Epistemic Trespassing: Hausfriedensbruch in der Wissenschaft

[@Nodudedotorg]

@Richard David Precht

[@svenwort2055]

Er macht es auch mal falsch, ist aber meist recht transparent und definitiv kein Menschenfeind, also eher aus Neugier und Kommunikationswillen da anstatt nur seinen Status oder irgendeine Hetzideologie zu popularisieren, deswegen schätze ich ihn unterm Strich.

[@lauraj.4054]

Absolut! DER selbsternannte Dampfplauderer zu allem und jedem. Zum Fremdschämen peinlich.

[@holger_p]

Erstens kann er meist nichts dafür, wenn er gefragt wird, und dann gibts noch was wie Abstraktion, mit der so 50% der Menschen Probleme haben. Ein Richter MUSS sowohl über Fischfang als auch über Apfelanbau Urteile fällen - er kann gar kein Experte sein. Oder jeder Fitnessyoutuber könnte sich mit Verhaltensforschungs-KZbinr über KZbin austauschen, obwohl die Themen ganz unterschiedlich sind, finden sich Gemeinsamkeiten. Die Schlussfolgerung "weil sich jemand mit Fitness auskennt, kann er von Marketing keine Ahnung haben" ist einfach Quatsch. Bei Precht scheiters meist daran, dass die Zuhörer nicht wissen was Philosophie so macht.

[@fairphoneuser9009]

​@svenwort2055Du meinst tatsächlich, dass er das nicht für seinen Status als Experte für alle Themen macht?

[@holger_p]

@@fairphoneuser9009 Nur weil man bei jedem Thema mitreden kann, macht man sich doch nicht zum Experten. Offenbar hast Du die Annahme, wer sich äußert behauptet Ahnung zu haben ? Das ist grundsätzlich nie der Fall. Jeder weiß ein bischen, und das kann man sagen. Andere können ergänzen und dann lernt man wechselseitig was voneinander. Ein Anwalt kann doch auch Fälle in der Chemieindustrie und bei KFZ-Unfällen übernehmen. Es gibt da gemeinsame Grundlagen, die Du vielleicht nicht auf den ersten Blick siehst. Bei Philosophie ist das ähnlich. Das ist auch für alle Themen der Welt zuständig. In etwas wie auch Mathematik. Die rechnen da nur sehr explizit x+y, und es ist ihnen egal, ob es sich um Obst oder Atomkerne handelt, sie könnten mit beidem gleich gut umgehen.

[@dr.LuisFelipe-Nuno1311]

Außergewöhnliches Video, sehr interessant und mit einem sehr aktuellen, relevanten Thema. Vielen Dank Herr Dr. Sascha.

[@ellyx2309]

Seit heute auf dem Kanal, danke für den tollen Input 💙

[@MenschenundMuster]

Dankeschön, wir freuen uns!

[@amsel_anselm]

Grundsätzlich könnte man meinen, wenn man wissenschaftlich arbeitet, sollte man die Regeln verstanden haben, wie wissenschaftliche Arbeit funktioniert. Ich sehe deshalb kein Problem darin, wenn sich eine wissenschaftlich arbeitende Person mit anderen Themengebieten seriös auseinandersetzt. Es gibt nämlich zu viele von der anderen Sorte; den Fachidioten. Diese haben sich Jahrelang in ein spezifisches Themengebiet hineingefressen, dass sie die Objektivität verlieren. Wie der Holzwurm, der den Wald vor lauter Baum nicht sieht. Deshalb ist spartenübergreifender, wissenschaftlicher Austausch doch super. Experten und Expertinnen aus verschiedenen Gebieten müssen mehr miteinander reden. Darin liegt eine Menge Erkenntnisgewinn verborgen.

[@anniestumpy9918]

An sich würde ich da zustimmen. Interdisziplinarität ist super Problematisch wird es aber spätestens, wenn anderen dann aber eine Kompetenz vorgegaukelt wird, die man nicht hat. Das konnte man besonders in der Corona-Zeit sehen, als vermeintliche Experten eine ziemliche Anhängerschaft gewinnen konnten, auch wenn sie virologisch gar nicht so viel drauf hatten wie ihr Auftreten hätte vermuten lassen.

