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In dieser Ausgabe informiert Prof. Dr. med. Michael Weigel, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt über das Tabuthema Blasenschwäche und Senkungsbeschwerden.
Senkungsbeschwerden treten wie auch die Blasenschwäche typischerweise bei Frauen auf und wird durch eine Schwächung im Beckenboden hervorgerufen. Der Beckenboden besteht aus Muskeln, Sehnen und einer Bandstruktur, die das knöcherne Becken nach unten hin verschließt. Ein natürlicher Durchlass muss für die Harnröhre und den Enddarm gegeben sein. Bei der Frau muss zusätzlich noch ein Raum für die Scheide geöffnet bleiben. Das Problem dabei ist, dass bei Bedarf ein Kindskopf hindurch passen, anschließend aber alles wieder fest zusammenhalten soll.
Senkungsbeschwerden machen sich zuerst als Druck im Bauch oder Kreuz nach längerem Stehen bemerkbar. Wenn es zu einer weiteren Senkung kommt, drückt von innen etwas gegen den Scheidenausgang, im Extremfall sitzt die Patientin auf den Organen, die eigentlich durch den Beckenboden gehalten werden sollen. Blasenschwäche und Senkungsbeschwerden können auch gleichzeitig auftreten.
Ein allgemeiner Risikofaktor ist die Bindegewebsschwäche, Übergewicht und Rauchen.
Bei Männern handelt es sich bei der Blasenschwäche zumeist um eine Überlaufinkontinenz, auch Überlaufblase genannt. Dies entsteht oftmals durch das Abdrücken der Harnröhre durch die Prostata. Weitere Ursachen können auch neurologisch bedingt sein oder durch blaseneigene Erkrankungen hervorgerufen werden.
Eine Dranginkontinenz wird überwiegend medikamentöse behandelt. Bei einer Belastungsinkontinenz ist nach verringern der Risikofaktoren und klassischen Therapiemaßnahmen wie der Physiotherapie eine Operation das letzte Mittel.
Zum Arzt sollte ein Patient oder eine Patientin immer gehen, sobald ein persönlicher Leidensdruck vorliegt.