Zu wenige Organspenden - Überlebenschancen in Deutschland geringer

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MDR Investigativ

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Күн бұрын

Insgesamt wurden in Deutschland im Jahr 2022 nur 2662 Organe postmortal gespendet - aber es stehen rund 8.500 Schwerkranke auf der Warteliste. Damit Schwerkranke ein neues Herz oder eine neue Lunge bekommen, muss ein anderer Mensch sterben. Dass jemand überhaupt Organspender wird, ist sehr, sehr selten. Es sind fast immer plötzliche Todesfälle - durch Unfall oder zum Beispiel Hirnblutungen.
Eine solche Geschichte ist die von Martin: Kurz hinter seinem Heimatort Berggießhübel verunglückte er im Oktober 2021 mit 31 Jahren auf der Straße. Grund für den Unfall war ein geplatztes Aneurysma in seinem Gehirn. Wie alle in der Familie hatte Martin einen Organspendeausweis. Nach seinem Tod wurden seinem Körper Organe, Herz, Lunge, Leber, Nieren und Bauchspeicheldrüse entnommen. Damit konnte Martin das Leben von sechs Menschen mit einer schweren Krankheit retten. Das war für seine Mutter Kerstin Didszun der einzige Lichtblick.
Im europäischen Vergleich rangiert Deutschland in puncto Organspende weit hinten. In Spanien kamen 2022 auf 1 Mio Einwohner gut 46 Spender, in Österreich über 25, in Tschechien gut 28 - in Deutschland hingegen nur 10,34.
Der Unterschied: Bei fast all unseren Nachbarn in Europa gilt die Widerspruchslösung - jeder ist potenziell Organspender, außer er lehnt explizit ab. In Deutschland hingegen gilt die die erweiterte Zustimmungslösung. Das heißt, man muss aktiv einer Organentnahme zustimmen, zum Beispiel mit einem Organspendeausweis.
Vor gut drei Jahren hatte die Politik die Widerspruchslösung in der Hand: Der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und auch der jetzige, Karl Lauterbach (SPD), waren sich einig: Wir brauchen eine Lösung, analog zu unseren europäischen Nachbarn. Es gab eine hitzige Debatte - quer durch fast alle Parteien. Gegen die Widerspruchsregelung argumentierte auch die damalige Grünen-Chefin.
Die erweiterte Zustimmungslösung fand eine Mehrheit. Am Grundprinzip der aktiven Zustimmung änderte sich nichts. Jedoch sollte per Gesetz die Organspende stärker beworben werden - etwa durch Information und Aufklärung in der Arztpraxis oder auf dem Amt.
Zudem sollte im März 2022 ein Online-Register eingeführt werden, wo man seine Spendenbereitschaft eintragen kann. Die Plattform gibt es bis heute nicht - laut Bundesgesundheitsministerium soll sie 2024 kommen.
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