Gute Frage! Moralische Standards 1:1 auf die Vergangenheit zu projizieren kann problematisch sein. "Widerrechtlich" ist hier aber ausdrücklich nicht als moralische Bewertung zu verstehen, sondern ganz im Wortsinn als Hinweis auf einen Bruch des damals geltenden Rechts. Es geht mir hier um Illegalität, nicht um Illegitimität. Caesars Handeln war eine Überschreitung der Kompetenzen, mit denen ihn der Senat ausgestattet hatte. Er hatte keinen Eroberungsauftrag aus Rom, sondern handelte auf eigene Faust. Es gab durchaus Stimmen im Senat, die das scharf kritisierten. Cato der Jüngere forderte nach einem von Caesar angerichteten Massaker sogar, ihn den Galliern auszuliefern. Als seine Statthalterschaft endete, musste Caesar befürchten bei seiner Rückkehr nach Rom wegen Kompetenzüberschreitung angeklagt zu werden. Er versuchte sich dem erst mit politischen Winkelzügen zu entziehen und entschied sich dann ja sogar zur offenen Rebellion und zum Bürgerkrieg, um es zu verhindern. Es ist der Sinn des ganzen Werkes De Bello Gallico, ein Narrativ aufzubauen, dass diese Kompetenzüberschreitung verschleiert, indem Caesar sich als Opfer der Umstände inszeniert. Ich habe diese Rhetorik am Beispiel der ersten 12 Kapitel auch in einem eigenen Video analysiert. Für mehr Infos gerne auch da reinschauen :)

Absolut. Setze den Kanal auf die Blockliste. Nur Schwachsinnige gendern.

Fast 😅😂 Ein As ist eine kleine Kupfer- oder Bronzemünze und das kleinste Nominal der römischen Währung. Als das Zwölftafelgesetz entstand, war es eine der gängigsten Münzen. In späteren Zeiten nahm seine Bedeutung inflationsbedingt aber deutlich ab.

Es ist ziemlich bemerkenswert, dass Maximinus Thrax nochmal so weit vorgestoßen ist. Für die Archäologen war es auch eine Überraschung. Fest steht aber, dass solche Operationen im 3. Jahrhundert die Ausnahme gewesen sein dürften. Die Rhein- und Donaugrenze standen damals unter so großem Druck, dass die Mehrheit der militärischen Kontingente zur Grenzsicherung gebunden waren.

Stimmt, zu Beginn gab es ja kein stehendes Herr. Die Legion waren daher einfach die Bürger der Stadt unter Waffen. Das Wort kommt von legere, also (aus)lesen. In der Legion versammeln sich folglich all jene, die zum Dienst an der Waffe ausgewählt wurden.

@@rom100s vielen Dank für die Rückantwort und Erklärung, wieder was gelernt! Die Römer sind einfach immer intressant.

Die Einführung der Vigiles durch Augustus wird bei den Geschichtsschreibern Sueton (Aug. 30,1) und Cassius Dio (53,24; 55,8; 55,26) beschrieben. Wasserspritzen zur Brandbekämpfung werden von Plinius in einem seiner Briefe an Kaiser Trajan erwähnt (Epist. 10,33) und die Funktionsweise einer Pumpe detailliert vom Architekturtheoretiker Vitruv erklärt (10,7). Außerdem wurde im römischen Stadtteil Trastevere ein Wachhaus der Vigiles gefunden. Das Excubitorum der siebten Kohorte enthält zahlreiche Graffiti, die die Feuerwehrleute wohl aus Langeweile in die Wände geritzt haben.

​@@rom100s Danke 😊

Viele meinen ja sogar, er habe so manches Feuer selbst legen lassen 🙈

Das würde mich nicht wundern.😠

Kann dir nur beipflichten. Geschichtsforscher als Helfershelfer der Staatsideologie - brachen wir nicht wieder!

