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Der Begriff Burnout wurde erstmals von dem deutsch-US-amerikanischen Psychoanalytiker Herbert Freudenberger und von seiner US-amerikanischen Kollegin der Sozialpsychologin Christina Maslach vor über 30 Jahren formuliert. Die beiden Experten haben ein Syndrom bei besonders engagierten, hochmotivierten und aufopferungsvollen Mitarbeitenden in Pflegeberufen festgestellt und dies als Burnout bezeichnet. Sie waren irgendwann „ausgebrannt“, haben jedoch vorher für die Sache gebrannt und waren voller Begeisterung. Wenn das positive Feedback und die durch die Tätigkeit erhoffte Wertschätzung ausbleibt, kann dies zu einem „Zusammenbruch“ führen. Burnout wird als ein Zustand totaler körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung sowie verringerter Leistungsfähigkeit und innerer Leere bezeichnet (Definition nach Herbert Freudenberger/ Christina Maslach). „Diese Top Five kennzeichnen ein Burnout-Syndrom. Es ist jedoch keine psychische Erkrankung. Und es kann nicht nur Pflegekräfte treffen, sondern insgesamt besonders engagierte Menschen“, berichtet Dr. Rudolph. Die betroffenen Menschen haben oftmals unspezifische Symptome, verursacht durch hohen chronischen Stress ohne Regenerationsphasen. „Ein Burnout entwickelt sich immer über Wochen, Monate hinweg und verläuft in verschiedenen Phasen“, so der Experte. Es gibt Alarmsignale, die auf ein Burnout hinweisen können. Beispielsweise, wenn die Arbeitsleistung aufgrund von Konzentrationsschwierigkeiten sinkt, wie es bei Menschen mit einer ADHS ohnehin der Fall ist. Die Betroffenen müssen sich oft an die vermeintlich „normale“ Welt anpassen. Viele ADHS-Patienten entwickeln daraufhin Kompensationsmechanismen, um ihre Defizite zu kompensieren. „Das Gehirn von Menschen mit einer ADHS muss ständig mehr Denkarbeit leisten, um zum gleichen Schluss zu kommen“, so Dr. Rudolph. Die dauerhafte Anpassungsleistung stellt einen Risikofaktor für ein Burnout dar. Hinzu kommt die Hyperfokussierung. „Interessiert sich ein Mensch mit einer ADHS für ein Thema, dann brennt er doppelt so stark dafür und brennt dadurch auch leichter aus“, erklärt Dr. Rudolph. In vielen Fällen verursacht eine ADHS auch Probleme im zwischenmenschlichen Bereich. Dadurch ist das Gehirn als Organ, das auf gute soziale Interaktionen angewiesen ist, noch zusätzlich gestresst. Durch die Hyperfokussierung merkt ein Großteil der betroffenen Menschen gar nicht, dass sie langsam aber sicher ausbrennen. Dabei verbirgt sich dann oftmals hinter dem Burnout bereits eine behandlungsbedürftige Depression. Was viele nicht wissen ist, dass die häufigste Ursache für Depressionen im Kindes- und Jugendalter eine unbehandelte ADHS darstellt. Für eine erfolgreiche Therapie ist eine Psychoedukation wie beispielsweise die Aufklärung zum Thema Stress sowie die Herausarbeitung des Unterschieds zwischen Stressauslösern und Stressreaktionen anzuraten.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Stress und Burnout sowie zwischen Stress und ADHS gibt. Infolgedessen besteht wiederum ein enger Zusammenhang zwischen ADHS und Burnout.
Weitere Informationen zum Thema ADHS finden Sie unter www.adhs-ratgeber.com; www.expertenrat-adhs.de; www.medice.com; www.gemeinsam-adhs-begegnen.de