Das Orgelportrait: Katholische Kirche St. Georg in Böhen (II)

Das Orgelportrait
Katholische Kirche St. Georg in Böhen (II)
J.S. Bach (1685 - 1750)
Choralvorspiel "Es ist das Heil uns kommen her" BWV 638
M. Reger (1873 - 1916)
aus der Choralvorspielen op. 135
"Ach bleib mit Deiner Gnade"
"Jesus meine Zuversicht"
"Wie schön leuchtet der Morgenstern"
"Jerusalem, Du hochgebaute Stadt"
L. Boellmann (1862 - 1898)
Priére a notre Dame aus der Suite gothique op.25
J.G. Schneider (1789 - 1864)
Adagio in e-moll und Vivace in G-Dur
Ralf Hansjosten musiziert an der F.B. März-Orgel von 1907.
Die Aufnahme ist ein musikalischer Geburtstagsgruß für meine liebe Mutter, die heute ihren 83. Geburtstag feiert. Ihr habe ich unendlich viel zu verdanken, nicht zuletzt auch meine ganze musikalische Förderung!
Informationen zu Orgel und Kirche:
Kirche und Orgel in Böhen begleiten meinen musikalischen Werdegang
seit meiner Jugend. Kennengelernt habe ich beide in der Weihnachtswoche
1989. Im April 1990 durfte ich auf Einladung der Abtei Ottobeuren gemeinsam mit meinem Bruder das Konzert zur Orgelweihe gestalten, ein Jahr später ein Konzert anlässlich des 50-jährigen Dienstjubiläums der damaligen Organistin. Seitdem habe ich zahlreiche Konzerte auf dieser wunderbaren Orgel spielen dürfen, zuletzt 2017 gemeinsam mit meinen
Kindern. Aber auch abseits der Konzerte steht bei jedem Aufenthalt
im Kloster Ottobeuren auch immer ein Besuch in Böhen an.
Böhen, katholische Kirche St. Georg
Die Ursprünge der heutigen kath. Kirche St. Georg gehen zurück ins 15. Jahrhundert. Das Langhaus wurde in den Jahren 1907 und 1908 erweitert und ist ein aus fünf Fensterachsen bestehender Saalbau mit Flachdecke. Der Turm befindet sich nördlich des Langhauses und ist ein ungegliederter Bau mit Satteldach. Der gesamte Kirchenbau ist aus dem regionaltypischen Nagelfluh errichtet mit einer weitestgehend unverputzten Fassade. Der barock Hauptaltar stammt aus dem Jahre 1738, erhielt aber seine heutige Fassung 1807. Auch die beiden Seitenaltäre stammen aus der Barockzeit.
In die erweiterte Kirche baute der Münchener Orgelbauer Franz Borgias März im Jahre 1907 eine neue Orgel mit 21 Registern, verteilt auf zwei Manuale und Pedal. Die Orgel besitzt sogenannte Taschenladen, die hinsichtlich der Spiel-. Und Registertraktur pneumatisch angesteuert werden. Das Gehäuse spiegelt passend zur Kirchenausstattung eine neobarocke Formensprache wider. Die Orgel überdauerte völlig unverändert die Jahrzehnte und fiel auch nicht der Barockisierungswelle ab den 1960ern zum Opfer. In den Jahren 1989 und 1990 wurde die Orgel behutsam durch die Orgelbaufirma Steinmeyer aus Oettingen restauriert. Die Gesamtkosten der Restaurierung stiftete die damalige Organistin Elisabeth Rinderle. Lediglich die porösen Taschen der pneumatischen Steuerung mussten komplett erneuert werden.
Die Böhener Orgel ist ein einzigartiges Zeugnis der Orgelbaukunst des frühen 20. Jahrhunderts und steht stellvertretend für zahlreiche Orgeln in der reichen Allgäuer Dorfkirchenlandschaft.
Disposition:
Hauptwerk:
Bourdun 16‘
Tibia 8‘
Viola da Gamba 8‘
Principal 8‘
Trompete 8‘
Octave 4‘
Traversflöte 4‘
Mixtur 2 2/3‘
Schwellwerk:
Geigenprincipal 8‘
Lieblich Gedeckt 8‘
Oboe 8‘
Salicional 8‘
Vox Coelestis 8‘
Fugara 4‘
Pedal:
Subbaß 16‘
Violon 16‘
Octavbaß 8‘
Violoncello 8‘
Koppeln: II/I, Sub-Octav-Koppel II-I, Super-Octav-Koppel II-I, Pedalkoppel-I, Pedalkoppel-II
Manualumfang: C-f’‘‘
Pedalumfang: C-d’

[@orgelhase]

Danke für die Orgelvorstellung. Ein wirklich schöne klingendes Instrument! Liebe Grüße vom Köln zur Mosel!

[@jurgentraub3829]

Lieber Ralf, diese Aufnahme ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund Deiner persönlichen Verbindung nach Böhen und der Widmung nicht weniger als magisch. 🤩 Das Prière steht ab sofort ganz oben auf meiner Favoritenliste der schönsten Versionen dieses Stückes. Vielen lieben Dank 💐 für diese Mitnahme beim Besuch in Böhen und herzliche Grüße vom Cux- ins Moselland! 🤗