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Nach der Vorführung ihrer Filme beim K3 Filmfestival 2023 erzählen Peter Putz („Reimo Wukounig - Der Schmerzraum des Zöglings 33“) und Robert Schabus („REZONANȚĂ - RESONANZ“) von ihren Beweggründen und den Hintergründen der Entstehung. K3 Filmfestival Villach, 10. Dez. 2023. Moderation: Katharina Perschak, Video: Barbara Putz-Plecko
„Reimo Wukounig · Der Schmerzraum des Zöglings 33“ (39 min)
Produktion und Regie © Peter Putz, Ewiges Archiv, 2023.
Der Künstler Reimo Wukounig wurde 1943 in Klagenfurt in Kärnten geboren, als er vier Jahre alt war, starb sein Vater. In den Jahren 1950 bis 1958 war er Zögling Nummer 33 in der Erziehungsanstalt „Harbach, Klagenfurt, später im Landesjugendheim „Rosental“ in Görtschach bei Ferlach in Kärnten. Seine Erlebnisse und Erfahrungen als Zögling thematisierte er nahezu durchgehend in seinem umfangreichen Werk - unter anderem auch in seinem „Zöglingszyklus Einatmen - Ausatmen“ mit dem er 1976 Österreich bei der Biennale in Venedig vertrat. In späterer Folge zahlreiche Ausstellungen, unter anderem Wiener Secession, Künstlerhaus Klagenfurt, Intart Ljubljana 1983, Albertina Wien 1991, Wiener Secession 1990/91.
Das Video versucht, die künstlerische Entwicklung in wesentlichen Punkten zu dokumentieren und auch die Einflüsse aus seinen Erfahrungen als Zögling in Heimen darzustellen, die unter dem prägenden Einfluss des Arztes Franz Wurst standen. Franz Wurst wurde Jahre später verurteilt wegen Anstiftung zur Ermordung seiner Ehefrau. In den erwähnten Kärntner Heimen und in der Heilpädagogischen Abteilung des LKH Klagenfurt kam es jahrzehntelang zu schwerem sexualisiertem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen, Hinweise darauf wurden nicht beachtet, unterdrückt. Frühere Mitarbeiter*innen und Mitwisser*innen konnten sich im Prozess nicht mehr erinnern bzw. entschlugen sich der Zeugenausssage.
Kern des Videos bilden oftmalige Gespräche mit Reimo Wukounig, weitere Gespräche wurden geführt mit: Klaus-Albrecht Schröder, Gen.Dir. ALBERTINA Wien, Antonia Hoerschelmann, Kuratorin ALBERTINA Wien, Brigitte Borchhardt-Birbaumer, Kunsthistorikerin, Karlheinz Essl, Herbert Lachmayer, sowie Ulrike Loch, Leiterin einer Studie über Gewalt an Kindern und Jugendlichen in heilpädagogischen Institutionen der Jugendwohlfahrt und des Gesundheitswesens in Kärnten zwischen 1950 und 2000.
Konzept, Regie, Produktion: Peter Putz, Das Ewige Archiv
Schnitt und digitale Produktion: Monica Parii, Patrick Spanbauer · On Screen
Kamera: Monica Parii, Patrick Spanbauer; Peter Putz; Manuel Bachinger;
finnworks / Gerhard Fillei & Joachim Krenn
Reproduktionen wurden zur Verfügung gestellt von: ALBERTINA Wien · Galerie Walker · Ebenau und Klagenfurt · Museum Liaunig · Neuhaus | Suha · Museum Moderner Kunst Kärnten / Klagenfurt · Wiener Secession
Werke aus dem Besitz von Privaten Sammler*innen · Otto Reitsperger · Sammlung Ewiges Archiv · Richard Sdoutz
Fotos und Reproduktionen: Dieter Brasch · Gert Eggenberger · Karlheinz Fessl · Franz Karl · Peter Putz · Rupert Steiner · Julia Spicker · Olga Wukounig
Ton: Patrick Spanbauer .
Musik: PPP: Thomas Kaufmann - alto sax · Oskar Aichinger - piano · c + p Thomas Kaufmann, 2010
Asking for Peace: Thomas Kaufmann - alto sax · Oskar Aichinger - piano · Achim Tang - bass · Paul Skrepek - drums · c + p Thomas Kaufmann, 2007
Fertigstellungsförderung: Land Kärnten Kultur
© Peter Putz · 2023 · www.ewigesarchiv.at
Rezonanță - Resonanz
Robert Schabus, A, 2023, 32 min.
Der Film beginnt mit einer Flugaufnahme der Vorstadtsiedlung Hörtendorf/Trdnja vas in der Nähe von Klagenfurt/Celovec. Schachbrettartig reiht sich Einfamilienhaus an Einfamilienhaus. Die aus der Vogelperspektive gut sichtbaren Swimmingpools und
Trampoline verbergen sich von der Straße aus gesehen meist hinter hohen Thujenhecken. In einem dieser Häuser lebt und arbeitet Rozica Dărăban die Hälfte ihrer Zeit und pflegt den 95jährigen Jakob Höberl. Der Film begleitet sie für einen Tag in ihrem Arbeiten und Sein, monatlich wechselnd zwischen Rumänien und Österreich. Der Tag des Wechsels und damit die Reise in ihr
Heimatdorf Dicănesti wird ebenso Teil von Rezonanță - Resonanz wie ein Tag mit ihrer Familie ebendort. Das Dorf mit seinen Häusern und der umgebenden Landschaft scheint eine Art Gegenwelt zur strukturierten Vorstadtsiedlung zu sein. Und doch steht beides in Resonanz zueinander. Nicht zuletzt durch Rozi, die seit zehn Jahren jeweils zur Hälfte in beiden Orten lebt.
Director, Script, Camera: Robert Schabus
Music: Marie-Therese Vollmer
Sound Mixing: Andreas Frei
Producer: UNIKUM Klagenfurt/Celovec, robert schabus // film