Reiner Pragmatismus. Wenn eine oder gar beide Seiten zu wenig Kompromissbereitschaft zeigen, bleibt die Baustelle ewig offen. Es erfolgt keine Übergabe, kein Einzug... und es verstreichen Monate oder gar Jahre bis zu einem Schieds- oder Gerichtsverfahren. Die Frage ist nun, willst du als Bauherr wegen 200 - 300€ bisweilen 1-2 Jahre auf den Einzug warten? Oder als Baufirma dein Büropersonal über Monate / Jahre immer wieder mit diesem Thema konfrontieren? Faktisch kostet eine Verschleppung beide Seiten nur immer mehr Geld, bis am Ende per Richterspruch o.ä. ein Kompromiss festgelegt wird. Den Mehraufwand spart man sich in der Praxis und versucht, sich mittels Gutschriftverhandlungen irgendwie zu einigen, damit beide Seiten mit der Sache abschließen können.

@ das ist mir schon alles klar. Nur wenn ich tatsächlich relevante Mehrkosten habe, weil die bauchige Wand weiter Mehrkosten erzeugt, würde ich nicht die Abnahme unterschreiben sondern eben den aktuellen Stand dokumentieren und pro Forma eine Frist zur Nacherfüllung ansetzen (bis zum Umzug). Ist es da nicht erfüllt, kann man auf Basis eines Kostenvoranschlags neu verhandeln oder kämpfen. Um mit wenige 100 Euro Entschädigung „zu sichern“ würde ich bei der Abnahme nicht einlenken wenn ich tatsächlich deutlich Mehraufwand habe, damit es hinterher passt. Nur um aus Prinzip Recht zu bekommen, wäre mir so etwas zu anstrengend. Ausschließlich die Bauchgewand wird ja auch kaum zu solchen Problemen führen, nur in Kombination mit fehlender Maßhaltigkeit und Ähnliches. Und das Haus kann doch auch mit Mängeln abnehmen, die nachgebessert werden können (ohne diese zu behindern).

Bei derartigen, zivilrechtlichen Fällen gibt es in Schiedsverfahren oder Gerichtsverhandlungen meistens kein "A oder B gewinnt zu 100%", sondern immer ein Kompromiss zwischen den Interessen beider Parteien. Gefällt einem als Kläger nicht, aber so ist nunmal die Realität. Die Kontrolle sorgt dafür, dass du dein Haus nicht mit (Fantasiezahlen!) 100 Fehlern übernimmst, die du als Laie mitunter nichtmal erkennst, sondern dass 97 davon aufgedeckt und behoben werden, oder du für einige davon zumindest etwas weniger bezahlen musst.

Sehe ich genauso.

Das steht und fällt mit der Qualität, der Eigenleistung und Lage des Hauses. Wenn du nach dem Rohbau alles selber machst, kannst du einiges sparen. Wenn du alle Innenwände aus einfachem Gipskarton machst ebenfalls. Es wäre interessant zu wissen, was du an laufenden Einnahmen hattest und an Eigenleistung getätigt hast.

60qm Toilette ist heftig. 🚽

Das Finanzamt freut sich über die Spekulationssteuer.

Wieviel Spekulationssteuer musstest du denn bezahlen? Und wann kommt die erste Anschlussfinanzierung mit weit höheren Zinsen? Wenn du schon vorgibst etwas zu haben, dass du nicht hast, dann versuche dich wenigstens vorher ein bisschen einzulesen.