Über soziale Ungleichheit und Ständegesellschaft

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Ewalds Eiland

Ewalds Eiland

Күн бұрын

Versuch eines Überblicks über eine spezifische Form der sozialen Ungleichheit anhand zweier alter Gedichte. Mit einer kleinen nicht themenverwandten Pöbelei am Anfang.
Porträtfotos von August Sander
Filmszene aus: The Duellists (Ridley Scott, 1977)

Пікірлер: 44
@schergood7877
@schergood7877 Жыл бұрын
Unfassbar Unterhaltung und Wissensvermittlung in einem. Noch ist Neuland nicht verloren!!
@heliopolis3340
@heliopolis3340 Жыл бұрын
Erhellendes Video.Danke für den Holzschnitt, Dir auch ein gesegnetes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr.
@ewaldseiland8558
@ewaldseiland8558 Жыл бұрын
Gleichfalls!
@fritzel139
@fritzel139 Жыл бұрын
Bitte macht doch einfach einen Stream und vertragt euch wieder!
@ewaldseiland8558
@ewaldseiland8558 Жыл бұрын
Hass währt ewiglich!
@felsenmeer3004
@felsenmeer3004 Жыл бұрын
@Ganesha Und es gibt kein Recht auf Hass!
@trayltank1015
@trayltank1015 Жыл бұрын
Also Herr Eiland erstmal guten Rutsch und neues Jahr. Ich habe bereits zwei Flaschen Korn Intus aber ich wollte Sie trotzdem fragen, ob Sie interesse an einem Kaffeegespräch hätten also mehr oder weniger nüchtern, je nachdem wie es die Zustände zuließen. Grüße Tank
@ewaldseiland8558
@ewaldseiland8558 Жыл бұрын
Danke sehr, ebenso, und danke nein, ich verharre lieber in mönchischer Abgeschiedenheit
@prodikos4086
@prodikos4086 Жыл бұрын
Wieder ein gutes Video, die meisten Einwände wurden ja schon geschickt vorweggenommen. So wie ich den Schattenmacher verstehe denkt er sich die Ständegesellschaft ebenfalls nicht ohne soziale Mobilität. Das teilt sein Ansatz mit der Klassengesellschaft, nur würde sich die Standeszugehörigkeit weniger an ökonomistischen Maßstäben orientieren. Und ja, sie soll weniger individualistisch sein. Es ist nicht leicht, das richtige Gleichgewicht zwischen gesellschaftlichen Grenzziehungen zu finden, die auf der Suche nach dem eigenen Ort Halt statt Anomie bieten, und solchen, die den Menschen erdrücken. Die heute vordringende Weltsicht, die selbst die eigene Körperlichkeit, da nicht selbst gewählt, als unerträgliche Einschränkung der Freiheit empfindet, ist jedenfalls ein Irrweg. Der naturwissenschaftlich geschulte Geist des Schattenmachers sieht als Quell der schicksalhaften Verschiedenheit der Menschen, die in seiner Vision klar bejaht statt als Ungerechtigkeit angeklagt werden sollte, sicher eher die Genetik als die Götter. Sein letzter Vortrag über Spiritualität zeigt aber das Bewusstsein, dass man auf Wissenschaft allein auch kein Gemeinwesen aufbauen kann. Ohne Rückbindung an eine sinngebende Ordnung, die mehr als eine Setzung des Großkanzler ist, bleibt immer der Beigeschmack des willkürlichen Konstrukts, besonders für die weniger Begünstigten. In jedem Fall bin ich schon gespannt auf den zweiten Teil des Videos. Ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr wünsche ich!
@ewaldseiland8558
@ewaldseiland8558 Жыл бұрын
Vielen Dank, ebenso.
@Oesi1111
@Oesi1111 Жыл бұрын
Bei 33:30 folgend behaupten Sie, die Ungleichheit in unserer Klassengesellschaft sei eine harte, schroffe. Können Sie das auch mit Zahlen untermauern, also besonders hinsichtlich der 1960er, von denen Sie behaupten, der soziale Aufstieg sei dort leichter möglich gewesen?