[@Dominiksama]

Ich finde diese Thema schwierig, weil es sehr einseitig dargestellt wurde. Die Aussage klingt nach "Wenn du nicht vom Fach bist, ist deine Meinung Fehlerhaft oder Falsch". Das deligitimiert aber Personen ohne Sachlichen Grund. Beispiel: Ich bin studierter Softwareentwickler. Sobald sich eine zufällige Person für mehrere Stunden mit einem Thema z.b. Lernmuster Neuronaler Netzwerke beschäftigt, weiss sie mehr zu dem Thema als ich. Natürlich ist es ein sehr punktuelles Wissen und es fehlen Bezüge zu angrenzenden auch relevanten Bereichen, aber das heißt nicht, dass die Person keine Ahnung hat von dem Thema in das sie sich eingearbeitet hat. Sie weiss manchmal auch mehr als ein "Experte", der sich eben nicht mit diesem Detail seines breiten Fachbereichs beschäftigt hat. Ich finde es schade, dass sowas allgemein ignoriert wird in der Gesellschaft. Ein Studium ist nur ein Zettel. Wissen, welches aus Neugier und Wissensbegierde zu einem Thema erworben wird ist viel wert.

[@holger_p]

Ja, "mitreden" ist aber wohl nicht gemeint, nicht das Einäugiger unter Blinden sein, sondern wenn Du ein BUch zum Thema schreiben würdest. Der Grad an Öffentlichkeit, die Du erreichst, macht den Unterschied. Auf sowas wie "Brainstorming", ala "ich denke mal laut, und stelle eine Idee zur Diskussion in den Raum", ist die nicht gefasst. Die verstehen jede Aussage immer mit dem Unterton "ich habe Recht, mein Wille ist Gesetz, es ist unmöglich dass ich mich irre". Den Unterschied zwischen Vermutung und Faktenwissen, sprachlich wahrzunehmen und auszudrücken, fällt vielen schwer.

[@ilya6300]

Shoutout an Markus Lanz! 💀

[@melinaa.4649]

Haha, danach habe ich in den Kommentaren gesucht😂😂

[@michaelm.4618]

Naja, so einfach ist es dann aber auch nicht, denn es gilt ja (nicht nur) in der Wissenschaft, dass das Argument von der Person unabhängig ist bzw. sein sollte. Nur weil jemand im Gebiet xy kein "Experte" ist, heißt es nicht, dass er nicht trotzdem sinnvolle Dinge beisteuern kann. Zumindest kritische Fragen muss er stellen oder z. B. auf Widersprüche hinweisen dürfen (Achtung: Verschwörungstheoretiker tun das auf unangemessene Art und Weise, weil hinter ihren vermeintlichen Fragen eine absurde Theorie steckt). Hinter diesem Beitrag steckt mir also zu viel Autoritätsargument, dessen sollte man sich bewusst sein. Heißt natürlich nicht, dass es auch Nicht-Experten gibt, die dumme Sachen sagen, aber umgekehrt sagen auch manchmal Experten zu ihrem eigenen Gebiet dumme Sachen...

[@lauraj.4054]

Sehe ich vollständig anders! Gerade in Zeiten von Social Media und Fake News und "gefühlten" Wahrheiten sind Leute wie R.D. Precht oder D. Ganser eine echte Bedrohung für den öffentlichen Diskurs! Wissenschaft und ihre Evidenzen sind DAS BESTE, WAS WIR MENSCHEN HABEN, um Irrtümern, Vorurteilen, Einbildungen, Behauptungen, Manipulationsversuchen und Bullshit aller Art etwas entgegen zu setzen. 🧑‍🎓🧠💪🧠🧑‍🎓

[@glafayettegorillo4289]

Kann man denn bei beabsichtigter interdisziplinärer Zusammenarbeit wirklich noch von Trespassing, also UNBEFUGTEM Überschreiten sprechen? Btw. Der Pulli mit der Augenfarbe? Knallt! Lieben wir.

