Belohnung und Bestrafung in der Schule | IGTV Live

[@KathyWeberHerzenssache]

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[@Tara-jn4ig]

Tolle Impulse vielen herzlichen Dank. Hätten Sie einen Empfang bezüglich Gefühlsuhr und... Liebe Grüße ❤

[@KathyWeberHerzenssache]

Danke dir! ❤

[@Fidi987]

Noch mal zum Kaugummi: Warum hätte man nicht sagen können, "wie wäre es, wenn ihr eine Anfrage an den Schulleiter schreibt und eure Gründe darlegt und bittet, dass sie in der nächsten Schulkonferenz berücksichtigt werden sollen? Oder einen Artikel für die Schülerzeitung mit euren Gründen gegen diese Regel schreibt und eine Diskussion eröffnet? Aber JETZT diese Regel respektiert, die ich nicht aufgestellt habe und nicht eigenmächtig brechen kann, weil es eine Schulregel ist. Es kann auch keiner eigenmächtig entscheiden, dass er in der 30er-Zone 100 fahren darf, weil er sich zutraut, keinen Unfall zu bauen! Oder dass er im Krankenhaus rauchen darf, weil er glaubt, die eine Zigarette würde schon keinem schaden! Das sind Regeln, die aus bestimmten Gründen aufgebaut werden und wenn man sie umgehen möchte, muss man versuchen, ihre Änderung zu erreichen, nicht, sich einfach darüber hinwegsetzen!"?

[@Fidi987]

Zum Kaugummikauen: Das ist der Klassiker. Eltern einer Schulfreundin von mir zur anderen Freundin, die 14 Jahre alt war: "Bei deinen Eltern darfst du ja nicht rauchen, bei mir darfst du das aber!" Was wurde da der Klasse vermittelt: Regeln sind unwichtig, wir haben die coole Lehrerin, die sich über die Schulregeln hinwegsetzt. Wie erklärt man den Kindern später, dass es Gesetze gibt, an die sich jeder halten muss, dass man auch bei leerer Straße nicht bei roter Ampel über die Straße gehen darf, weil man sonst eine Strafe zahlen muss? Und was, ja, ist mit dem Einüben von Regeln um des Einübens willen, um zu lernen, sich an bestimmte Regeln zu halten, aus Respekt, weil die hier nun mal gelten? Oder macht man dann bspw. auch immer in fremden Haushalten, was man möchte, auch wenn dort bestimmte Regeln herrschen? Z.B. lässt man seine dreckigen Schuhe an und raucht im Innenraum, weil man das zu Hause auch so macht und nicht einsieht, hier Rücksicht zu nehmen, den Boden kann man ja saugen oder wischen, den Raum kann man ja lüften?

[@Fidi987]

