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Der Fluch der Vergangenheit? Die große Prognose zu Deutschland - Ungarn | Was geht, EM?
Die deutsche Nationalmannschaft hat gegen Schottland mit dem 5:1 einen Traumstart in die EM 2024 im eigenen Land hingelegt und möchte im zweiten Gruppenspiel gegen Ungarn nachlegen. Doch eben jenes zweite Spiel ist historisch gesehen ein hartes Brett für Deutschland.
Nach einem Wochenende zur weitgehend individuellen Gestaltung hat Julian Nagelsmann in seiner EM-Delegation die Zügel wieder angezogen. Manuel Neuer warnt vor Ungarn, spricht über die Torwart-Debatte und seine Zukunft. Der Teamsitzung am Sonntagabend folgte am Montag das erste Mannschaftstraining seit dem überzeugenden 5:1-Auftaktsieg gegen Schottland. "Jetzt steigt der Fokus, die Konzentration ist wieder nach vorn gerichtet", sagte Manuel Neuer mit Blick aufs zweite Gruppenspiel am Mittwoch (18 Uhr, LIVE! bei kicker) in Stuttgart gegen Ungarn. Der mit 38 Jahren Älteste im deutschen EM-Aufgebot hatte sich am Samstag das enttäuschende 1:3 der Magyaren gegen die Schweiz am Fernseher angeschaut, blenden lassen will er sich von dem eher biederen Auftritt aber nicht.
"Wir haben uns ein gewisses Selbstvertrauen erarbeitet, aber Ungarn wird eine andere Nummer werden. Es ist eine sehr unangenehme Mannschaft, die aggressiv in die Zweikämpfe geht", urteilte der Keeper, der vor seinem 17. EM-Einsatz steht und damit mit Gianluigi Buffon als EM-Rekordkeeper gleichziehen würde. Die Drangphase der Ungarn in der zweiten Halbzeit, als sie dem 2:2 nahe waren, bezeichnete Neuer "als großes Warnsignal" für die eigenen Reihen: "Wir sind mit den Füßen auf dem Boden. Wir werden sie auf keinen Fall unterschätzen."
Gegen die Schotten war Neuer am Gegentor macht- und ansonsten weitgehend beschäftigungslos. Damit hatte er auch praktisch keine Gelegenheit, auf die Diskussionen nach seinen jüngsten Patzern eine sportliche Reaktion zu zeigen. Der Fangfehler im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid (nach zuvor bärenstarker Leistung), die beiden Aussetzer beim 2:4-Saisonfinale gegen Hoffenheim, der folgenlose Fehlpass in der Schlussphase des Tests gegen die Ukraine und der Lapsus vor dem 0:1 bei der am Ende mit 2:1 siegreichen EM-Generalprobe gegen Griechenland: In den vergangenen Wochen häuften sich beim Routinier die Schwächemomente.
In der Tat gibt es aus dem Mannschaftskreis keine Stimme, die sich nicht vorbehaltlos hinter Neuer stellt - abgesehen von Marc-André ter Stegen, der sich aber vorbehaltlos in sein ewiges Reservisten-Schicksal fügt. Für Neuer ist dies eine Selbstverständlichkeit. "Wichtig ist für eine Mannschaft, dass man zusammenhält. Wir haben auf allen Positionen einen starken Kader mit Klasse-Spielern. Wenn wir überall Diskussionen anfangen, hilft das nicht", entgegnete er und forderte: "Wir müssen das machen, was uns hilft."
Durch seinen Skiunfall und der damit verbundenen Pause hat Neuer nach der Katar-WM die Kapitänsbinde an Ilkay Gündogan eingebüßt, auch Julian Nagelsmann bestätigte beim Amtsantritt die von seinem Vorgänger Hansi Flick erfolgte Ablösung. "Es hat sich für mich wenig verändert. Ich bin trotzdem wichtiger Bestandteil mit meinem Spiel, in meinem Coaching", sagte der Keeper, für den diese Heim-EM sein achtes Turnier ist. Auch sein letztes? "Das kann ich jetzt noch nicht verraten", entegnete er, "aber ich werde mir meine Gedanken nach dem Turnier machen."
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