Рет қаралды 1,658
Dieses Video beinhaltet eine akustische Präsentation der Orgel mitsamt Impressionen der luth. Kirche St. Pankratius in der Mittelstadt Burgdorf, die in der zum nordwestdeutschen Bundesland Niedersachsen gehörenden Region Hannover liegt, sowie eine Präsentation von deren Geläut.
Ablauf:
0:00 Impressionen der Kirche & akustische Orgelpräsentation
7:42 Uhrschlag
8:41 Einzelläuten der Hoffnungsglocke
11:05 Einzelläuten der Sine nomine
13:54 Einzelläuten der Glaubensglocke
17:50 Einzelläuten der Liebesglocke
22:35 Vollgeläute
Daten der Glocken: docdro.id/XkKygvt
Ein herzliches Dankeschön geht an Pastorin Grote und an Herrn Schmidt für die Ermöglichung der Aufnahme!
Hiermit wünsche ich allen nachträglich ein gesegnetes Fronleichnamsfest 2023!
Die erste urkundliche Erwähnung der Burgdorfer Kirche datiert von 1295. Die erste Kirche dürfte ein romanischer Sakralbau mit einem freistehenden Glockenstapel aus Holz gewesen sein. Ab 1433 folgte die Errichtung der zweiten Kirche, bei der es sich um eine einschiffige gotische Hallenkirche mit polygonalem Chor gehandelt hat. Vermutlich wie ihr Vorgänger besaß auch diese Kirche einen Glockenstapel gleicher Bauart. Während der Großen Hildesheimer Stiftskirche, die 1519 Burgdorf heimsuchte, wurde auch die Kirche beschädigt, jedoch wieder zügig aufgebaut. Seit 1526 ist die Kirche lutherisch. 1586 erfolgte eine Instandsetzung der Kirche. 1601 erhielt die Kirche ihren noch heute vorhandenen Turm, nachdem der erste Versuch 1591, einen zu errichten, missglückte. Der Burgdorfer Stadtbrand 1809 verwüstete die Kirche massiv und machte einen Neubau notwendig. Lediglich der Turm blieb intakt. 1810/13 folgte die Errichtung der dritten und heutigen Pankratiuskirche, einer klassizistischen angedeutet dreischiffigen Saalkirche nach Plänen von Ing. Major J. G. G. Bergmann. Das Bauwerk weißt eine Länge von 32, eine Breite von 15 und eine Firsthöhe von 7,5 m auf. Der mächtige Turm dominiert mit seiner Höhe von 55 m die umliegenden zwei- bis dreigeschossigen Fachwerkbauten, die den Großteil der Gebäude im Zentrum der Ackerbürgerstadt Burgdorf ausmachen. Mittlerweile wird er von einer in der Mitte des 19. Jh. errichteten Haube abgeschlossen. Kurz nach dem Brand besaß der Turm für kurze Zeit ein flaches Dach. 1900 folgte der Anbau der Treppenhäuser und das Dach wurde an der Ostseite der Kirche ausgebaut. Etwa um die gleiche Zeit baute man im Inneren der Kirche einen Triumphbogen ein, der den Chor von dem Kirchenraum trennte. Bei Renovierungsarbeiten an der Kirche 1957 und 1983/84 machte man dies wieder rückgängig.
St. Pankratius besitzt noch heute eine reichhaltige Ausstattung. Dazu zählt u. A. die Orgel der Fa. Hillebrand aus Altwarmbüchen von 1965/66 im Prospekt des Vorgängers von Hans Scherer dem Älteren aus dem Jahre 1585.
Es ist kaum etwas über den Glockenbestand der Kirche vor dem Brand 1809 überliefert. Jedoch besteht die Vermutung, dass die Viertelstundenglocke zu der Zeit als Läuteglocke diente. H. Kahlen aus Celle goss 1702 außerdem eine Läuteglocke und Thomas Rideweg aus Hannover goss 1735 eine geborstene Glocke um. Mit Ausnahme der Uhrglocken überstand jedoch keine Glocke den Brand. Nach diesem goss 1814 Heinrich Ludwig Damm aus Hildesheim die noch heute vorhandene Sine nomine. 1811 erwarb die KG eine nicht näher beschriebene Glocke von einem Hildesheimer Metallhändler und 1896 wurde der Glockenbestand um zwei von der Gießerei J. J. Radler & Söhne aus Hildesheim. Im 1. Wk. schmolz man die größte dieser vier Glocken ein. Man schaffte sich 1922 als Ersatz für diese die Friedensglocke im Ton h° an, die der Bochumer Verein goss. Die Abgabe aller noch vorhandenen Bronzeglocken erfolgte im 2. Wk, wobei die Sine nomine und die Uhrglocken dem Einschmelzen entgingen. Die beiden eingeschmolzenen Glocken der Gießerei Radler wurden 1946 durch zwei Eisenhartgussglocken der Fa. Weule in Bockenem ersetzt. Sie erklangen in den Tönen f‘ g‘. Da die beiden Eisenglocken und die Friedensglocke als schadhaft galten, ersetzte man sie 2009 durch die heutige Liebes-, die Glaubes- und die Hoffnungsglocke. Die Reliefs schuf der aus Burgdorf stammende Künstler Hilko Schomerus. Außerdem sanierte man die Sine nomine und die gesamte Glockenanlage. Seither erklingt das Geläut in dieser Form vom Turm der Kirche.
Quellen: "St. Pankratius Burgdorf" (1999) vom Förderverein St. Pankratius Burgdorf, "4 Glocken für Burgdorf - Festschrift zur Glockenweihe am 6. September 2009" von der KG & Kirchengemeindelexikon.
Bild, Ton & Video: Prianteltix, Literatur vom Förderverein (historische Bilder & Grundriss) & Wikimedia Commons (Merian).
Musik: Festival Finale von Malcolm Archer & Op. 15 von Craig Sellar Lang, gespielt von Martin Burzeya an der Orgel der Kirche St. Pankratius in Burgdorf. BWV 625, gespielt von Dr. Maurice Debatin an der Orgel der Kirche Johannis in Forchheim & Te Deum (Prelude in d-dur), gespielt vom selbiger Person an der Orgel der Diakoniekirche Luther in Mannheim-Neckarstadt-West.