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Nachdem am Freitagabend nah der Burgruine eine kleine Feier stattfand, die letzten menschlichen Stimmen verklungen sind und die Dunkelheit ihre Herrschaft angetreten hat, sehen wir unsere jungen Uhus erst weit nach 1 Uhr nachts aus der Deckung kommen. Wie kleine Gespenster huschen sie durch die Mauerspalten am Baugerüst, und einer hat sogar etwas zum Futtern im Gepäck. Am Stammplatz der Eltern wird die Beute kurz versteckt, wieder hervorgeholt, gerupft und darum gerungen. Das späte Festgelage unserer Nachtgestalten zieht sich durch das Baugerüst, und schließlich wird ein Rest der Mahlzeit weggeschafft. Auch der zweite Uhu im Spuk-Duett verschwindet kurz darauf im Dunkeln.
Um halb fünf in der Früh entdecken wir noch einen der Jungvögel in den Wiesen (2:55). Auf einem Zaunpfahl der Weidegründe sitzend, beobachtet er die erwachende Welt, bevor er sich schließlich eine halbe Stunde später ebenfalls auf den Weg macht. So bleibt uns nur "Radio Uhu" (3:35), das die Luft mit den Rufen der Uhufamilie füllt und uns an ihrem verborgenen Leben teilhaben lässt. Unsichtbar für unsere Augen, aber deutlich hörbar für unsere Ohren, finden lautstarke Unterhaltungen statt und wahrscheinlich geht auch eine Fütterung vor sich.
Im Morgenlicht zeigt sich Uhu-Vater Tristan auf seiner hohen Warte (4:30). Als auch er sich zurückzieht, hält nur noch ein Jungvogel - mutmaßlich die junge Alakina - die Stellung (5:20). Schnell bekommt sie Gesellschaft von ihrer älteren Schwester Mika, die sich daraufhin eine Weile allein mit der Blumendekoration beschäftigt (8:55), bevor die jüngere Gefährtin zurückkehrt. Die beiden verbringen fast zwei Stunden gemeinsam auf dem Mauersims, wo sie dösen, ihre Umgebung beobachten oder auch kleine Ausflüge machen. Erst kurz vor acht verlassen sie uns, und in unserem Gedächtnis bleiben einige zauberhafte Aufnahmen der Eulen-Schwestern.
Mit dem Verschwinden der beiden Uhus in den frühen Morgenstunden endet die heutige Geschichte, und was bleibt, sind die magischen Erinnerungen an ihre verborgenen Unternehmungen und zauberhaften Augenblicke, die uns in die geheimnisvolle Welt der nachtaktiven Burgbewohner entführten.