26 Arlberger Schützenfest 2024 Fahnenweihe

26. Arlberger Schützenfest 2024 Fahnenweihe
(Bild - Videonachweis Patrick Bätz)
Fahnenweihe:
Neue Fahnen werden bei der Fahnenweihe in die Öffentlichkeit eingeführt. Es ist dies ein festliches Ereignis, das mit Gottesdienst und Festakt gebührend gefeiert wird. Erst wenn eine Fahne geweiht ist, kann sie ihren Dienst tun und den Verein bei Festzügen, Gottesdiensten und anderen Anlässen repräsentieren. Es ist eine alte Tradition, die heute noch insbesondere in katholischen Regionen, aber auch weit darüber hinaus gelebt wird.
Wie häufig in der Geschichte der Fahnen stammen auch die Ursprünge der Fahnenweihen aus dem militärischen Bereich. Mit dem Festakt soll die Fahne unter den Schutz Gottes gestellt werden - für Kriegsherren früherer Zeiten ein wichtiger Punkt, denn die Fahne war damals ein essentieller Identifikationspunkt für die Soldaten. Sie diente dazu, im Schlachtgetümmel den Anschluss an die eigene Einheit nicht zu verlieren. Ging eine Fahne verloren oder wurde sie zerstört, konnte das schwerwiegende Folgen für den Ausgang der Schlacht haben - weil die Soldaten keinen Punkt zur Orientierung mehr hatten. Geriet eine Fahne gar in die Hand der Gegner, war das eine schlimme Schmach. Der Segen Gottes galt daher nicht nur dem Schutz des Tuches, sondern auch der Einheit, für die es stand.
Da der Segen nicht nur für die Fahne, sondern auch die dahinter-stehende Gemeinschaft bestimmt ist, hat die Fahnenweihe für alle Beteiligten eine sehr große Bedeutung und wird mit der gesamten Gemeinde, Partnervereinen, Freunden und Gästen begangen.
Präsentation der neuen Vereinsfahne
(Fahne ist während der Messe eingerollt in ein weißes Tuch. Diese wird nun entrollt und die erste Seite des Fahnenblattes gezeigt)
Bei der Fahne, die jetzt geweiht wird, d.h. dem Segen und Schutz Gottes unterstellt und ihrer Bestimmung als Feld- oder Erkennungs-zeichen der Kompanie übergeben wird, handelt es sich um ein Duplikat unserer alten Veteranenfahne. Diese Fahne wurde 1898 erneuert, am 1.September desselben Jahres geweiht unter der Patronanz der Tochter des Postwirtes Frl. Adelinde Schuler.
Entsprechend der Tradition der meisten Militär- und Schützen¬fahnen zeigt auch diese Fahne auf der einen Seite ein kirchliches und auf der anderen ein weltlich-patriotisches Motiv.
Mit der Darstellung von gekreuzten Kanonen, Säbeln, Bajonetten, Helm und Kürass (einem Brustpanzer) sowie etlichen Fahnen im zentralen Motiv, steht diese Fahne eindeutig in der Tradition von Garnisons- bzw. Erinnerungsfahnen an Kriegszeiten. Umkränzt von Lorbeer und Eichenlaub - den beiden Symbolen für Ruhm und Erfolg - und dem Wahlspruch zahlreicher militärischen Einheiten der Vergangenheit „Für Gott, Kaiser und Vaterland!“ wird die Ver¬bundenheit mit dem Souverän von damals unterstrichen.
Für den göttlichen Schutz wurden mutmaßlich der Heilige Jakobus und der Heilige Antonius, die beiden Patrone der hiesigen Kirchen als Eckmotive aufgenommen.
Unterstrichen wird dies durch die zweite Seite des Fahnenblattes mit der patriotischen Darstellung des Tiroler Adlers, umgeben von Zierrat und Edelweiß. Die Aufschrift „1848“ weist auf das Kriegs- und Revolutionsjahr in Österreich hin, wo kaiserliche Truppen die Aufstände in Mailand und der Lombardei niedergeschlagen haben.
Somit stellt dies eine Erinnerung an die siegreichen Zeiten unter Radetzky dar, dürfte aber erst in den Folgejahren entstanden sein.
Fahnenpatin
Die Fahnenpatenschaft - in den meisten Fällen wird diese ehren-volle Aufgabe von Frauen übernommen - ist eine Ehrenfunktion, ein Ehrenamt, das die besondere Verbindung einer Person bzw. einer Familie mit einem Verein, mit einer Kompanie, mit einer Idee oder einer Aufgabe unterstreicht.
Fahnenpatin:
LIDIA ANDA
Segnung und Übergabe
Der Priester segnet nun die Fahne selbst, das Patinnen-Band und die Erinnerungsbänder für alle jene Fahnen, die bei diesem freudigen Anlass zugegen waren.
Die Fahnenpatin bekundet durch Verlesen des zweiteiligen Patinnen-Spruches den Auftrag an die Kompanie und unterstreicht ihre Verbundenheit mit diesem äußeren Zeichen der Gemeinsam-keit und Kameradschaft.
Der Fähnrich nimmt die Worte der Fahnenpatin auf, wiederholt sie in Teilen und bestätigt die Aufforderung, den Auftrag und die nunmehrige Verantwortung für die Fahne