Anspruchsvolles Kopfkino oder Wirrer Philosophie Mist? Der Junge und der Reiher Kritik (Review)

[@lorkhan610]

Spoiler/interpretation zum Film: Ich war gestern Abend mit einem Freund im Film und zwei Sekunden nachdem die Credits laufen guckt er mich an und sagt: "Ein wunderschöner Film und ich glaube, ich weiß was Miyazaki uns damit sagen möchte". Und während ich mir noch Fragen stelle über Wellensittiche und Türen und Verwandtschaftsverhältnisse erklärt er: Es geht darum, sich nicht in ausgedachten Fantasiewelten zu verlieren (Eskapismus), sondern in der echten Welt zu leben und zu akzeptieren, dass diese Welt nicht perfekt ist. Dazu gehört es, den Tod von z.B. Familienmitgliedern zu akzeptieren und trotzdem im Leben weiterzumachen und nicht in Fantasiewelten zu fliehen. Der Großonkel, der diese Welt erschaffen hat, hat sich in dieser verloren und ist wie ein großes Kind, dass die perfekte Welt erschaffen wollte um der echten Welt (und dem Krieg - auch immer Thema bei Miyazaki) zu entfliehen. Doch auch er musste feststellen, dass diese Welt auf wackeligen Steinen steht (Bauklötze) und auch dort viel Leid und Probleme existieren (Pelikane töten andere Lebewesen, weil die Meere unterbevölkert sind). Die Reise des Jungen in die andere Welt ist sein Weg zu Akzeptanz des Todes seiner Mutter (Hauptthema). Dort spielt sowohl der Wunsch, dass sie noch leben könnte (in einer anderen Welt) eine Rolle, als auch die Flucht vor dem Gedanken, nun eine neue Mutter (die Tante) "aufgezwungen" zu bekommen. Am Ende entscheidet er sich, dass er nicht wie sein Onkel weiter in dieser Fantasiewelt leben möchte sondern die echte Welt, den Krieg, den Tod seiner Mutter und die Veränderungen die im Leben dazu gehören, wie die neue Frau seines Vaters bzw seine neue Mutter, zu akzeptieren. Dies resultiert in der letzten Szene in einem Weiter-leben, als er erklärt, dass der Krieg nun vorbei ist und sie wieder umziehen. Man kann das ganze natürlich auch auf Miyazaki als Person weiter interpretieren. Nämlich dass er auch für sich verarbeiten wollte, dass er durch das Schaffen der Ghibli Filme dem echten Leben entflohen ist und nun am Ende seines Lebens den Wunsch hat, sich mit dem echten Leben zu versöhnen und seine eigene Geschichte, die vielleicht auch Teil des Films ist zu akzeptieren und nicht mehr davor wegzulaufen.

[@Schmiddsche]

SPOILER Eine spannende Interpretation. Ich fand das Ende sehr konfus, habe daraufhin mehrere spannende Interpretationen gehört und gelesen. Ich verstehe den Film nun mehr als metaphorische Autobiographie Miyazakis, wobei ich Miyazaki zu Anfang in dem Jungen Mahito, später in der Traumwelt als den Großonkel verkörpert sehe. Der Turm steht für das Studio-Ghibli, welches das Tor zu vielen fantastischen Welten darstellt. Die 12 (waren es 12 oder 13?) Bausteine stehen für die Filme unter seiner Regie. Miyazakis Sohn hat mit "Die Chroniken von Erdsee" und "Der Mohnblumenberg" bereits Filme gedreht, die den Erwartungen nicht entsprochen haben. Die Fußstapfen sind auch verdammt groß, wenn man ehrlich ist. Es ist also die Angst Miyazakis, dass das Studio zerbricht, wenn er mal nicht mehr ist. Und genau das passiert im Film. Ich habe mich gegen Ende gefragt, für was die Sittiche und speziell der Taubenkönig, stehen. Im Netz las ich, dass die Sittiche die Masse darstellen. Ich werde ihn mir wohl ein weiteres Mal im Kino anschauen, für mich ein großartiger Film und weiteres Meisterwerk, was den anderen Werken Miyazakis in nichts nachsteht.

