Wärmepumpe mit SpeedPower betreiben - Funktionsablauf

[@eckhardschm9277]

Sehr interessantes und hilfreiches Video, was die Funktionen von WP betrifft. Ich selbst betreibe auch eine SpeePower System 3 schon seit 4 Jahren mit einer Gastherme. Im Zuge einer Umstellung meines Heizsystems auf eine WP mit dem SpeedPower System, habe ich jedoch bei den Anfragen hierzu leider noch keine guten Erfahrungen machen können. Die Effizienz einer WP hängt vorwiegend ab von - Quelltemperatur (dies ist bei einer Luft-Wasser-WP die Temperatur der Außenluft, auf die man aber als Betreiber einer WP keinen Einfluss hat) - von der Vorlauftemperatur die die WP für das Heizsystem erzeugen soll - von dem Temperaturhub (Grädigkeit) die die WP machen kann Wie von Herrn Sandler in dem Video gut erklärt, kann man im SpeedPower System mit der von Ihm benannten Spreizungsregelung (über einen WP-Manager) die Spreizung, bzw. die Vorlauftemperatur so einstellen, dass beim Betrieb der WP immer die im SpeedPower System wegen der angebundenen Frischwasserstation gewünschte Temp. von 52 °C in dem Schichtenspeicher oben ankommt. Das ist zunächst mal gut, aber der dominierende Faktor hinsichtlich Effizienz ist nun mal nicht die Spreizung nicht der Temperaturhub, sondern die Vorlauftemperatur. Diese muss hier im Speedpower System systembedingt wegen der Frischwasserstation so gut wie immer 50 - 52 °C betragen und das wirkt sich negativ auf die Effizienz einer WP aus. Auch wenn die Spreizungsregelung sicherlich von Vorteil ist und bei solch einem Schichtenspeicher in diesem System auch so gut wie erforderlich ist, ist es denn noch so, dass ein Temperaturhub von 47°C oder 48°C auf 52 ° energieaufwendiger ist als ein Temperaturhub auf einem niedrigen Temperaturniveau. Beide Faktoren wie zuvor beschrieben, also relativ hohe Vorlauftemperatur, als auch das Niveau auf dem der Temperaturhub in diesem System stattfinden soll, reduzieren einfach aus physikalischen Gründen die Effizienz einer WP. Ich selbst stoße bei Gesprächen mit WP-Anbietern immer wieder auf Skepsis, was die Einbindung einer WP in das SpeedPower Systen angeht. Ein Anbieter für LG Wärmepumpen hat mit nach einer Anfrage und einem Vor-Ort Temin nach interner Prüfung leider mitgeteilt, dass man mir für dieses System leider keine Luft-Wasser WP anbieten könne. Ich befürchte dies deshalb, weil letztendlich ggf. herausstellen würde, dass der Jahresarbeitszahl (JAZ Wert) zu niedrig, bzw. weit niedriger ausfallen könnte als publiziert, zumal dieser mit dem von Sandler angebotenen Wärmepumpenmanager genau ermittelt werden kann. In Ergänzung dieser von Herrn Sandler auch aufschlussreichen Videos über die Funktion der WP im SpeedPower System, fehlen doch Ausführungen über Referenzanlagen mit WP im SpeedPower System, mit den Informationen darüber, welche COP Werte, bzw. JAZ Werte in diesem System tatsächlich mit welcher WP erreicht wurden.

[@asmuslinn4507]

ich denke schon, dass dieses System recht gut für Wärmepumpen geeignet ist. Der wichtigste Punkt ist der, dass der Hauptvolumenstrom der Wärmepumpe direkt in den Heizkreis geht und damit den Puffer umgeht. Nüchtern betrachtet ist der beste Speicher der, den man nicht verbaut/braucht. Denn ein Speicher erzeugt keine Energie, im Gegenteil...er hat Verluste. Wer also keine weiteren Wärmelieferanten/Erzeuger hat, sollte den Speicher für warmes Trinkwasser so klein wie möglich ausführen. Wenn ich alles richtig verstanden habe, wird das obere Viertel des Speichers mit min. 52° fest beladen. Wie oben aufgeführt sehe ich da noch ein paar Prozente Effizienzpotenzial. Der Rest wird NUR bei Überschuss beladen. Seitens der Wärmepumpe dann mit der, in der Heizkurve gewählten, Vorlauftemperatur. Das finde ich soweit auch gut. Aber auch da sollte man sich keine Illusion machen. Eine Wärmepumpe sollte man mit einer kleinen Spreizung von 5-10° Fahren. Belädt man nun den für die Heizung bestimmten restlichen 750l Pufferspeicher voll, speichert man im besten Fall knapp 9 kWh WÄRME. Für dessen Erzeugung wendet die Wärmepumpe jedoch nur etwa 2 kWh aus dem Netz oder der Photovoltaikanlage auf. Durch Erhöhung der Vorlauftemperatur auf 60°kann ich also etwa maximal drei mal so viel speichern....auf kosten der Effizienz. Die Idee ist gut....aber nur wenn der Speicher wegen weiterer Erzeugern sowieso benötigt wird. Meine Meinung und Einschätzung: Eine Photovoltaikanlage und Akku bieten mehr Einsparpotenzial und sind viel Flexibler, da ich entscheiden kann ob ich die gespeicherte Energie als Haushaltsstrom ODER Heizstrom für die Wärmepumpe nutzen möchte. Aus einem üblichen 10 kWh Akku kann ich mit Hilfe der Wärmepumpe etwa 50kWh Wärme erzeugen....viel mehr als ich in dem Pufferspeicher speichern könnte. Die Solarthermieanlage würde ich vermutlich rückbauen um Platz für Photovoltaik zu schaffen und Wartungskosten zu sparen. Kontaktieren Sie mich gerne mal unter [e-mail] dann könnten wir mal telefonieren ;-)