Ich habe in meiner Schul- und Studienzeit von vielen tollen Historikerinnen lernen dürfen. Es ist mir wichtig, auch die sichtbar zu machen. Deshalb verwende ich Doppelnennungen und manchmal, wenn es sich häuft oder die Zeit knapp ist, gegenderte Formen. Mit Ideologie hat das nichts zu tun (und erst recht nicht mit Staatsideologie bei einem Staat, der Gendern in Teilen verbietet). Wenn Geschichte dein Hobby ist, dann weißt du ja sicherlich, dass sich die historisch gewachsene Marginalisierung des Weiblichen auch in der Sprache ausdrückt. Und du weißt sicher auch, dass Sprache sich immer wieder gewandelt hat, um neuen gesellschaftlichen Realitäten Rechnung zu tragen. Ich fände es schön, wenn wir mit dem Thema etwas entspannter umgehen könnten und nicht gleich in Beleidigungen verfallen. Niemandem wird etwas aufgezwungen, jede und jeder darf reden wie er oder sie will. Und ganz ehrlich - wir reden hier über eine Sprechpause von einer Zehntelsekunde. Die wird dich doch wohl kaum so stören können, dass das Video dadurch unerträglich wird 😉

@@rom100s Die korrekte Anwendung der deutschen Grammatik diskriminiert niemanden, auch wenn das fanatische Ideologien och so vehement behaupten.

Komm mal runter. Ich sagte Marginalisierung, nicht Diskriminierung. Und die Idee, das Grammatik eine auf ewig unveränderbare Autorität wäre, geht offensichtlich an der historischen Realität vorbei. Jeder, der generisches Maskulinum nutzen möchte, soll das tun, gar kein Problem. Es wäre aber sehr schön, wenn jemand, der das nicht tut, nicht gleich zum "fanatischen Ideologen" gestempelt wird. Das würde auch der Debattenkultur in diesem Land ganz gut tun, meinst du nicht?

@@rom100s Eine natürliche Veränderung der Sprache liegt in diesem Fall nicht vor, da sie von oben herab diktiert wird. Hatten wir bereits im 3. Reich und der DDR.

Typisch war neben Obst und Nüssen vor allem Kuchen. Da es keinen raffinierten Zucker gab, wurde meist mit Honig gesüßt.

@@rom100s Ich habe einmal ein Rezept von Lucullus in die Hand bekommen, in dem von Marzipan die Rede war 😜😜

Wer glaubt, ich sehe hier auch nur einen müden Cent, liegt leider falsch 😅

Schon gut Junge

Das stimmt! Es wäre viel zu teuer gewesen, die Kämpfer ständig umbringen zu lassen, nachdem man ja viel Geld in ihre Ausbildung investiert hatte.

Wir wissen es nicht genau. Geographisches Interesse könnte ebenso eine Rolle gespielt haben wie das Auskundschaften von Bodenschätzen oder anderen Ressourcen. Der römische Gelehrte Plinius schreibt, Nero habe in Erwägung gezogen, das Gebiet zu erobern: "missi milites ad explorandum, inter reliqua bella et Aethiopicum cogitanti" ("[Nero hat] Soldaten zum Auskundschaften entsandt, als er neben anderen Kriegen auch an einen äthiopischen Krieg dachte", Plin. nat. 6, 181). Daraus wurde allerdings nichts.

Vielen Dank für das Lob und das Abo! Ich setze die Themen mal auf meine Liste. In der Süddeutschen Zeitung habe ich heute einen Artikel über römische Esskultur, zu Weinkonsum um genau zu sein. Den verlinke ich hier schonmal: www.sueddeutsche.de/wissen/forscher-aeltester-wein-lux.WKWcPzd7vxVaSVZCc8dLq5

@@rom100s Das passt ja👍. Danke.

Das ist wichtig zu wissen, wenn man römische Sklaverei beurteilt: Der Herr hatte große Macht, aber im Prinzip über die Angehörigen die gleiche.

@@susannemuller6681 Genau, das war auch mein Gedanke.

Rund 25 Meter