[@sulanogame0n]

heftig habe bei dem Text geheult.. krass danke besser hätte man es nicht erklären können

[@ketchupimbart]

Wundervolle Interpretation 😊

[@koviclife]

ich stimme dir auf jeden fall in dem punkt zu, dass der film besser wird je länger man ihn einsacken lässt. Obwohl ich ihn erst vorhin im Kino gesehen hab gefällt er mir jetzt schon besser als direkt nach dem Kinobesuch :D Kommt für mich natürlich nicht an das Schloss im Himmel oder Prinzessin Mononoke ran, aber das muss der Film für mich auch überhaupt nicht. Bin einfach nur froh noch einmal im Leben diese Handwerkskunst von Hayao Myazaki live im Kino bewundern zu dürfen (jetzt kann ich ganz offiziell sagen "ja ich habe diese Legende tatsächlich live erlebt" haha). Hayao Myazaki und seine Werke sind für mich eine große Inspiration und durch sie habe ich auch einen großen Traum und zwar selber eines Tages ein solches Animationsstudie wie das Studio Ghibli zu gründen und dafür und für all die wundervollen Erinnerungen aus meiner Kindheit bin ich einfach nur dankbar🙏

[@wouza5887]

Der Film hat mich zum Ende hin derartig berührt ohne es wirklich erklären zu können, für mich eine 10/10 Erfahrung gewesen

[@Schmiddsche]

Eins zu eins, selbe Erfahrung. 10/10 Der Abspann kam mir allerdings etwas zu abrupt.

[@ketchupimbart]

Eine schöne Szene am Ende war, wo der Hauptcharakter sich von seiner Mutter trennen muss, weil man ja als Zuschauer weiß, das er die Zukunft akzeptieren muss und nichts ändern kann.

[@anniec734]

Vielen Dank für deine Rezension! Ich kann dir bei allem nur zustimmen. Am Anfang war ich komplett überfordert mit der Menge an Informationen, die der Film in kurzer Zeit vermitteln will. Sehr viele Charaktere, sehr viele Szenerien. Teilweise ist das für mich auch immer noch eine der Schwächen, da manchen Figuren nicht die Zeit gegeben werden konnte, um sie für den Zuschauer noch zugänglicher und komplexer zu machen. Direkt nach dem Schauen war ich deswegen sehr enttäuscht, weil ich so einen typischen Ghibli-Unterhaltungsfilm wie "Das wandelnde Schloss" erwartet habe. Nach ca. einer Woche, viel Bedenk- und Interpretationszeit finde ich den Film dennoch auch ziemlich gut! Ich werde ihn auf jeden Fall noch einmal schauen. Dieser Film zeigt für mich einfach nochmal eine andere Seite von Miyazaki, eine sehr viel philosophischere, nachdenklichere Seite. Auch vom Soundtrack war ich zu Anfang sehr enttäuscht. Hisaishi ist als Komponist einer meiner größten Vorbilder, dennoch findet man in diesem Film keine groß ausgemalten Melodien, keine riesigen Orchesterarrangements. Es ist eher simpel gehalten, minimalistisch und meist nur am Klavier. Was ich dazu denke, weiß ich immer noch nicht ganz, dazu müsste ich es noch einmal schauen. Irgendwie passt es aber schon zum ruhigeren, nachdenklichen Ton des Films. Ein groß angelegter Orchestersoundtrack hätte den Film vielleicht auch zudem überladen, dennoch hat mir trotzdem eine Klimax in der Instrumentation zum Finale hin gefehlt. Alles in allem ist es definitiv ein Film, den man erst einmal sacken lassen und wahrscheinlich auch öfter schauen muss, um ihn wirklich wertschätzen zu können!

[@ketchupimbart]

Vielen Dank :) . Ich kann dir empfehlen den Film nochmals zu schauen, Ich konnte mich nochmals überzeugen und hatte weniger Probleme, mich auf die Geschichte und die Charaktere einzulassen. Mir fielen viel mehr details auf, als noch beim ersten mal. Insgesamt ist es ein Film, der über die Jahrzehnte wachsen wird.

Ich kann dir auch komplett zustimmen. Etwas langsamer Start, sperrige Charaktere und nach und nach eröffnet sich eine wundervolle Welt. Definitiv nicht der Film für leichte Zeichentrick Unterhaltung, aber ein wahres Myiazaki Meisterwerk.

