Gespräch mit Harald Schrapers - Die Nominierungen zum Spiel und Kennerspiel des Jahres 2023

[@marcusbalthasar6901]

Ich finde es zwar klasse, dass man durch euren Kanal einem Interview mit Herrn Schrapers lauschen darf, allerdings waren mir persönlich die Fragen deutlich zu unkritisch. Es wird gefragt, warum Hitster keine Nominierung bekommen hat, und bei einer völlig nichtssagenden und ausweichenden Antwort wird nicht mehr nachgehakt. Und dass Dorfromantik im Grunde für 1-2 Spieler gemacht ist, dass Fun Facts das gefühlt tausendste Partygame der Art ist (und nichtmal so gut wie Top Ten - wie ihr im Vorfeld auch kritisch auf dem Kanal erwähnt habt), diese kritischen Fragen werden leider nicht gestellt. Ein wenig mehr Mut zu kritischeren Fragen wäre für kommendes Jahr wünschenswert, denn sonst bieten zumindest mir das Interview keinerlei Mehrwert. Wie sieht der Rest das hier? Vielleicht könnt ihr mit dem Feedback ja was anfangen. Alles Gute weiterhin und LG

[@knolchi]

Die Antworten auf deine Fragen sind zu einfach: die Jury hat sich besprochen und das was die meisten Stimmen bekommen hat ist weiter oben. Also warum sollte Hunter hier nachhaken, wenn er die Antworten kennt...

[@marcusbalthasar6901]

Das sehe ich anders: Die Jury empfiehlt That's not a hat für bis 6 Spieler abweichend vom Verlag (bis 8 Spieler), was ich nachvollziehen kann, sagt aber bei Dorfromantik, dass das Spiel für 6 Personen durchaus zu empfehlen ist. Wer spielt denn bitte Dorfromantik zu sechst und hat dabei Spaß in der Familie? Und die Sache mit Top Ten vs. Funfacts hatte Hunter selbst ins Spiel gebracht in einem Video, wo es um die Nominierungen geht, da hätte eine kritische Frage auch nicht geschadet. Ich habe mir die Passage zu Hitster nochmals angehört und gebe zu, dass man das so stehen lassen kann. LG

[@knolchi]

Also ich kann dir nur sagen, dass Manu, Julia und Udo Bartsch das auch nicht für mehr als 4 Spieler empfehlen würden. Da die Jury hier aber nicht (wie in der Vergangenheit) die Schachtelangaben "korrigiert" hat, müssen andere Jurymitglieder hier der Meinung gewesen sein, dass das passt. Ich persönlich habe es bisher auch nicht in der Maximalbesetzung ausprobiert. Ich kann es mir insofern zu sechst vorstellen, da es bisher immer so war, dass ein paar Personen etwas aktiver am Spiel beteiligt waren, während andere eher ab und zu auf's Brett gesehen und Tipps abgegeben haben. Ob das jedem liegt so zu spielen, sei dahingestellt...

[@TheLumiva]

Ich sehe das wie du und hätte insgesamt folgende Kritikpunkte: 1. Zu unkritisch. Dazu gehört auch, dass viele Fragen, die rege in der Community diskutiert wurden, nicht gestellt wurden. Beispielsweise, warum es so wenige Empfehlungen auf der Kennerliste gab und, falls es wirklich die 15-Spiele-insgesamt-Regel gibt, ob man die nicht überdenken sollte. 2. Zu wenig Interview: Mir hat Hunter zu viel geredet, zu viel Fragen selbst beantwortet. Ich weiß, es heißt im Titel eben nicht Interview, sondern Gespräch, aber es geht doch hier darum, die Meinung und Ausführungen von Hr. Schrapers zu hören, Hunter hat sich dazu ja in anderen Videos schon ausreichend Zeit genommen (was ja auch völlig gut so ist). 3. Zu entertainig: Also warum man sich als Hunter total über die (selbst gestellte) Frage beömmeln muss, wie die Entscheidung bei einem Stimmengleichstand eigentlich ausfallen würde, oder auch bei anderen Wortbeiträgen permanent lacht, verstehe ich nicht. Unterhaltung hin oder her, aber man kann dem Thema doch auch eine angemessene (nicht übertriebene!) Ernsthaftigkeit zuteil werden lassen.