[@eckhardschm9277]

⁠Ihre Darstellungen hier sind eher von allgemeiner Struktur und nicht so speziell auf das SpeedPower System bezogen. Ich betreibe seit über 4 Jahren eine SpeedPower Anlage und kenne die Funktion schon sehr genau. Eine WP Inneneinrichtung SpeedPower Anlage einzubinden ist nicht vergleichbar mit einem autarken Betrieb einer Wärmepumpe. Zu der Vorstellung aus einem 10kW Speicher 50 KW Wärme herauszuholen ist wohl mehr ein Wunschdenken. Denn dazu bräuchte es eine sehr sehr hoch effizient laufende WP mit einem COP von 5. Das erreicht man in n der Regel nur bei niedrigen Vorlauftemperaturen um die 35Grad Celsius. Burn Dank für Ihr Angebot, aber ich suche Gesprächspartner die auch über eine SpedPower Anlage verfügen und damit praktische Erfahrungen mit einer WP haben.

[@holgerwinkelmann6219]

muss dazu nicht der Wärmepumpe eine Vorlauftemperatur vorgegeben werden? Wie Wird denn dann mit der Speedpower Steuerung der Wärmepumpe dieser Wert übermittelt? Oder geht das nur mit EIN/AUS Wärmepumpen?

[@edwinschulz481]

Dankeschön für die Information 🎉🎉🎉

[@the.machinist.x]

Wenn das 3-wege Ventil geöffnet wird und der Kreis nicht mehr kurzgeschlossen ist, bekommt die Wärmepumpe doch einen zu kalten Rücklauf? Somit bricht die Temperatur wieder zusammen und der Vorlauf wird wieder zu kalt da die Spreizung zu hoch ist. Oder verstehe ich da was falsch?

[@asmuslinn4507]

Moin aus Norddeutschland, Wenn der Strom sehr günstig ist(aus der PV ist er ja dennoch nicht gratis(Investition/Einspeisevergütung muss gegengerechnet werden)) ist die Idee mit der Spreizungsregelung ja top. Aber im Normalbetrieb bzw. wenn man es nicht eilig hat, läuft die Wärmepumpe so mit einem schlechteren COP. Um die oberen 250l Puffervolumen für die Trinkwasserstation auf zB von 35° auf 55° zu bringen lauft mit speedpower die Wärmepumpe nur mit einem COP von ~3. Binge ich diese 250l nun nur schrittweise auf die Zieltemperatur weil ich um 5 Uhr früh mit der Beladung beginne und bis zum Aufstehen der Bewohner Zeit habe, läuft die Wärmepumpe Anfangs mit einem COP von über 5 und komme erst zum Schluss auf 3. Somit deutlich effizienter. Kann man Ihr System dahingehend programmieren?

[@eckhardschm9277]

Hallo, Interessant was Sie da schreiben. Sind die von Ihnen angegebenen Werte aus Ihrer eigenen SpeedPower Anlage gemessene Werte ? Ich betreibe auch eine SpeedPower Anlage, möchte diese auch in Zukunft mit eine WP betreiben und es fehlen m.E. noch praktische Erfahrungen damit, zumindest findet man im Netz sehr wenig darüber, mit welcher Effizienz sich eine WP mit diesem System erreichen lässt. Siehe auch meinen eigenen Kommentar zu dem Video von Herrn Sandler.

[@asmuslinn4507]

@@eckhardschm9277 Moin, nein ich habe keine solche Anlage, bin interessierter Amateur und muss meine Anlage auch noch umbauen. Meine genannten Werte sind hypothetisch aber aus Erfahrungen anderer Wärmepumpennutzer hergeleitet. Das Prinzip des Temperaturhubs zwischen Quell- und von der Wärmepumpe gelieferten Vorlauftemperatur bleibt immer bestehen und wurde im Video ja auch selbst erklärt. Reine Brauchwasserwärmepumpen liegen bei einem COP zwischen 3 und 4.