@ewaldseiland8558
@ewaldseiland8558 Жыл бұрын
Der Schattenmacher hatte tatsächlich mal eine Statistik (er liebt offenbar Statistiken), die exakt das aussagt; ich habe das paraphrasiert aus Andreas Reckwitz, Ende der Illusionen; Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte Band 5; und Cornelia Koppetsch, Gesellschaft des Zorns. Der Hintergrund ist, soweit ich mich erinnere, dass zu dieser Zeit einerseits der öffentliche Sektor enorm ausgebaut wurde (Stadtverwaltungen, Schulen, Unis u.ä.) und andererseits auch in der Wirtschaft die Beschäftigtenstruktur sich wandelt, weg vom primären und sekundären Sektor (Bergbau, Landwirtschaft, Industrie) hin zum tertiären Sektor (Handel, Dienstleistungen aller Art), so dass viele neue Stellen für Akademiker entstehen. Die Abiturienten- und Studentenquote steigt entsprechend und der Arbeitsmarkt kann damals noch fast alle Studierten aufnehmen. Man kann diese Aufstiegsdynamik auch kulturell u.a. in den damaligen Romanen und Fernsehserien nachverfolgen: ein oftmals geschilderter Konflikt ist der studierende Sohn, der zu seinem Malochervater nach Hause kommt, von seinem Literaturstudium erzählt und auf völliges Unverständnis stößt; Monty Python haben das mal herrlich karikiert. Auch die Politiker früherer Jahre waren andere: Norbert Blüm z.B. hat ich glaube Dreher gelernt und jahrelang Schichtarbeit in der Fabrik gemacht, bis er über eine Stelle als Gewerkschaftsfunktionär in die Politik gekommen ist (die Gewerkschaften waren ein wichtiger Motor des sozialen Aufstiegs). Doch selbst Nichtakademiker kommen zu dieser Zeit erstaunlich gut über die Runden, wenn sie bereit waren, harte und schmutzige Arbeit zu leisten: Ein Bergarbeiter, Müllmann oder Metaller konnte als Alleinverdiener (!!!) eine Familie ernähren, sich ein (kleines) Auto und einen jährlichen Auslandsurlaub leisten und, wenn er sparsam war, sogar ein Reihenhaus in der Vorstadt. Irgendwann in den 1980ern, 1990ern aber verhärten sich die sozialen Grenzen wieder. Privatisierung des öffentlichen Dienstes, z.B. der Müllabfuhr, und Abwanderung der Industrie sorgen für sinkende Löhne bei Nichtakademikern (in meiner Firma haben ältere Kollegen noch einen Metallertarif, die arbeiten 35 Stunden, ich 40, wir bekommen das exakt gleiche Monatsbrutto). Vermehrter Wettbewerb selektiert aus der Akademikerschaft diejenigen aus, die nicht leistungsfähig genug sind (die werden dann Taxifahrer), und vor allem nimmt auch der Wille der Erfolgreichen zu, sich von den Unteren abzugrenzen, räumlich und mental (dazu insb. Andreas Reckwitz): Veganismus, Gendersprache, Klimaschutz, Antirassismus etc. sind (vielleicht nicht nur, aber auch) Distinktionsverhalten der Erfolgreichen. Sowas gab es in dieser Form in den 1960ern nicht, da konnte der Werksleiter noch mit dem Vorarbeiter sprechen, ohne das ein Übersetzer nötig gewesen wäre, und beim Mettfrühstück haben beide gleichermaßen zugegriffen.
@Oesi1111
@Oesi1111 Жыл бұрын
@@ewaldseiland8558 Sehr interessant, vielen Dank für die Ausführungen!
@BRLN1
@BRLN1 Жыл бұрын
Odyssee, für die irischen Videos? Ach und: frohes Neues Ewald
@ewaldseiland8558
@ewaldseiland8558 Жыл бұрын
Auch so, danke
@kaystocklein2242
@kaystocklein2242 Жыл бұрын
Danke es war wieder sehr gut
@ObeySilence
@ObeySilence Жыл бұрын
Mach halt einen Zweitkanal für das Irland-Video.
