Drachenlanden leicht gemacht

[@Slears]

Ist es nicht eher gefährlich den Bremsschirm so früh zu werfen?! Ich mein er schränkt doch das Flugverhalten des Drachen ein oder?! Wie reagiert man da auf Turbulenzen und Ablösungen?!

[@wolkenbummler]

Slears Ein guter Bremsschirm, der richtig montiert ist, hat praktisch keinen Einfluß auf die Lenkbarkeit des Drachens. Bei Bedarf kann ich zu diesem Thema mal ein Video machen. Gefährlich wird der Bremsschirm, wenn man ihn in niedriger Höhe auslösen will und wenn dann die die Öffnung durch schlampiges Packen oder andere Probleme verzögert wird. In einem solchen Fall ist der Gleitwinkel des Drachens unberechenbar. Deshalb ist es besser den Schirm hoch über der Position auszulösen. Er hat dann auf jedem Fall Zeit genug sich zu öffnen. Beim Landen sind vor allem die letzten 50 bis 100m gefährlich. In diesem Bereich kommt es oft durch Turbulenzen oder Ablösungen zu Störungen, die die Landeeinteilung massiv stören können. Mit dem Bremschirm kann man diesen Bereich sehr schnell und steil durchfliegen. Durch die kürzere Verweildauer in diesem Bereich wird es unwahrscheinlicher, daß eine Störung auftritt. Mit einem guten Bremsschirm lassen sich (je nach Wind) Anflugwinkel zwischen ca. 10 bis 45° erfliegen. D.h. wenn man den Anflug mit ca. 25 bis 30° plant, kann man Ablösungen problemlos wegziehen und notfalls bei strakem Sinken den Anflug ausreichend verlängern. Wichtig ist natürlich auch, daß man den steilen zielgenauen Anflug regelmäßig übt.

[@Slears]

wolkenbummler o.k. vielen Dank für die Erklärung!

[@wolkenbummler]

Slears Sieh dir mal das Video an: kzbin.info/www/bejne/mJvQnJljatGlrtk

[@andreasstemmet1800]

Warum auf die Räder?

[@wolkenbummler]

+Andreas Stemmet Man muß bei einer Radlandung nicht den richtigen Moment zum Rausdrücken (Stallen) des Drachens erwischen. Man muß sich nicht zur Landung aufrichten und hat deshalb bis zum Aufsetzen die volle Kontrolle über den Drachen. Eventueller Rückenwind wirkt sich auf die Radlandung kaum aus. Man rollt dann einfach etwas schneller über die Wiese. Sehr wichtig ist dabei natürlich, daß die Räder groß genug sind und der Landeplatz nicht zu uneben. Ich habe mit der Radlanderei angefangen, weil ich Probleme mit der Lendenwirbelsäule hatte und die Landestöße vermeiden wollte. Es hat sich aber dann gezeigt, daß diese Methode so zuverlässig und sicher ist, daß auch jetzt nachdem der Rücken wieder deutlich besser ist, bei dieser Methode bleibe.

[@drachencooly]

Eine Radlandung ist eine Notlandung, die nicht immer möglich ist: Wenn z.B. der Boden der Landefläche durchweicht, uneben oder umgepflügt ist, hast Du diese Option nicht (es kann zum Hängenbleiben der Räder mit Vorwärtsüberschlag am Boden kommen). Mir ist auch nicht klar, in welchem Zusammenhang die Radlandung zum Bremsschirm steht? Beides ist jeweils ohne das andere möglich. Neuere Bautek Drachen wie Deiner sind leicht stehend zu landen, also übe lieber das und betrachte die Radlandung als Notlandung. Übrigens sind Radlandungen sicher auch nicht gut fürs Kielrohr. Falls Du das dauerhaft so machst, würde ich das Kielrohr häufiger checken. Im Video heißt es Volte schneller und steiler fliegen. Mit steiler ist offenbar der Peilwinkel gemeint, nicht aber die Kurvenschräglage (sprachliche Verwechslungsgefahr)

[@wolkenbummler]

drachencooly Lieber Drachencooly, vergeß den Unsinn, der im DHV-Heftchen übers Drachenlanden geschrieben wird. Wenn ich steil schreibe, meine ich auch steil (40° oder so) und die Kurve auch so steil und schnell wie es geht (deshalb der Bremsschirm). Die meisten Gefahren für den Drachenflieger lauern in Bodennähe. Deshalb muß man da schnell durch. Je kürzer die Zeit in Bodennähe ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, daß man in Bodennähe von einer Böhe erwischt wird. Je schneller man fliegt, desto besser kommt man auf Turbulenzen reagieren. Wegen Rückenproblemen laden ich schon seit über 13 Jahren nach dieser Methode (das dürften inzwischen ca. 1000 Radlandungen sein). In der ganzen Zeit habe ich nur einen Steuerbügel leicht verbogen.