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Drei Meßwerte in einem Instrument - wie soll das gehen?
In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts gründete Paul Gossen in Göttingen ein Unternehmen für elektrische Messtechnik. Die Drehstromerzeugung und -übertragung wurde in dieser Zeit perfektioniert. Dabei wird der Strom in drei getrennten Leitern - den „Phasen“ - transportiert, die aber zu einem gemeinsamen und voneinander abhängigen System gehören. Die Strombelastung der drei Phasen sollte möglichst gleichmäßig erfolgen, kann aber eben auch unterschiedlich sein, der Fachmann spricht von Schräglast. Anstelle dreier Einzelinstrumente entwickelte Gossen diesen Asymmeter, die mit drei federkompensierten und durch Fäden gekoppelten Messwerken eine zentrale rote Scheibe statt Zeigern in einem Dreieck bewegen konnten. Mit einem Blick kann die Lage im Drehstromnetz hinsichtlich Leistungsverteilung, der einseitigen Blindleistung oder auf Erdschluss kontrolliert werden.. je nachdem, wo sich der rote Punkt aktuell im Dreieck befindet.
In den früheren Jahren wurden die drei Phasen mit "R", "S" und "T" bezeichnet. Heute (nach neuer Norm) gilt die Bezeichnung "L1", "L2" und "L3".
Und hier nochmals für die Spezialisten unter euch:
Der Erdspannungs-Asymmeter von Gossen, zeigt die Verschiebung des Netzsternpunktes gegen das Erdpotenzial. Es besitzt als Skalenschild ein gleichseitiges Dreieck, das das Spannungsdreieck versinnbildlicht. Eine kleine runde Scheibe, die über dem Skalenblatt schwebt, stellt die Lage des Erdpotenzials dar. Die Drehbewegung von 3 Spannungsmesssystemen wird über Kokonfäden auf die kleine Erdpotenzialscheibe übertragen. Die Lage der Scheibe entspricht dadurch jeweils der Lage des Erdpotenzials im Spannungsdreieck.
Mein Dank gilt dem Energiemuseum Berlin für die freundliche Unterstützung und das Bildmaterial.