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Entgegen einer verkürzten öffentlichen Wahrnehmung ist »der« Evangelikalismus alles andere als einheitlich. Vor allem die letzten Jahre haben weltweit Spannungen und Risse zu Tage gefördert, die nicht mehr zu übersehen sind. Das Stichwort »postevangelikal« steht in dieser Folge nicht für eine neue oder gar einheitliche Strömung, sondern für dieses Phänomen einer Auffächerung der evangelikalen Bewegung insgesamt. Evangelikale sind bei weitem nicht alle fundamentalistisch und rechts. Daneben gibt es auch: Linksevangelikale, die soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz als wesentliche Herausforderungen für das christliche Zeugnis in Wort und Tat erkennen; moderne Evangelikale, die sich um eine Inkulturation des Evangeliums in ihrer Kultur bemühen (Willow Creek, Saddleback); schließlich das gänzlich uneinheitliche Feld von progressiven Evangelikalen, die als post-, exevangelikal oder emergent bezeichnet werden. Diese Progressiven haben sich in den USA so grundsätzlich vom Fundamentalismus und Nationalismus breiter Kreise weißer Evangelikaler abgegrenzt, dass sie sich oft selbst nicht mehr sicher sind, ob und wie weit sie noch evangelikal in einem weiteren Sinne sind.
Der Worthaus-Podcast »DAS WORT UND DAS FLEISCH« ist unter www.wort-und-fleisch.de und bei iTunes und Spotify als Podcast verfügbar.
Unter www.wort-und-fleisch.de findet sich zu jeder Folge auch ein kommentiertes Literaturverzeichnis.