Die wirtschaftliche Lage in Deutschland und der Welt

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ifo Branchen-Dialog 2015
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts
Nach Sinn befindet sich die Weltwirtschaft in einem leichten Aufwärtsprozess, der seine Impulse vorwiegend aus den USA und erfreulicherweise zunehmend auch aus Europa erhält. Die Schwellenländer, die über viele Jahre die Weltwirtschaft angetrieben haben, leiden dagegen mehrheitlich unter den stark gesunkenen Rohstoffpreisen. Dies gelte insbesondere für Brasilien und Russland. In China sei demgegenüber die wirtschaftliche Dynamik zwar stärker, aber bei weitem nicht mehr so lebhaft wie in der Vergangenheit. Am
besten von allen Schwellenländern entwickele sich derzeit die Wirtschaft in Indien.
In der Eurozone seien konjunkturelle Erholungstendenzen erkennbar. Allerdings erscheine der Aufschwung noch nicht überall gefestigt, so z.B. in Frankreich und Italien, ganz zu schweigen von Griechenland. Am Beispiel Griechenlands ging Sinn auf die gewaltigen öffentlichen Kredithilfen ein. Insgesamt beliefen sie sich bis heute in Griechenland auf 358 Mrd. Euro. Als negativer Effekt der Rettungskredite sei klar erkennbar, dass die neuen Schuldverhältnisse zwischen den Euroländern die Völker Europas gegeneinander aufgebracht hätten.
Abschließend befasste sich Sinn mit der Flüchtlingsproblematik, die er unter dem Titel »Die Völkerwanderung« behandelte. Neben sofortigen Sprachkursen in Deutsch und einer Berufsausbildung schlug Sinn die Aussetzung des Mindestlohns vor, damit eine Integration am Arbeitsmarkt gelingen könne. Dies müsse zumindest für alle jungen Arbeitnehmer ohne Qualifikation gelten. Auch müssten die Hilfen für Flüchtlinge in den Nachbarländern Syriens massiv ausgebaut werden. Gleichzeitig sollten die Außengrenzen des Schengen-Raums gesichert und der Binnenmarkt funktionstüchtig gehalten werden. Eine wirksame Einreisekontrolle an der deutschen Grenze wäre nützlich.
Innovation und technologischer Wandel in einer digitalisierten Welt
Prof. Dr. Oliver Falck
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