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Homberg an der Efze ist ebenfalls wie Borken eine Kleinstadt im hessischen Schwalm-Ederkreis und besitzt ebenso zwei Kirchen: die Stadtkirche „St. Marien“ (evangelisch) und die katholische Kirche „Christus Epheta“.
Die evangelische Kirche besitzt ein 5-stimmiges Geläut , ausschließlich aus Bronzeglocken.
Sie erklingen in den Tönen:
Glocke 1: c1 (Schilling, Apolda 1926)
Glocke 2: es1 (Rincker, 1949)
Glocke 3: f1 (Rincker, 1949)
Glocke 4: as1 (Rincker, 1949)
Glocke 5: ~ b1 (A. Ulrich, Mansbach, 1656)
Die katholische Kirche „Christus Epheta“ enthält vier Glocken, die alle aus dem Jahr 1961 von der Firma F.W. Schilling aus Heidelberg stammen.
Ihre Schlagtöne sind:
Glocke 1: f1
Glocke 2: g1
Glocke 3: b1
Glocke 4: c2
Auch hier sind alle Glocken aufeinander abgestimmt und können somit als „Stadtgeläut“ erklingen, das am Schluß dieser Collage erklingt.
Das Geläut der kath. Kirche geht im Stadtgeläut etwas unter. Der Grund dafür ist in der Verdopplung der Schlagtöne zu finden: Die Glocke 1 (kath.) hat nahezu den selben Schlagton wie die Glocke 3 (ev.) und die Glocke 3 (kath.) hat etwa den selben Schlagton wie die Glocke 5 der ev. Kirche. Ferner ist die Glocke 4 (kath.) eine Oktavierung des Schlagtons der Glocke 1 (ev.) und die Glocke 2 hat im Schlagton die Quinte des Schlagtons der Glocke 1 der ev. Kirche.
Die Folge ist, daß das Geläut der kath. Kirche nur die Grundtönigkeit des Geläutes der ev. Kirche verstärkt, weniger aber zu einer „Klangfarbigkeit“ beiträgt.
Da es nirgendwo in der Stadt einen Standort gibt, an dem alle Glocken in einer ausgewogenen Klangbalance zu hören sind (dies gibt es in keiner Stadt mit Stadtgeläuten - auch nicht in Frankfurt mit seinem bekannten „großen Stadtgeläut“ ) , wurden die Glocken einzeln aufgenommen und ein Gesamtgeläut synthetisch erstellt. Dank moderner Technik ist es somit möglich, einen Gesamtklang zu erstellen, der in der Stadt sonst nicht gehört werden kann - auch völlig frei von Nebengeräuschen wie Straßenlärm und anderen Umweltgeräuschen. Ebenso ist sowohl die Einläute- als auch die Ausläutesequenz beliebig und nahezu voneinander unabhängig festlegbar.
Wegen dieses Umstandes wurde eine Neufassung der Aufnahmen des Stadtgeläutes erstellt mit einer anderen Ausläutesequenz in der von der sonst üblichen Folge von hoher nach tiefer Tonlage abgewichen wurde. Die Einläutesequenz wurde beibehalten.
Zum besseren Auffinden der einzelnen Geläute gebe ich hier noch die jeweiligen Timecodes an:
Einzelglocken d. ev. Kirche: 0:00 bis 2:20
Gesamtgeläut der ev. Kirche: 2:21 bis 7:23
Einzelglocken der kath. Kirche: 7:28 bis 09:21
Gesamtgeläut der kath. Kirche: 9:22 bis 14:20
Stadtgeläut: 14:21 bis 21:30 (Schluß)
Die Bilder und Glockendaten wurden mir freundlicherweise von Herrn Dennis Willershausen zur Verfügung gestellt. Siehe hierzu getrennter Text in der Kommentarspalte. Die Tonaufnahmen wurden von mir - Rainer Gutberlet (VDT) - am 17.11.2023 erstellt.
Auch hier möchten wir uns bei den beiden Kirchengemeinden in Homberg für die gute und vorbildliche Zusammenarbeit bedanken!
Nachtrag: Die Einzelaufnahme der Glocken mit nachträglicher Mischung wird zwar - im Gegensatz zur Aufnahme des Gesamtgeläuts - von Glockenexperten abgelehnt, doch gibt es keinen plausiblen Anhaltspunkt dies physikalisch und psychoakustisch zu begründen. Die Erfahrung zeigt, daß im direkten A/B-Vergleich und im Doppel-Blindtest kein Unterschied wahrnehmbar ist.
Bei einem Stadtgeläut mit mehreren Kirchen ist ohnehin kein anders Verfahren möglich.