@robinmueller5571
@robinmueller5571 11 ай бұрын
Also ich bin auch ein Sohn von einfachen Leuten (selbständiger Buchhalter und meine Mutter Altenpflegerin) und ich studiere jetzt Physik, aber ja. Früher war wohl der Aufstieg einfacher als heute.
@ewaldseiland8558
@ewaldseiland8558 11 ай бұрын
Die Überalterung bedeutet natürlich auch viele Chancen für junge Leute. Als Lehrer würde man Sie derzeit mit Handkuss nehmen, und auch sonst gibt es bestimmt gute Möglichkeiten. Viel Erfolg im Studium und im Beruf.
@omnibrain3198
@omnibrain3198 Жыл бұрын
Das Video zeigt klar, dass wir ein bisschen mehr Ständegesellschaft wieder brauchen. Eine Ständegesellschaft gibt den Leuten Sinn. Wir sind voll von Laubbläsern, die eigentlich nur Rasenmäher sind. Schwieriger ist die Frage wie man sowas organisiert. Wir wissen, dass per Geburt das keine gute Idee ist, weil dann Talente verloren gehen und Loser in Machtpositionen kommen. (Ich erinnere an eine Außenministerin aus gutem Haus) Aber etwas mehr Sinnstiftung und Nudging hätte üble Auswirkungen wie z.b. die Akademisierung des Proletariats verhindert. (Jetzt findet man keinen Elektriker, hat aber kein Problem einen Genderexperten aufzutreiben) Wie man das organisieren kann, weiß ich aber auch nicht - aber "Mach was du willst" klappt nicht gut. Da wird die Gesellschaft verrückt und die Frauen blasen zwar schön Laub, aber erfüllen ihren Zweck nicht mehr und irgendwann ersticken wir im Rasen.
@ewaldseiland8558
@ewaldseiland8558 Жыл бұрын
Die Überakademisierung ist vielleicht ein Überbleibsel der 1960er, 1970er Jahre, in denen ein Studium tatsächlich mit erheblichem sozialen Aufstieg einherging, und sie dürfte weiterhin ganz wesentlich darin begründet sein, dass die Akademikerschaft die prestigeträchtigste soziale Klasse ist, an der und an deren Distinktionsverhalten sich alle anderen orientieren. Vielleicht könnten Marktmechanismen das regeln; ich habe in der Zeitarbeitsfirma diverse Leute mit (oftmals abgeschlossenem) Studium getroffen, die dann mit mir Stanzteile vom Fließband abgenommen oder Sportschuhe sortiert haben. Je mehr den Leuten klar wird, dass ein Studium allein keine hohe Klassenzugehörigkeit begründet, desto geringer mag der Nimbus der Uni sein. Oder es ändert sich nichts, weil einfach die Strahlkraft des Akademikertums zu groß ist. Jedenfalls ist es meiner Meinung nach gerade NICHT die Ständegesellschaft, die wir brauchen, sondern wieder eine Wertschätzung rechtschaffener Gewöhnlichkeit, wie in der erstaunlich egalitären Bundesrepublik der Wirtschaftswunderjahre: Der Bergarbeiter, der Dachdecker, der Schlosser usw. sind geschätzte und geachtete Leute. Das ist quasi die Antithese zur Ständegesellschaft.
@omnibrain3198
@omnibrain3198 Жыл бұрын
@@ewaldseiland8558 Diese Antithese hat sich aber als Metastabil raus gestellt, sonst wären wir nicht dort wo wir sind. Mittlerweile studieren > 50% eines Jahrgangs - und das meiste dürfte Bullshit sein. Ich habe leider auch kein gutes Konzept für eine Gesellschaft, irgendwo muss sich sowas auch organisch bilden. Aber ohne zumindest eine Ideologie, die Lebenswege auch hart vorgibt, wird das hier nicht weitergehen. Gib den Menschen Individualismus & Freiheit - dann schneiden sie sich die Genitalien ab und fangen an ihr eigenes Haus einzureißen. Wir sind schon gescheitert, hoffen wir mal, dass der Islam nicht die gleichen Fehler macht wie das Christentum.
