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Seit Ausbruch der Krise ist ein Jahr vergangen, und ich möchte heute einmal den Fokus auf die psychosozialen Auswirkungen der Krise im Betrieb richten, vor allem im Bereich Homeoffice.
Es sind vier Grundzutaten, die eine geeignete Führungskraft aufbringen muss, um das Gelingen beider Seiten im Bereich Homeoffice zu gewährleisten, und um Menschen gesund und menschengerecht durch diese Krise bringen zu können. Diese Grundzutaten lauten Wertschätzung, Vertrauen, Information und Kommunikation. Es ist eigentlich ganz einfach, doch tatsächlich ist es so, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oftmals einer Führungskraft - ich sage - ausgesetzt sind, die im Bereich Kontrolle, Vertrauensverlust, aber auch im Bereich der realistischen Einschätzung, was denn tatsächlich an Zeit nötig ist für die Bewältigung der Aufgaben, dass sie hier nicht das nötige Gespür oder den Willen aufbringen.
Tatsächlich ist es auch so, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 300% ihrer Arbeitsleistung bringen, nur um zu rechtfertigen, dass sie geeignet sind für Homeoffice. Das heißt, es steht irgendwo die Erwartungshaltung offen oder unausgesprochen im Raum, dass Menschen ständig beweisen müssen "Ja, ich bin geeignet, ich kann neben meiner Familie oder ich kann eben zu Hause neben meinen anderen Krisen und Problemen auch ständig und rund um die Uhr alles nur Menschenmögliche leisten", und natürlich kommt dahinter auch die Angst durch, dass ich meinen Arbeitsplatz verlieren könnte in dieser Krise, wenn ich eben nicht meine 300% bringe. Der Mensch ist nicht geeignet dafür, ständig im Sprint zu sein. Wir können vielleicht akut in temporären Phasen viel viel mehr bringen als wir normalerweise bringen an Leistung, aber wir können nicht ein Jahr, zwei Jahre, ewig in diesem Zustand verbringen, dass wir immer und immer wieder neu uns selbst ausbeuten, teilweise von außen gesteuert, teilweise von einem inneren ängstlichen Antrieb heraus.
Deshalb ist es so, dass ich gerne an alle Verantwortlichen in Betrieben bzw. aber auch in der Politik appellieren möchte, dass wir die psychosoziale Dimension der Krise nicht außer Augen lassen, nicht in unserem Privatbereich aber auch nicht in unserem Bereich der Beschäftigung in Betrieben. Denn die Auswirkungen der psychosozialen Krise, die treffen uns alle.