[@ketchupimbart]

Beim zweiten mal sehen, viel mir der Film einfacher mich darauf einzulassen und ich konnte entspannter nochmals der Handlung folgen. Hat mir jedenfalls geholfen :)

[@plant_rebell5065]

Ich habe ihn in der Premiere gesehen und empfand ihn visuell als sehr stark. Der Stein am Ende, der in der Luft schwebte, erinnerte mich jedoch sehr stark an den Film "Children Who Chase Lost Voices". Die Animation wirkte wie das fliegende Schiff. Ich liebe Ghibli und die Welten, die Miyazaki schafft. Allerdings muss ein letztes Werk nicht unbedingt das beste Werk sein! Für mich ist es Prinzessin Mononoke! Durch die Reduzierung auf das Wesentliche und das ganz andere Bild einer "Prinzessin" - das Bild, dass die Charaktere nicht grundsätzlich gut oder böse sind, sondern aus einer eigenen Intuition oder einem inneren Wunsch handeln und getrieben werden - beeindruckt mich dieser Film heute noch. In seinem neuen Werk fehlte mir ein roter Faden. Dieser darf auch mal ausfransen und mehr beleuchtet werden. Aber hier hätte Miyazaki vielleicht mehr Zeit gebraucht. Nicht um alles zu erklären, aber der Story ein wenig mehr Raum zu geben, um das Erlebte besser fassen zu können.

[@ketchupimbart]

Prinzessin Mononoke finde Ich insgesamt stärker als der Junge und der Reiher. Wobei Ich letzteres stärker finde, als "Wie der Wind sich hebt" . Miyazaki hat dieses mal absichtlich die Geschichte so zerfasert erzählt, dass hat nicht jedem gefallen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass der Nächste Film, wieder klassischer erzählt wird. Cool, hast eine interessante sichtweise auf dem Film!

[@Schmiddsche]

Ich scheue jedes Ranking der Miyazaki-Filme. Sie sind einfach alle S-Tier. 😁 Es ist wie eine Diskussion über die Lieblingsfarbe in einem farbenfrohen Gemälde. Du hast sehr schön den Zauber von Prinzessin Mononoke auf den Punkt gebracht, war glaube ich mein erster Ghibli-Film. Das Gespräch mit dem Pelikan im neuen Miyazaki hat mich sehr daran erinnert. Ich geb' dem Film etwas Zeit. Der will definitiv mehrmals geschaut werden. Ich fand ihn aber persönlich zugänglicher, als Chihiro.

[@toni.-steiner.]

Ich fande den Jungen und der Reiher gut: hate aber mehr fragen als zu Beginn. Letzte Woche am Dienstag gesehen auf Deutsch.3 von 5 Sternen ⭐ 10:09

[@HerrKuchen]

Man spricht es „Studio Jibbli“ aus

[@ketchupimbart]

Hab Ich die Tage auch mitbekommen :) . Beim nächsten mal werde Ich daran denken! Danke :)

[@Michbert0815]

In diesem Video habe ich ziemlich viel "halt", aber dafür ziemlich wenig Kritik (Review) oder gar Interpretationsansätze gehört.

[@ketchupimbart]

Das ist für mich nicht schlimm, da Ich kein Analyse Videos mache und das den Leuten lieber machen lasse die sich damit auch besser auskennen. Ich Arbeite daran besser zu werden und höre gerne Meinung andere an. Danke trotzdem für das Feedback, schönes Wochenden 😊

[@gehrigArtist]

Ja, mein Freund und ich waren im Kino und sehr überrascht, dass das Internet den Film so feiert...

[@Lotastic_Films]

Ich war diesen Film heute im Kino ansehen. Vom Hocker hat er mich nicht gerissen. Der Film hat lange gebraucht, bis er in Fahrt gekommen ist. Die Story selbst ist etwas konfus erzählt, und wird gegen Ende hin leicht verwirrend. Das letzte Drittel hatte durchaus seine Momente. Aber kurz weggehen darf man bei diesem Film nicht, sonst kennt man sich gar nicht mehr aus. Was mich am meisten genervt hat, ist wie wenig Details in den Hintergründen und in den meisten Characteren steckt. Bestes Beispiel die Wellensittiche im letzten Drittel des Films. Für einen Studio Ghibli Film waren die sehr basic designed. Ich hoffe, da reicht Studio Ghibli und Hayao Miyazaki nochmal nach mit einem richtigen Knaller. Das wäre dann auch ein weit würdigeres Ende. Dickste Grüße aus Lotasticland

[@ketchupimbart]

Na das hoffe Ich doch das Miyazaki weitere Filme macht. Vielleicht kommen noch 1-2 Filme von ihm 😉. Gruß zurück!