Ihr solltet echt mal unterscheiden zwischen "Belohnung = BEZAHLUNG", eine berechenbare Belohnung, wenn man X getan hat und Lob bzw. variabler Verstärkung, einer unerwarteten Belohnung, wenn man Y geschafft hat ("du warst heute so schnell fertig und hast dir so viel Mühe gegeben, du darfst den Rest der Stunde in der Kuschelecke verbringen!"). Lob = dem Kind erst mal überhaupt mitteilen, dass es etwas kann und worin es gut ist. Ohne Lob oder Kritik könnte das Kind denken, es ist in nichts gut und es interessiert sich auch keiner für seine Anstrengungen, weil nie jemand etwas dazu sagt. Dann kann es auch einfach immer auf Sparflamme laufen. Wie gesagt: Challenge: Euer Partner wird 2 Jahre lang KEINE Kritik, KEIN Lob, kein spontanes Geschenk für eure Beförderung oder nach Abschluss einer schwierigen Sache, kein Lob vor Dritten (meine Frau hat xy ja hervorragend gemeistert, obwohl das so anstrengend war!") geben. Ihr lauft nebenbei. Alles ist selbstverständlich. Und dann schaut mal, wie sich eure Beziehung zum Partner und euer Selbstbild ändert. Sicher, einiges macht euch Spaß und bei anderem merkt ihr auch alleine, dass ihr gut seid, aber bei anderen Dingen werdet ihr zweifeln: Werde ich gesehen? Wird meine Anstrengung gesehen? Bin ich überhaupt gut in etwas, das ich. neu angefangen habe, wenn es nie einen Kommentar dazu gibt? Wenn ich täglich Saxophon übe und der Partner nie etwas dazu sagt, nervt ihn das vielleicht und ich sollte lieber aufhören, weil ich so schlecht bin?" Es ist doch gerade oft die Rückmeldung, dass andere die Leistungen wahrnehmen, die uns leicht fallen, dass wir wirklich gut darin sind, obwohl wir uns anders eingeschätzt hätten, die uns Feedback zu unseren Leistungen und unserem Potenzial gibt und die bleibende Freude über Komplimente zu Anstrengungen, die von anderen gesehen und geschätzt wurden. Oder auch mal das spontane Geschenk ("Belohnung"), nachdem man rund um die Uhr für die Kinder, den Haushalt und den Beruf da war, weil der Partner auf Geschäftsreise oder Fortbildung war. Bei euch käme der dann wieder, fiele in den Sessel und würde kein Wort der Anerkennung über die Leistungen des Daheimgebliebenen verlieren, weil Belohnung und Lob ja schaden. Ist halt selbstverständlich. Ja, es war anstrengend, aber ich will dich nicht verderben, indem ich dir irgendwie zeige, dass ich mich freue und stolz bin, dass du alles hier gemanagt hast und das z.B. mit einem Gutschein für einen Wellnesstag honoriere. Wie oft wäret ihr dann dazu bereit, diese Leistung erneut zu erbringen, die ja einfach selbstverständlich ist, halt eure Aufgabe, nichts, das man extra erwähnen müsste?

[@Fidi987]

53:07 Sie hat den leichten Weg gewählt - die Regel gefällt euch nicht, ach, ich bin die coole Lehrerin, bei der ihr die nicht beachten müsst. Respektlos wurde hier mit der Schulleitung und dem restlichen Lehrerkollegium umgegangen, die diese Regel mal aus bestimmten Gründen aufgestellt haben. Die Kinder haben gelernt: Regeln gelten nicht für alle, vor allem nicht für uns, wir sind ja die coole Klasse! Regeln müssen nicht respektiert werden, nur, wenn sie uns passen! Jetzt erklärt mal den Kindern bitte, warum sie z.B. auf Bräuche von Angehörigen anderer Kulturen oder Religionen Rücksicht nehmen sollten oder Gesetze achten müssen, die ihnen nicht passen, die ihnen überflüssig erscheinen! Die 30er-Zone war leer, ich bin 100 km/h gefahren, warum soll ich jetzt den Führerschein abgeben, es gab doch gar keinen Grund zum Langsamfahren! Der Nachbar ist Millionär, ich bin Geringverdiener, warum soll ich jetzt ins Gefängnis, weil ich dem Geld gestohlen habe? Der hatte doch so viel, die paar Tausend Euro, die ich da habe mitgehen lassen, vermisst der doch nicht, ich brauche die aber! Wie, ich werde entlassen, weil ich mich am übrig gebliebenen Essen bedient habe? Das wäre doch weggeworfen worden! Die Regel ist dumm, ich protestiere! Man kann nichts machen, der AG darf das festlegen? Ungerechte Welt! Wie will man den Kindern beibringen, dass es später immer wieder Regeln gibt, die sie einhalten müssen, die sie aber nicht immer nachvollziehen können? Bei Subway etc. kann man entlassen werden, wenn man eine Gurkenscheibe isst, die auf dem Boden lag. Bei Aldi kann man entlassen werden, wenn man eine Pfandflasche zu wenig abrechnet. Im Krankenhaus ist es oft den Pflegern verboten, sich am Wasser in Flaschen zu bedienen, das für die Patienten kostenlos ist, obwohl die Pfleger den ganzen Tag in Bewegung sind. Es könnte eine Abmahnung folgen! Wie sollen das Menschen verstehen, wenn sie früh gelernt haben, dass Regeln nicht für jeden gelten, schon gar nicht, wenn man damit nicht einverstanden ist?