Langweilig. Und diese Lobrede ist derart bemüht-verschnörkelt, gleichzeitig deutlich betriebsblind, dass Sie ebenfalls der Branche nahestehen en müssen. Was soll allein dieser Satz " Familien sind zu einem Schlachtfeld der unmöglich gewordenen Empathiefähigkeit verkommen"? Das ist das reinste Blabla. Und, nebenbei, völlig bezuglos zur Schauspielerin.

@@AT-if8bj Diese Auszeichnung bezieht sich auf den Film ' Sterben' .Ich weiss nicht, ob Sie diesen Film gesehen haben?

@@corneliakapelinski Eigentlich macht der Bezug keinen Unterschied... Ich dachte mir zwar, dass Sie damit die schauspielerische Leistung der Ausgezeichneten in diesem Film meinen. Aber es ist eben Blabla, ob auf die Schauspielerin, den Film oder die Branche bezogen. Man kann daraus rein gar nichts ableiten. Ob ich den Film schon gesehen habe? Ja, wie denn? Er läuft in wenigen deutschen Kinos seit rund einer Woche; seine Auszeichnung ist quasi eine Erklärung, als Zuschauer habe man den Film gefälligst zu schätzen. Ich schaue mir deutsche Filme auch nur ganz, ganz selten im Kino an - wozu auch? Die besonderen Eigenschaften großen Bildformats oder umhüllender Klangwelt nutzt der deutsche Film fast nie; die meisten Werke sehen aus wie irgend eine Fernsehproduktion (und inzwischen gibt es sogar Werke fürs TV, die wesentlich bessere Qualität in diesen Eigenschaften offenbaren). Wahrscheinlich läuft es irgend wann im ZDF, das ja an der Produktion beteiligt war (noch so eine weitere Blase). Aber dann, fürchte ich, werde ich entweder bald gelangweilt abschalten oder erzürnt angeekelt den Kanals wechseln. Das sind meine normalen Reaktionen auf deutsche Filme. Und bei diesem Werk hier sehe ich aufgrund erster Kritiken kein Indiz, dass es anders passieren wird. Denn das, was ich beständig als Vorwurf erhebe, findet sich dieses Mal ausdrücklich in sämtlichen unabhänigigen Kritiken: Zu bemüht, bis hin zum Klischeehaften. Ein typischer, deutscher Film also, der ebenso typisch von deutschen Filmmachern in ihren Blasen ausgezeichnet wird - vor aller Zuschauerbeurteilung und, vor allem, diese seit Jahren ignorierend.

@@AT-if8bj Ich antworte wirklich nur, weil mir sehr an diesen Film gelegen ist. Er ist sehr lang, das fällt zunächst auf, aber er ist keine Sekunde zu lang. Jedes Familienmitglied ( die noch Lebenden) bekommt Zeit geschenkt , sie werden in ihren jeweiligen Lebensbereichen, die sich kaum miteinander kreuzen ,treffend dargestellt. Eigentlich sind dies kleine Kurzfilme, die sich dann zusammenfügen. Fr Harfouch ragt tatsächlich heraus, sie schafft es in dieser Rolle mit knallharten Worten, Gesten , einer verletzlichen Körperlichkeit ( das harte Leben hat sie selbst erkranken lassen) in einer Weise präsent zu sein , dass man fasst aus dem Kinosessel kippt. Wie sie sich bei KAFFEE und Kuchen mit ihrem Sohn, ( gespielt von Lars Eidinger) im Dialog auseinandersetzt ist allerhöchste Kunst. Der Dialog wurde quasi gelebt, ist wohl größtenteils improvisiert, wirkt keine Sekunde aufgesetzt. Die Mutter stellt dabei fest, dass sie ihren Sohn nie geliebt hat und bedauert es aber andererseits nicht wieder geliebt worden zu sein. Eigentlich erschreckt sie sich vor ihrer eigenen ausgesprochenen Wahrheit, sue bewundert nämlich ihren Sohn, der Dirigent ist und ausserdem auch noch erfolgreich ist, aber eben auch unglücklich ist. Wer verstehen möchte , warum Familien oft scheitern, kann hier viel lernen. Dieser Film ist trotzdem nicht langweilig, sogar oft grotesk komisch mit einer wundervollen Musik.