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Liebe WegbegleiterInnen, liebe Naturfreunde,
diesmal bin ich endlich wieder zu Besuch bei meinem Papa und Vera in Slowenien.
Hier hole ich mir Kraft und Energie. Und bekomme das beste Essen der Welt :-)
Der Beitrag soll auch euch hoffentlich in gute Stimmung versetzen, gute Ideen bringen und auch etwas zum Nachdenken anregen.
Momentan rücken ja große Themen wie Rewilding, Landschaftspflege, die Nutzung von Holz, Viehhaltung etc. immer mehr in die öffentliche Wahrnehmung. Das ist gut so! Viele dieser Ideen und Ansätze finde ich gut, manche großartig andere gehen für mich an der Realität vorbei. Und zwar auf beiden "Lagern", sofern es diese denn so überhaupt gibt.
In diesem Beitrag möchte ich viele äußerst wertvolle und positive Effekte einer sanften, maßvollen Bewirtschaftung und somit auch "Pflege" der Land(wirt)schaft vorstellen.
Somit ist mein Vater in der Art und Weise wie er seinen Grund oder sein kleines Stück Land pflegt ein Förderer und Bewahrer der noch herrschenden Artenvielfalt dieser vielfältig und kleinstrukturierten Gegend.
Diese teils sehr alten Arbeitsabläufe fördern oder ermöglichen erst viele Pflanzen- und Tierarten
1.) Nutz- und Obstgärten
Ein Nutzgarten ist ein ganz eigenes kleines "Universum" für sich. Viele Tier- und Pflanzenarten profitieren davon, sofern keine Gifte oder Kunstdünger verwendet werden. Wir Menschen profitieren davon. Wir betätigen uns körperlich und essen gesunde Lebensmittel. Transportwege durch unnötiges Einkaufen entfallen.
Viele Tier- und Insektenarten bevorzugen Gemüsepflanzen und Obstgehölze zur Entwicklung oder als Lebensraum. Man denke an Streuobstwiesen oder einfach an die Raupen des Schwalbenschwanzes an Möhre und Fenchel.
2.) Feldbewirtschaftung mit Brachen und großzügigen Randbereichen fördert ganz eigene Pflanzengesellschaften. Diese Pflanzengesellschaften existieren nur solange der Boden regelmäßig bearbeitet und offen gehalten wird. Auch hier verunmöglichen Gifte, exzessiver Kunstdüngereinsatz und das Weglassen jeglicher Randzonen ein Weiterbestehen dieser Pflanzengesellschaften.
3.) Holzarbeiten am Waldrand und im Wald in mannigfaltiger Ausprägung
Die periodische Entnahme von Bäumen oder Gehölzen und das Freihalten von Lichtungen sorgt für ausreichend Licht und ermöglicht so vielfältige, wertvolle Lebensräume. Auch das gelegentliche "Verletzen" oder Zerstören von Böden (in kleinem Maß) erst gibt dort ansässigen Tieren und Pflanzen wieder einen Raum zur Entwicklung.
Unken brauchen periodische Gewässer wie sie durch Traktorspuren (oder auch Harvester) verursacht werden. Nur auf offene Bodenstellen können viele unserer Wiesenblumen erst keimen. Extrembeispiel Mohn. Erst wenn der Boden aufgerissen wird, keimt dieser wieder. Der vermeintlich verletzte, zerstörte Boden als Ausgangspunkt wiederum neuen Lebens.
Holzstöße sind wertvoller Rückzugs- und Überwinterungsort für sehr viele Tiere und Tierarten.
Reisighaufen die nach Holzarbeiten im Wald oder am Waldrand deponiert werden, geben vielen Tieren Unterschlupf und ein Quartier zur Aufzucht von Jungtieren. Man denke an Igel, Schlangen, bodenbrütende Vogelarten wie Rotkehlchen etc.
Lichtliebende seltenen Baumarten wie Wildbirne und Elsbeere bleiben erhalten.
Totholz verbleibt vor Ort und Stelle. Nur ein Teil der umgestürzten Bäume wird aufgearbeitet. Der Rest dient Pilzen, Holzwespen und unendlich vielen Lebensformen als Lebensraum und Nahrungsquelle .
Kleinbäuerliche Wälder werden nicht übernutzt, sondern wie ein kleiner Schatz gehütet und ja "gepflegt".
Natürlich ist der Schritt zum Übertreiben, zum Sauber-Halten und zur übermäßigen Ordnung heute durch den Maschineneinsatz schnell möglich.
Schlussbetrachtung:
Mir fehlt in der Diskussion um die Förderung der Vielfalt sehr oft, wie positiv ein richtiger menschlicher Einfluss auf Vielfalt und Landschaft sein kann. Auch wenn dieser Einfluss nicht immer geplant ist und auch keine primäre Intention zum Naturschutz vorliegt, kann oder besser konnte die Natur gerade durch diese Nutzung ein Feuerwerk der Vielfalt entfalten.
Der Unterschied zur heute industrialisierten Land- und Forstwirtschaft ist ein enormer. Es sind zwei völlig verschiedene Welten. Wir alle sehen, wie die Vielfalt sich rasant aus unseren industriell bewirtschafteten Agrarlandschaften verabschiedet.
Unsere Maßlose Ausbeutung der Natur und beschämende Haltung von Nutztieren haben zu recht eine Gegenbewegung hervorgerufen, die sich für die Rechte der Natur und Tiere stark macht.
Doch die romantische Idee, gar keine Eingriffe oder nur der vollständige Rückzug aus der Natur fördern die Vielfalt ist ein trügerischer aber mittlerweile stark im Kommen.
Daher war es mir ein Bedürfnis aufzuzeigen, dass die menschliche Aktivität und auch die Nutzung der umgebenden Landschaft die Vielfalt in From heimischer Pflanzen und Tiere auch in hohem Maße fördern kann.