[@paulinag357]

Ihr könnt die Videos gerne etwas länger machen:)

[@MenschenundMuster]

Vielen Dank für das Feedback! Tatsächlich haben wir verschiedene Längen, letzte Woche gab's mal wieder ein längeres: kzbin.info/www/bejne/h4Tao6imeKmkj5I 😊

[@Knall7777777]

Wie wäre es, wenn wir einfach wieder mehr Universalgelehrte schaffen?

[@DornigeChance]

Dann solltest du aufhören zu wählen, da alle in der Politik dagegen sind.

[@holger_p]

Ich sehe das Problem eher beim Zuhörer. Wenn der einfach jemandem glaubt, wegen eines "guten Rufs" dann ist das schlecht. Natürlich ist jeder zu jedem "sprechfähig". Das macht doch auch jeder am Stammtisch. Problem wird es , wenn außenstehende Zuhören. Wissenschaftler nehmen oft weniger wahr, dass sie "mit Kollegen" anders reden, als mit "Der Öffentlichkeit". Ärzte haben das inzwischen ganz gut gelernt. Problem ist jetzt, dass es im Internet keinen Unterschied gibt, zwischen "Kollege" und "Öffentlichkeit".

[@roburd140]

Die Beispiele in D: Richard, Harald und Markus.

[@quantenschaum]

Ja, da ist was dran. Andererseits muss man nicht Koch sein, um beurteilen zu können, ob die Suppe versalzen ist. Und Meinung ist auch nicht Wissen. Das Beispiel des Nobelpreisträgers, der zu allem seinen Senf dazu gibt, ein Beispiel für das Autoritätsargument, ein Klassiker unter den logischen Fehlschlüssen.

[@herbstwind9962]

Jetzt verstehe ich, warum ich so von Harald Lesch geschockt war. Während er sich in der Physik hervorragend auskennt, erzählt er zu anderen Themen manchmal ziemlichen Blödsinn

[@HeinrichDerr-oh9zg]

Und was machen die öffentlich rechtlichen? Sie laden die Sahra Wagenknecht zu wirklich JEDER Talkshow Runde ein 🤦🏼‍♂️

[@svenwort2055]

Juhu noch ein populärwissenschaftliches Konzept, dass mir zum größten Teil selbstverständliche Dinge noch mal als neu verkauft! Ps: Ich denke, dass hier auch trotzdem eher eine Hörigkeit in einer Expertokratie gewünscht wird, anstatt mehr intellektuelle Selbstbefreiung zu empfehlen. Nur die emotionalen Intentionen nachzuvollziehen lässt einen immer noch sehr offen für intellektuelle Manipulation. Das sieht man dann bei Jordan Peterson, der ist ein "guter" Intentions-Schauspieler, dessen intellektuelle Methoden seine Zuschauer nicht kritisch betrachten können und deswegen auf die vermeintliche Intention vertrauen.

[@FurFoxMcCloud]

Also known as Harald Lesch.

[@emanrovemanhcan3298]

Also liebe Kinder, überlasst das Denken mal den alten Professoreninnen und konzentriert euch auf eure Handwerkerausbildung, damit ihr mal fleißig Steuern und GEZ zahlen könnt. Warum hier Precht statt Lindner als Beispiel gebracht wird, sagt schon viel aus.

[@Cedical]

Rundfunkgebühren dafür, dass mir jemand einen schlecht gekürzten Wikipediaartikel zu einem irrelevanten und umstrittenen Begriff, in gegendert vorliest. Was für eine Leistung, da beneide ich die Leute hinter der Kamera! Noch mehr Geld für weniger Leistung bekommt man sonst in der Politik oder in Unternehmensvorständen.

[@romanski5811]

Findest du, dass Menschen mit schwarzer Hautfarbe gleichermaßen vollwertige Deutsche sein können?

[@ralfs.6479]

Nur gut, dass es für albernes Stammtischgemotze in Kommentarspalten überhaupt kein Geld gibt. Nix. Gar nix. Ätsch!