Französische Klassiker #4: Der Ekel - Jean-Paul Sartre

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KainUndAbel

KainUndAbel

Күн бұрын

Пікірлер: 22
@immanuelkant2353
@immanuelkant2353 2 жыл бұрын
Lange darauf gewartet und es hat sich gelohnt. Danke für den Aufwand!
@henrikfisch
@henrikfisch 2 жыл бұрын
Auch nach dieser Rezension ist meine Leseliste (mal wieder) um einen Eintrag reicher/länger geworden (lachendes und weinendes Auge). Ich bin sehr neugierig, ob ich aus dem Buch etwas heraus ziehen kann. Ich habe mehrere eingangs im Video gestellte Fragen mit »ja« beantwortet, bin aber keineswegs ein Kirchen-Jünger. Ich habe da noch eine etwas andere Einstellung. Ja, wie gesagt: Ich bin neugierig auf das Buch. *»Weiße sollten keine Dreadlocks tragen«* Ich finde es grandios, dass Du dieses (für mich) brandaktuelle Thema der »Entlarvung« in die Rezension einfließen lässt und kurz anhand vom Herrn Sartre das ganze beleuchtest. Großartig! Für mich ist dieser Vorfall auch mal wieder ein grandioses Beispiel, wie Menschen Sachverhalte verdrehen und verschwurbeln können - hin und her und wieder in und dann auf den Kopf - bis sich keiner mehr auskennt und die eigenen Gedanken nur noch ziellos herumwirbeln. Schlussendlich kann dann wieder einmal der lauteste, krakeelendste Schreihals Gehör finden, und eine an sich bedeutungslose Sache - das Tragen der Dreadlocks - wird zu einer Katastrophe hochstilisiert. Ich für mich interpretiere diese Angelegenheit so - zugegeben sehr subjektiv, privat und durch meine bisherige Lebenserfahrung geprägt - dass »Fridays for Future« offenbar ein tolerantes Miteinander nicht anstrebt und den vermutlich fürchterlichste US-Amerikanischen Importartikel pflegt: »CancelCulture«. Ich liebe in diesem Zusammenhang den Ausspruch vom Herrn Einstein (wenn er es denn war): _Zwei Dinge sind unendlich,_ _das Universum und die menschliche Dummheit,_ _aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher._ _Albert Einstein_ Aber: Das ist natürlich nur meine Meinung. Vielleicht sehe ich das falsch, Man möge mich aufklären. *Existenzialismus* Ich bin der Meinung, dass man das Ganze natürlich auch immer im Kontext der Zeit sehen muss. Ich habe mich mit dem »Existenzialismus« bisher überhaupt nicht befasst, weswegen ich kurz die gute Wikipedia bemüht habe, um überhaupt einen Einblick zu bekommen. Nun muss man Einträge der Wikipedia auch immer mit Vorsicht genießen, weil sie zum einen »nur« die Schnittmenge der Meinungen einer großen Menge an Menschen repräsentiert, was nicht richtig sein muss, und zum anderen auch immer nur einen »Schnappschuss« des Geschriebenen zeigt (kaum einer sieht sich auch mal die Änderungs-Historie an). Trotzdem, ich zitiere, in der Wikipedia steht hier etwas über die Auslegung des Herrn Sartre: »Als einziges Wesen, das verneinen könne, das einen Bezug zu dem Noch-Nicht oder Nicht-Mehr habe, das lügen könne, also das sagen, was nicht sei, habe der Mensch damit auch die Bürde der Freiheit und damit auch die Verantwortung.« de.wikipedia.org/wiki/Existentialismus#Jean-Paul_Sartre Schon an dieser Stelle musste ich heftig durchatmen, denn wer sagt denn eigentlich, dass der Mensch tatsächlich das einzige Wesen ist, was zu diese Bezüge herstellen kann? Genau genommen beruht das auf dem damaligen Kenntnisstand (vermutlich um 1940 herum). Und wissen wir heute eigentlich noch, ob es nicht schon damals erhebliche Zweifel an solchen Aussagen gab? Oder dass Herr Sartre nicht vielleicht sogar wissentlich andere Erkenntnisse ignoriert hat, weil es sonst nicht in seine Theorie gepasst hätte (das soll in der Geschichte der Menschheit ja schon das eine oder andere mal vorgekommen sein)? Sollte das aber nicht stimmen, dann hätte im Umkehrschluss eben nicht nur »der Mensch« diese »Bürde der Freiheit und damit auch die Verantwortung«, sondern andere Lebewesen ebenfalls. Vielleicht gibt es ja Löwen, denen es Leid tut, wenn sie nun mal eine Antilope zerfleischen ... aber eben selber auch einfach Hunger haben. Das wiederum erinnerte wiederum sehr an die Verhaltensweisen von Menschen. Immer das selbe machen, und sich wundern, dass sich nichts ändert, sondern dass alles immer schlimmer wird. Wie gesagt: Ich bin sehr gespannt auf das Buch. Ich habe aber die Vermutung, dass ich - wie Du selber - aus dem Buch nicht viel an Bedenkenswertem werde heraus ziehen können.
