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Entdecke Anne Imhofs „Angst II“, eine einzigartige zeitgenössische Kunstperformance, die 2016 im Hamburger Bahnhof - Nationalgalerie der Gegenwart stattfand.
Das Werk „Angst“ der zeitgenössischen Künstlerin Anne Imhof ist eine Oper in drei Akten, die sich zeitlich und räumlich über drei Stationen erstreckt: Die Kunsthalle Basel, die Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof und La Biennale de Montréal. Angst II in Berlin bildete den Höhe- und Wendepunkt dieses Werkkomplexes. Im Hamburger Bahnhof schaffte die renommierte Künstlerin für die Dauer von 10 Abenden eine malerische Komposition, die sich aus Performance, Musik, Texten, Skulpturen und Akteuren, Falken und gesteuerten Drohnen zu einem Gesamtbild zusammenfügte.
Angst II teilte die historische Halle des Hamburger Bahnhofs durch ein Hochseil und ein dichter Nebel ließ die Architektur des ehemaligen Bahnhofs verschwimmen. Die Musik des Stücks erfasste den gesamten Ausstellungsraum und unterwarf die entstehende Malerei ihrem Rhythmus. Während bei dem in der Kunsthalle Basel gezeigten Akt in einer eher temporalen Anordnung Lieder als Arien auftauchten und der Marsch, ein Walzer und eine Ballade eine Rolle erhielten, wurde die musikalische Komposition im Hamburger Bahnhof über einzelne Systeme gespielt, die an Bühnenaufbauten eines Rockkonzerts oder auch an die über den gesamten Hamburger Bahnhof verteilten hauseigenen Lautsprecher für öffentliche Durchsagen erinnerten. Die Musikstücke in Angst II wurden für diesen Akt geschrieben und begleiteten das Werk teils gewaltsam surreal und komisch, teils sehr still. Die Kompositionen waren vor allem für Chöre geschrieben, die nicht von Stimmen gesungen werden. Sie waren in ihre einzelnen Spuren zerlegt, wurden über die Mobiltelefone der Tänzer gespielt und fügten sich zu einem orchestralen Ganzen. Ein Seiltänzer durchschritt den halbdunklen Raum wie eine tickende Uhr, die den Puls dieses Stücks vorschlug.