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Die Romanze "Die Grenadiere" von Heinrich Heine (1797 - 1856) erschien erstmals 1822 in Buchform in dem Band "Gedichte".
Die genaue Entstehungszeit des Gedichtes ist unbekannt. Am wahrscheinlichsten entstand es 1820, jedenfalls nicht vor 1819. Heine selbst nannte später 1816 als Entstehungsjahr.
Der Text inspirierte zahlreiche Komponisten des 19. Jahrhunderts. Die berühmteste Vertonung der Ballade unter dem Titel "Die beiden Grenadiere" (op. 49 Nr. 1, 1840) stammt von Robert Schumann.
Schumann teilte als junger Mann Heines Enthusiasmus für Napoleon: „Wer wird denn einmal unsern europäischen Augiasstall wenigstens von dem obskuranten Pfaffen- u. Pabsttum reinigen? Der größte Mann aller Jahrhunderte, der herrliche Napoleon hat es angefangen - aber er konnte es nicht vollenden“, schrieb er 1828 in einem Brief. Die gemeinsame Verehrung für Napoleon war auch Thema bei der einzigen Begegnung Schumanns mit Heine 1828 in München.
Liedtext:
Nach Frankreich zogen zwei Grenadier’,
Die waren in Russland gefangen.
Und als sie kamen ins deutsche Quartier,
Sie ließen die Köpfe hangen.
Da hörten sie beide die traurige Mär:
Dass Frankreich verloren gegangen,
Besiegt und geschlagen das tapfere Heer, -
Und der Kaiser, der Kaiser gefangen.
Da weinten zusammen die Grenadier’
Wohl ob der kläglichen Kunde.
Der eine sprach: Wie weh wird mir,
Wie brennt meine alte Wunde!
Der andre sprach: Das Lied ist aus,
Auch ich möcht mit dir sterben,
Doch hab’ ich Weib und Kind zu Haus,
Die ohne mich verderben.
Was schert mich Weib, was schert mich Kind?
Ich trage weit bess’res Verlangen;
Lass sie betteln gehn, wenn sie hungrig sind, -
Mein Kaiser, mein Kaiser gefangen!
Gewähr’ mir, Bruder, eine Bitt’:
Wenn ich jetzt sterben werde,
So nimm meine Leiche nach Frankreich mit,
Begrab’ mich in Frankreichs Erde.
Das Ehrenkreuz am rothen Band
Sollst du aufs Herz mir legen;
Die Flinte gib mir in die Hand,
Und gürt’ mir um den Degen.
So will ich liegen und horchen still
Wie eine Schildwach, im Grabe,
Bis einst ich höre Kanonengebrüll
Und wiehernder Rosse Getrabe.
Dann reitet mein Kaiser wohl über mein Grab,
Viel Schwerter klirren und blitzen;
Dann steig’ ich gewaffnet hervor aus dem Grab, -
Den Kaiser, den Kaiser zu schützen.