@guentertuerl3181
@guentertuerl3181 2 ай бұрын
Schreibe hier sehr selten. Nach der Bemerkung mit Camus Fremden und dann noch mit den Autodiktat hast DU mich einfach wieder gezwungen zu schreiben. DANKE für diesen Stream.
@ivanblazevic6651
@ivanblazevic6651 2 жыл бұрын
Hallo Max, ich konnte diesem Werk leider nicht so viel abgewinnen wie Du und habe es nach 50 Seiten abgebrochen. Daher finde ich Dein Video sehr hilfreich, mir die Bedeutung dieses Werks nochmals in Erinnerung zu rufen. Herzlichen Dank.
@KainUndAbelBooks
@KainUndAbelBooks 2 жыл бұрын
Hallo Ivan, es freut mich, wenn ich helfen konnte! Bücher breche ich nur sehr selten ab, selbst wenn sie mir nicht gefallen, versuche ich, etwas daraus zu ziehen und mitzunehmen. Gut gefallen hat mir der Ekel auch nicht, dafür finde ich die Philosophie (darin!) zu wenig ausgearbeitet und die Sprache oft zu langweilig oder syllogistisch. Aber historische Relevanz hat es natürlich doch. Liebe Grüße
@carolapinkertgreatawakenin5653
@carolapinkertgreatawakenin5653 2 жыл бұрын
@@KainUndAbelBooks statt Ekel lese ich jetzt Enkel, bin mit der Enkelin schon fast durch. Heute dann beenden 😉
@gregorprozesky
@gregorprozesky 2 жыл бұрын
Guten Morgen Max, vielen Dank für das interessante Video. Deine Analyse, Ekel als Folge des Zusammenbrechens/Fehlens übergeordneter Sinnzusammenhänge teile ich. Ich glaube nur, dass es Sartre in dem Roman nicht darum ging, dem Leser eine allgemeine Botschaft zu übermitteln, ihn zu einer Erkenntniszu bringen; vielmehr ist das Buch m.E. der Versuch einen Eindruck über eine Lebensgefühl zu geben, dass aus der Bedeutungslosigkeit des Daseins und der damit einhergehenden Freiheit entsteht. Die emotionale Komponente steht dabei im Vordergrund. Deshalb wählte Sartre auch die Romanform und schrieb keinen Sachtext. So jedenfalls denke ich darüber. Ist aber auch sehr lange her, dass ich das Buch gelesen habe. Herzliche Grüße Gregor
@KainUndAbelBooks
@KainUndAbelBooks 2 жыл бұрын
Hallo Gregor, danke für deine Meinung! Ich stimme dir zu und erwähne einen entsprechenden Gedanken auch irgendwo in diesem überlangen Video. Allerdings erschweren manche theoretische Passagen mein Mitgefühl, auch der aggressive Ekel vor/gegen sich selbst irritierte mich etwas. Dieser Mann erschließt sich mir einfach nicht, der existenzialistische Schauer geht nicht über mir herab. So geht er einer bequemen und intellektuellen Arbeit nach, vögelt mit Frauen, hat viel Freizeit, geht ins Kino. Das ist mir zu fern jeder Not, um so leiden zu können. Auch wenn es einen Grund hat, dass Sartre hier keine wirtschaftliche Ebene der Ausbeutung oder Anstrengung eingezogen hat, hätte ich ihre Behandlung begrüßt. Liebe Grüße
@gregorprozesky
@gregorprozesky 2 жыл бұрын
@@KainUndAbelBooks Okay, mich würde sehr interessieren, was du von Kempowski hälst. Finde ich in seiner bissigen humorigen Art sehr erfrischend. Die Ästhetik - Bedeutung des Nebensächlichen und Banalen - ist wohl von Arno Schmidt beeinflusst. Beispielsweise: "Letzte Grüße" oder "Hundstage" Das wäre doch mal was für ein Video!