@hugoschmitz6649
@hugoschmitz6649 Жыл бұрын
Ob das wohl durch die Zensur kommt ;-)
@WotansSohn
@WotansSohn Жыл бұрын
Großartiges Video! Mit der Bhagavad-Gita und der Edda soziologische Analysen vorzustellen, steht in der Tradition Max Webers. ;) P. S.: Das Sanskrit-"j" in Arjuna wird wie das englische j in "joke" ausgesprochen. Zudem wird das "th" in der Sanskrit-Umschrift nicht wie ein englisches "th" ausgesprochen, also bei "Artha" wie ein deutsches th.
@ewaldseiland8558
@ewaldseiland8558 Жыл бұрын
Danke für den Hinweis
@BaddLizzart
@BaddLizzart Жыл бұрын
och ewald...der cliffhanger war nicht fair...
@koalalalala880
@koalalalala880 Жыл бұрын
Lieber Ewald, ich hätte gerne Informationen über dein Kanalbild. Name des Künstlers würde genügen. mfg :)
@ewaldseiland8558
@ewaldseiland8558 Жыл бұрын
Carl Spitzweg, Der arme Poet de.wikipedia.org/wiki/Der_arme_Poet
@koalalalala880
@koalalalala880 Жыл бұрын
@@ewaldseiland8558 dankeschön! Und danke für das gute Video
@johan7344
@johan7344 Жыл бұрын
Top
@Gespenst123
@Gespenst123 Жыл бұрын
Könnte es auch nicht erbständige Stände geben? Sowas wie eine meritokratische Ständegesellschaft? Wo wäre dann der Unterschied zu einer bloßen Kompetenz-Hierarchie mit traditionellen Berufsbildern? Und wo hat Schatti für eine erbständige Hierarchie argumentiert? :)
@ewaldseiland8558
@ewaldseiland8558 Жыл бұрын
Eine (reine) Meritokratie ist per se nicht erbständig. Sie würde die sofortige Möglichkeit des sozialen Abstiegs bei ausbleibender Leistung beinhalten und alle Berufsanfänger gleich einstufen. Außerdem gäbe es keine ständischen Distinktionsmechanismen, die sich auf die Sozialhierarchie auswirken, weil beispielsweise die Farbschattierung des Anzugs, oder betonte Lässigkeit im Bewerbungsgespräch, in einer reinen Meritokratie bedeutungslos wären. Das wird im kommenden Video anhand der deutschen Wirtschaftselite erläutert werden. Und da Sie mir vorwerfen, ich würde selbstgebaute Strohpuppen verdreschen, tun Sie mal nicht dasselbe: wo habe ich behauptet, der Fürst der Finsternis habe explizit eine Erbhierarchie gefordert?
@Gespenst123
@Gespenst123 Жыл бұрын
Es wird im Video so suggeriert. 1:43 Schattenmacher = Ständegesellschaft = schlecht, … 30:58 Ständegesellschaft = schlecht, weil von der Geburt abhängig also = erbständig 🤷‍♂️ Warum sollte es keine Gesellschaft geben wo abhängig vom Willen und Kompetenz zwischen den Ständen gewechselt werden kann? Ist der Weiße Kittel eines Arztes keine Insignie seines Standes? Er könnte ja auch eine Schürze oder einen farbigen Kittel tragen. Oder die Roben der Juristen, oder die Hornbrillen und Ellenbogenflicken der Professoren, die bunten Haare und Piercings im Gesicht der Sozialarbeiter? Die Stände wurden nie zentral geplant sondern ergeben sich aus Distinction zwischen Gruppen. Nur wenn wir unter Mao alle Uniform und den gleichen Haarschnitt tragen kannst du Stände vermeiden. Bin jedenfalls gespannt ob noch Argumente kommen die nicht immer nur Erblichkeit oder fehlendem Um- oder Aufstiegschancen in Antike und Mittelalter vorschieben. Immer locker bleiben, Ewald.
@Gespenst123
@Gespenst123 Жыл бұрын
@@ewaldseiland8558 …
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