Рет қаралды 726
Die Stadt liegt in einem Seitental der Göltzsch, knapp 20 km südwestlich von Zwickau und 20 km nordöstlich von Plauen. Sie befindet sich im Osten des Naturraumes Vogtland sowie im sächsischen Teil des historischen Vogtlands. Der Aussichtspunkt „Pilz“ bietet mit einer Höhe von 471 m ü. NHN einen Ausblick von Ostthüringen und dem vogtländischen Kuhberg bei Netzschkau bis zum erzgebirgischen Kuhberg bei Schönheide, zum Steinberg, zur Goldenen Höhe bei Bad Reiboldsgrün und zum Kiel bei Mühlleithen.
Zwischen 1150 und 1230 wurde Lengenfeld durch fränkische Siedler als Waldhufendorf angelegt. Die erste urkundliche Nennung Lengenfelds datiert von 1438 im Zusammenhang mit einer Schenkung der Hoyersmühle (heutige Klopfermühle) an den Martinsaltar der Pfarrkirche in Zwickau. Bereits 1419 wurde ein Bürgermeister erwähnt. Die Entwicklung vom Dorf zum Marktflecken mit städtischen Rechten entwickelte sich ebenfalls in dieser Zeit. Während der Ort bereits im Jahr 1430 als Markt bezeichnet wurde, fand erst im Jahr 1764 eine Erwähnung als „Städtlein“ statt. Für das Jahr 1471 ist eine Zugehörigkeit von Lengenfeld zur Herrschaft Mylau belegt. Conrad Metzsch auf Mylau gewährte dem Ort Privilegien und die Befreiung von Fronpflichten. Bereits im Jahr 1519, d. h. im zweiten Jahr nach dem Thesenanschlag in Wittenberg wurde in Lengenfeld die Reformation eingeführt. In diesem Zusammenhang existierte während des Bauernkriegs im Jahr 1525 ein Bauernlager im benachbarten Waldkirchen.
Im 16. Jahrhundert entwickelte sich Lengenfeld sehr schnell. So ist für 1541 der erste Schulmeister, 1544 das erste Rathaus und nach der Loslösung von Kirchsprengel Treuen im Jahr 1545 eine selbstständige Pfarrei erwähnt. Die Gründung einer Tuchmacherinnung im Jahre 1562 war Voraussetzung für den Aufstieg Lengenfelds zu einem bedeutenden Textilstandort. 1633 war das schwärzeste Jahr in der Geschichte der Stadt, als Lengenfeld die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges zu spüren bekam und nahezu die Hälfte der damaligen Bevölkerung, 233 Personen, an der Pest starb. In dieser Zeit wurde auch die benachbarte Burg Plohn zerstört. Im Jahr 1714 erhielt Lengenfeld neben Reichenbach durch Kaiser Karl VI. das Privileg zum Tuchhandel in den österreichischen Landen. 1778 wurde die Weberinnung gegründet. Mit der Entstehung der Baumwollmanufaktur stieg die Einwohnerzahl Lengenfelds von 1150 auf 2016 zwischen den Jahren 1779 und 1794 fast auf das Doppelte. Aus dem Gewerbe der Tuchmacher entwickelte sich die Tuch-, Filztuch- und Weißwarenfabrikation. Gottlob Friedrich Thomas errichtete in den Jahren 1806/1807 mit selbstgebauten Spinnmaschinen die erste Baumwoll-Maschinenspinnerei des Vogtlands. Die erste Dampfmaschine der Stadt wurde 1836/1837 aufgestellt.
Bei einem Großfeuer am 10. Mai 1856 wurde der Stadtkern mit Schule, Kirche und Gerichtsgebäude zerstört. Ihr heutiges Gesicht erhielt die Stadt durch den Wiederaufbau. Die Aegidiuskirche wurde 1864 und das Rathaus 1880 fertiggestellt. Seit 1895 gab es in Lengenfeld ein Postamt. Westlich des Nachbarorts Eich wurde mit Eröffnung der Bahnstrecke Herlasgrün-Oelsnitz im Jahr 1865 ein Bahnhof angelegt, der zunächst den Namen der benachbarten Stadt Lengenfeld bekam, obwohl er nur 500 Meter von Eich entfernt war. Erst nachdem die Stadt Lengenfeld im Jahr 1875 mit dem an der Bahnstrecke Zwickau-Falkenstein liegenden Bahnhof Lengenfeld (Vogtl) eine näher an der Stadt liegende Station erhielt, wurde der Bahnhof in der Gemarkung von Eich im Jahr 1879 in Eich umbenannt. Nach der Eröffnung der Bahnstrecke Lengenfeld-Göltzschtalbrücke im Jahr 1905 erhielt der Bahnhof Lengenfeld (Vogtl) ein neues Empfangsgebäude. Diese als Mylische Berta bekannte Bahnstrecke war bis 1957/58 in der Gesamtstrecke und bis 1971 noch bis Wolfspfütz in Betrieb.
Nach der im Jahr 1907 erfolgten Anlage des Stadtparks wurde 1909 das erste Lengenfelder Parkfest gefeiert. Diese alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung gilt heute als eine der größten, ältesten und traditionsreichsten Volksfeste des Vogtlands.
Vom 9. Oktober 1944 bis 13. April 1945 befand sich bei Lengenfeld ein Außenlager des KZ Flossenbürg mit 1.000 Häftlinge aus 11 Ländern, die zur Arbeit in den Lengwerken, einem Rüstungsbetrieb der Junkers-Werke gezwungen wurden. 246 Häftlinge starben in dieser Zeit. Vor dem Einmarsch der Amerikaner am 17. April 1945, bei dem es zu Kriegshandlungen kam, wurde das Lager geräumt.
Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam die Stadt Lengenfeld wie alle ihre heutigen Ortsteile außer Plohn/Abhorn im Jahr 1952 vom Landkreis Auerbach zum neu gegründeten Kreis Reichenbach im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der ab 1990 als sächsischer Landkreis Reichenbach fortgeführt wurde und 1996 im Vogtlandkreis aufging. Zu DDR-Zeiten wurde im Ort das Kinderferienlager Hans Heinen betrieben. Lengenfeld war Sitz des VEB Fluß- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld, das zum Kombinat Kali gehörte.
Quelle: Wikipedia