@gregorprozesky
@gregorprozesky 2 жыл бұрын
@@KainUndAbelBooks Zu deiner ergänzenden Antwort: Ja, kann ich verstehen. Mir ging es damals anders, als ich den Ekel und auch den Fremden gelesen hatte. War für mich total faszinierend. Das hängt wohl auch immer vom Lebensalter ab. Ich war noch sehr jung. Mich haben beide Bücher auch nicht so sehr in ihrer Gesamtheit interessiert, sondern vielmehr einzelne Szenen, so wie die Türklinke bei "Der Ekel" oder der Sonntag in "Der Fremde". Beim Ekel war es dabei auch noch die Ästhetik des Hässlichen, des an sich Abstoßenden. Fand ich hochinteressant.
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Shalom, mein Freund! Drei kurze Punkte zu deiner interessanten Buchbesprechung: 1) In Bezug auf den frz Existentialismus und seine literarischen Vertreter (die literarische Qualität Satres kann man durchaus diskutieren) sind wir nah beieinander. Ich teile hier deine Einschätzung sowie deine Gedanken. 2.) Kann es sein, dass du dich derzeit mit der Keun genauer auseinandersetzt? Das wäre eine zweite Gemeinsamkeit, beschäftige mich auch gerade mit ihr. 3.) „Ich habe euch mal ein Schaubild mitgebracht“: Immer diese Lehrer... 😉
@KainUndAbelBooks
@KainUndAbelBooks 2 жыл бұрын
Haha, du hast in beiden Punkten Recht, Keun und die Schaubilder sind zwei Entitäten, denen ich ganz ohne Ekel begegne. ;-) Interessant finde ich die Rezeption in den 30er Jahren, leider weiß ich dazu nichts. Galt das als ganz unerhört? Hm. Mir erscheint es so, als reklamierte der frühe Existenzialismus eine Erkenntnis, die viele nicht privilegierte Autorinnen und Autoren implizit schon lange verhandelt hatten. Aber sobald zwei wohlhabende, rauchende Dozenten im Rollkragenpulli darüber reden, ists eine Revolution? Irmgard Keun hat sich die Larmoyanz des Ekels gespart und ihre Nase gleich in die charmante Lösung gesteckt.
@readlibri1749
@readlibri1749 2 жыл бұрын
❤️
@KainUndAbelBooks
@KainUndAbelBooks 2 жыл бұрын
Danke!
@readlibri1749
@readlibri1749 2 жыл бұрын
@@KainUndAbelBooks Sehr gerne🙂
@readlibri1749
@readlibri1749 2 жыл бұрын
Wünsche dir noch einen schönen Sonntag! Liebe Grüße
@kj2
@kj2 2 жыл бұрын
👍👍👍
@kj2
@kj2 2 жыл бұрын
super Video, vielen Dank:)
@CRM-114
@CRM-114 2 жыл бұрын
Sartre hatte zwar Unrecht, aber es macht Spass, ihn zu widerlegen. Er ist ein guter Wetzstein für das eigene intellektuelle Messer und daher lesenswert.
@KainUndAbelBooks
@KainUndAbelBooks 2 жыл бұрын
Weshalb hatte Sartre Unrecht? Kann man eine Seinserfahrung und Seinstheorie als falsch bezeichnen?
@CRM-114
@CRM-114 2 жыл бұрын
@@KainUndAbelBooks Seinserfahrung kann nicht falsch sein, eine bestimmte Seinstheorie dagegen schon. Sartres Fehler besteht darin, dass er das Bewusstsein als unabhängig vom "An-sich" dachte, also von dem, was wir äusserlich wahrnehmen. Diese Abkoppelung des Bewusstseins von der Welt war auch ein Irrtum, den Descartes beging. Daraus folgt nun eine Kette von unheilvollen Gedanken: Die Nicht-Notwendigkeit alles Bestehenden, die Sinnlosigkeit des Lebens etc. Widerlegt ist das meiner Meinung nach klar durch die Werke von Christopher Langan, insbesondere das CTMU - das kognitiv-theoretische Modell des Universums.
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