Frauen in der Kohle: Iris Böhm

Wir sprechen permanent über die Energiewende und möchten die Kohlekraftwerke abschalten. Mit den Menschen, welche "in der Kohle" arbeiten, sprechen wir jedoch kaum. Dabei ist unsere Welt in Deutschland nach wie vor zu 80% fossil, wenn man Haushaltsstrom, Wärme und Mobilität (Primärenergie) zusammen rechnet.
Zu Gast auf der ees Europe 2023 am Stand von E3/DC ist deshalb Iris Böhm. Das 1981 in der DDR in Betrieb gegangene Kraftwerk Jänschwalde war 2019 eigentlich schon Vergangenheit. Seit Oktober 2022 sind sie Teil der Versorgungsreserve gemäß Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz (EKBG). Auf dieser Grundlage nehmen beide Blöcke bis spätestens 31. März 2024 wieder am Strommarkt teil. Bis Ende 2028 hält es Iris Böhm in Betrieb. Umweltverbände betrachteten die Reaktivierung als überflüssig und verlangen die Abschaltung.
Wie aber nun hält es Iris Böhm mit der Energiewende? Zuhause hat sie eine Photovoltaik-Anlage und einen Stromspeicher. Sie sieht ihr Kraftwerk als eine Brückentechnologie.
Grundlastkraftwerke kann man nicht so leicht abschalten, ist Iris Böhm überzeugt. Irgendwo brauche man im Netz die Schwungmasse. Den Kohleausstieg bis 2030 sieht sie nicht, dabei sieht sie sich nicht als Bremserin der Energiewende sondern sieht die Realitäten. Schon jetzt sieht sie in ihrem Kraftwerk die Netzfrequenz immer weiter abdriften. Die Lastabwürfe nehmen zu. Iris Böhm sieht es praktisch: „Ohne ein Kraftwerk bekommen sie kein Windrad in den Wind.“ Schon die Ukraine-Krise stellt die Netzstabilität vor Probleme. In der Ukraine sind Kraftwerksblöcke rausgeflogen, da haben die Blöcke in Deutschland Unterfrequenz bekommen. Wollen wir den Black Out verhindern, brauchen wir Masseträger. Davon ist Iris Böhm überzeugt. Und es muss auch die Wirtschaftlichkeit der Energiewende sichergestellt werden. Sonst wird es damit nix.
Heute arbeitet sie in de Revisionsabteilung und hält die Kraftwerksblöcke am laufen. In ihrem Berufsleben sieht sie kein Aus der Kohlekraft. Im vergangenen Winter jedenfalls wurde Jänschwalde gebraucht, da ist das Kraftwerk durchgelaufen. Aber Iris Böhm möchte auch den Ausbau der Erneuerbaren. Sie befürwortet die Energiewende.
Bauen wir vielleicht zu Unrecht einen Gegensatz zwischen Kohl und den Erneuerbaren auf? Funktioniert unsere Welt, so wie wir sie kennen, nur mit den fossilen Energieträgern? Auf jeden Fall ist Iris Böhm eine der wenige Frauen, welche in Deutschland über Kraftwerksblöcke herrschen.
Ein Gespräch zwischen zwei Welt der Energieerzeugung und deren Abgrenzung voneinander.
Gäste: Iris Böhm, Kraftwerk Jänschwalde LEAG
Dr. Andreas Piepenbrink, CEO E3/DC by HagerEnergy GmbH
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[@ChrisChros2]

Vielen Dank für den realistischen Blick auf die Stromerzeugung und Netzstabilität und die kritische Betrachtung der aktuellen Ausbauraten der Erneuerbaren Energien. Meiner Meinung nach benötigen wir auch in Zukunft die Schwungmasse der großen Turbosätze um Spitzen in der Netzfrequenz abfangen zu können. Auch bei uns können wir solche Ereignisse vermehrt auf der 20 kV-Schiene wahrnehmen, da möchte ich nicht wissen was alles auf der Höchstspannungsseite zu sehen ist. Auch muss der Netzausbau verstärkt forciert werden um die Erneuerbaren so effizient wie möglich zu betreiben und eine netzbedingte Drosselung / Abschaltung zu vermeiden. Wenn das in dieser Geschwindigkeit weitergeht sind die HGÜ-Leitungen schon wieder veraltet bis sie in Betrieb gehen.

[@W124cc]

Ups, Herr Piepenbrink teilt aus. 🫣

[@mustermannkarl5585]

Vielen Dank an Frau Böhm, das war ein interessantes Video mit einer sympatisch und fitten Frau.

[@Roggen1000]

Das Schlusswort sagte Frank aber recht diplomatisch zu der Frau Böhm. Die Energiewende kommt aber schon voran auch dank ihrer Sendung. Gäbe es die Sendungen nicht, hätten viele Andere oder hätte ich vielleicht keine Produkte von E3DC, würde vielleicht noch Netzstrom brauchen. Heute brauche an 2-3 Tagen im Jahr Netzstrom, sonst beziehe allen Strom von der PV Anlage und einer grossen Batterie von E3DC. In meiner Umgebung haben einige Häuser PV Anlagen und ich kenne 5 Häuser mit einem Hauskraftwerk von E3DC und es werden jeden Monat mehr. Die Energiewende schreitet voran, finde ich. Gut beschleunigen kann man immer, leider haben die Handwerker die Kapazität nicht.

[@udopalik1710]

Der Himmel voller 🎻 zu den Bildern von Kühltürmen eines Kolekraftwerkes! 😮❤😊

[@peterberger5579]

In Deutschland wird doch eine Menge gemacht. Ein Sondervermögen nach dem anderen wird aus dem Hut gezaubert und progressiv investiert. Infrastruktur und Energiewende müssen halt noch etwas warten.

[@ersieeswambo2460]

Ich liebe Dr. Piepenbrink

[@stephanphilipp8573]

Für Grundlast Kraftstoff könnte Wasserstoff statt Kohle und Erdgas dienen.

[@gerhardwubbena1491]

Ja und dieses Last abwerfen oder so was erwähnt wurde, kann man doch bestimmt auch super durch Schwungspeicher lösen diese können ja sehr viel Energie aufnehmen und abgeben habe ich mal gelesen.