Deutschlands höchstgelegener Bergsee: Wanderung zum Rappensee in Oberstdorf

Wir nehmen euch mit auf eine traumhafte Wanderung in Oberstdorf in den Allgäuer Alpen. Es geht hinauf zum Rappensee, dem höchstgelegenen Bergsee Deutschlands.
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Unsere Tour beginnt früh am Morgen in Oberstdorf, wo uns bereits der mystische Morgennebel empfängt. Alles wirkt wie verzaubert. Vom Parkplatz Fellhornbahn nehmen wir den Bus zur Alpe Eschbach, ein kleiner Kostenpunkt von 2,80 Euro pro Person. Mit der Gästekarte fahrt ihr kostenlos, falls ihr in Oberstdorf übernachtet. Das Deutschland-Ticket gilt hier nicht. Ab hier startet unsere Wanderung offiziell und wir machen uns bereit für rund 1.200 Höhenmeter und 18 Kilometer Strecke.
Zu Beginn der Tour bewegen wir uns gemütlich auf einer breiten Forststraße. Der perfekte Einstieg, um erst einmal in den Wander-Rhythmus zu kommen. Die Natur um uns herum ist bereits beeindruckend: Saftige Wiesen, sanfte Hügel und ein friedliches Vogelgezwitscher begleiten uns auf den ersten Kilometern. Nach etwa 45 Minuten erreichen wir eine kleine Brücke und queren den Einödsbach. Dann wird der Weg zunehmend steiler und wir steigen in kleinen, teils engen Serpentinen weiter auf.
Bekleidungstipp: Zwiebelschalenprinzip
Gerade im Herbst ist es ratsam, auf das Zwiebelschalenprinzip zu setzen. Das bedeutet, dass ich mehrere Schichten übereinander trage: Baselayer, Midlayer und Jacke.
Direkt auf der Haut trage ich eine funktionale, schnell trocknende Schicht. Diesmal ist es ein langärmliger Merino-Baselayer von Odlo. Die Merinowolle sorgt dafür, dass Feuchtigkeit schnell nach außen transportiert wird und trocknet viel schneller als Baumwolle. Außerdem ist sie wie eine kleine Klimaanlage am Körper. Denn die Wolle hat die Eigenschaft, dass sie bei Kälte wärmt und bei Wärme kühlend wirkt. Merinowolle ist außerdem geruchsneutral und riecht nicht so schnell wie beispielsweise synthetische Fasern.
Darüber folgt dann die Isolationsschicht. Diese Schicht sorgt für Wärme, wenn es kühler wird.Meine Weste ist im Brustbereich gefüttert. Im Rücken, dort wo viel Schweiß produziert wird, hat sie schnelltrocknendes Material.
Und zuletzt gibt’s dann noch den Outerlayer. Da ist eine wind- und wasserdichte Schicht ideal. Die schützt dann vor Nässe. auch, wenn eigentlich kein Regen gemeldet ist, gehört eine Regenjacke immer in den Rucksack.
Im oberen Bereich der Wanderung wird der Pfad schmaler und es gilt, das eine oder andere Schneefeld zu queren. Trittsicherheit ist hier wichtig, da der Weg direkt am Abgrund entlangführt. Die Mischung aus schneebedeckten Hängen und sattgrünen Wiesen macht diese Etappe zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Nach rund 4 Stunden erreichen wir schließlich die Rappenseehütte, die größte Hütte im Deutschen Alpenverein mit sage und schreibe 272 Schlafplätzen. Die Hütte liegt malerisch am Ufer des Kleinen Rappensees, dem höchstgelegenen Bergsee Deutschlands, auf einer Höhe von 2.091 Metern.
Die Rappenseehütte ist ein beliebter Ausgangspunkt für zahlreiche Bergtouren: Von hier könnt ihr den Rappenseekopf oder den Hochrappenkopf erklimmen, beide bieten grandiose Ausblicke auf die umliegenden Gipfel. Nur 5 Minuten von der Hütte entfernt liegt der malerische Rappensee. Umgeben von schroffen Gipfeln, eingebettet in eine idyllische Landschaft, liegt der See wie ein stiller Spiegel zwischen den Bergen. Das glasklare Wasser lädt zum Verweilen ein. Doch auch Im Sommer erreicht der See kaum mehr als 14 Grad. Ein Bad ist also nur etwas für Hartgesottene.
Dann machen wir uns auf den Rückweg. Der Abstieg führt uns zunächst wieder zurück über die schmalen Pfade und Almwiesen. Und dann kehren wir in der Enzianhütte ein. Die Hütte ist nicht nur für ihre fantastische Lage bekannt, sondern beherbergt auch die zweithöchste Privatbrauerei Europas. Hier gönnen wir uns ein frisch gebrautes Bier und stärken uns mit einem köstlichen Kaiserschmarrn.
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