[@100mangalover]

Mir hat der Film teilweise gefallen aber den Jungen fand ich an manchen Stellen schon merkwürdig^^"

[@IngoFilmfreak]

Ich muss dieses Video sofort KZbin melden: Du hast ja gar kein Ketchup im Bart, Betrug!!!!

[@annam5440]

Ich fand den Film großartig und kann negative Kommentare nicht teilen.

[@gunjirox7485]

Habe ihn heute gesehn, unglaublich gut. Fantastische Bilder, tolle Welt. Ja es hinterlässt was die Story angeht Fragezeichen, aber das macht Ghibli ja oft. Es fehlte mir vielleicht ein paar deepere Momente.

[@ketchupimbart]

Ja emotionaler hätte er auch ausfallen können, aber es ist wie es ist. Der Film wird in laufe der Zeit wachsen :)

[@wouza5887]

Ich glaube der Film sollte nicht emotionaler greifen, sonst hätte er es ruhig zugelassen, dass habe ich direkt schon mit der Anfangsszene gemerkt. Er soll die Trauer nicht ganz in den Mittelpunkt stellen und noch Platz lassen für mehr, genau wie der Reiher am Ende sagt, was er denn mitnimmt aus dem Turm. Er soll nicht nur Trauer mitnehmen, der Film sollte keineswegs traurig sein, er sollte einen nicht derartig berühren und tut es nur in wichtigen Momenten mit dem richtigen timing wie ich finde. Jedenfalls ist das meine Interpretation, es soll mehr um Hoffnung und das, was noch kommt, gehen

[@spielekasten353]

Ich wollte den Film ohnehin sehen und bin jetzt richtig aufgeregt. 😮

[@ketchupimbart]

Bin auf deine Meinung gespannt :)

[@MissTaserface]

also ich fand den leider nur ok zwawr nicht so langweilig wie "Wie der Wind sich hebt"(oder wie der hieß) aber es war auch kein bänger wie Chihiro.. und der war echt super wirrsch.. schon etwas zu wirrsch für meinen Geschmack.. es war zwar ganz spannend nach dem Kino besuch sich mit Freunden darüber aus zutauschen und vor allem zu spekulieren (also wir haben teilweise in eine Scene mehrere bedeuteutungen rein interpretiert) aber es ist einfach nie ein gutes Gefühlt einfach nur verwirrt aus dem Kino zu kommen..

[@ketchupimbart]

Ja das stimmt schon, man ist wirklich oft verwirrt und kaum hat man es sacken lassen, kommt schon die nächste szene XD. Ja, Ich habe Ihn schon ein weiteres mal gesehen und dann viel mir schon vieles leichter. Nur der einstieg, der ist beim zweiten schauen ebenfalls zäh, aber nicht ganz so, wie beim ersten mal XD.

[@MissTaserface]

das habe ich tatsächlich schon oft gehört und deswegen guck ich den auf jeden Fall noch ein zwetes mal :D @@ketchupimbart

[@misiekpolarny94]

Ich habe den Film vor 20min gesehen. Ich glaube, dass Pacing war nicht gut. Zur Hälfte des Films passierte sehr vieles auf einmal. Ich glaube der Film hätte noch eine stunde mehr gebraucht. 6/10. Kann man gucken aber evtl kein Kino besuch wert

[@ketchupimbart]

Ja da gebe Ich dir recht mit den Pacing. Der Anfang wirkt im vergleich zum rest eher zäh und man muss sich definitiv sich zeitnehmen.

[@chaozmiez]

Ich habe den Film gesehen und muss sagen das Ghibli sehr schöne Filme macht und ich alle bisher einfach toll finde. Für mich aber muss ich sagen das ich die Story sehr merkwürdig finde, irgendwie haben viele Dinge für mich keinen Zusammenhang. Das soll keineswegs eine böse Kritik sein aber wenn ich andere Ghibli Filme damit vergleiche die einfach eine stimminge Story hatten und dieser Film nun für mich nicht sowas hat, hat es mich enttäuscht. Natürlich kann jeder für sich selbst einiges zusammen fügen und das klasse finden. Wie gesagt der Film von der aufmachung her gefiel mir super, die Story leider nicht weil sie teilweise einfach Zusammhangslos war und vieles keinen Sinn hatte und sich anfühlte als wären einfach Szenen und gespräche dazu da um die Länge des Filmes zu bekommen wie sie sein soll.