[@timothy3737]

Schönes Video und interessantes Interview. Freue mich sehr, die Menschen hinter dem Gremium kennenzulernen. Der Preis ist für viele ein Einstieg in die Brettspielwelt. Toll, dass es die unabhängige Preisverleihung gibt.

[@adlerbert5105]

Tolles Interview mit interessanten (Ein-)Blicken hinter die Kulissen, danke. 👍

[@jugibur2117]

Fand ich interessant, danke! Die erste Minute mit dem kurzen Auszug hätte ich jetzt nicht gebraucht... Schade, dass das Spiel an sich und selbst das "Spiel des Jahres" so wenig mediale Aufmerksamkeit in D erfahren. Wenn man bedenkt, dass quasi über jede Sportart in den Nachrichten berichtet wird, finde ich das Schade. Da könnte die Jury und auch die SAZ vielleicht noch etwas mehr für Aufmerksamkeit sorgen.

[@schrapers]

Warum umfasst die Longlist für das Spiel und Kennerspiel des Jahres (inklusive Sonderpreis) nur 16 Titel, warum ist die Kennerspielliste kürzer, warum gibt es keinen Expertenspielpreis? Aus meiner Sicht hängt das damit zusammen, dass der primäre Vereinsauftrag lautet, das breite Publikum, Gesellschaft und Familien zu erreichen. Hier handelt es sich zum weitaus größten Teil um Wenigspielerinnen und -spieler. Für die möchte ich auf der Empfehlungsliste gerne ein breites Portfolio an Titeln bereitstellen, damit wirklich für jede Situation und Konstellation ein Spiel im Angebot ist - und zwar ein herausragendes. Bei den Kennerspielen stellt sich die Situation anders dar. Hier wollen wir Menschen erreichen, die schon etwas Spielerfahrung mit „roten“ Titeln besitzen und nun etwas mehr wagen wollen. Natürlich könnte eine Jurymehrheit entscheiden, insgesamt mehr als 16 Spiele zu erwähnen und zu den wirklich herausragenden auch noch einige sehr gute weitere Titel dazuzunehmen. Aber wem nützt eine solche Verwässerung der Liste? Den Menschen, die Orientierung suchen, weil sie selbst keinen Überblick über die Neuerscheinungen haben, eher nicht. Ähnliches gilt für einen Expertenspielpreis, der sich eher an eh schon informierte Vielspielerinnen und -spieler richten würde. Ich denke, meine Jurykolleginnen und -kollegen sehen das ganz ähnlich.

[@rafa_b85]

Danke an Harald Schrapers, dass er nochmal klar gestellt hat, die Verleihung des Spiel des Jahres duelliert sich nicht mit den Oscars. Finde die mäkelnden Kommentare, die manch einer dazu ablässt, sei es zu Zeitpunkt, Aufmachung, Ablauf, Auswahl etc. immer so maximal dämlich...

[@Geekpunkt]

Aber woher kam der Oscar-Vergleich, auf den sich alle berufen? Genau, von einem Zitat von Haralds Schrappers "Das Spiel des Jahres ist wie ein Oscargewinn" ... das sagte er dem Hessischen Rundfunk und darauf beruft sich einiges in der journalistischen Berichterstattung.

[@rafa_b85]

@@Geekpunkt Das Zitat war mir nicht bekannt. Aber wenn es so getätigt wurde, wie du schreibst, dann ist das ja genau der Beweis für die Dämlichkeit der von mir kritisierten hyperventilierenden Kommentare bzgl. "mehr Lametta bei die Spiel des Jahres-Verleihung". Denn Schrapers bezieht sich ja ganz offensichtlich auf den Stellenwert des Preises im Rahmen der Brettspielwelt und nicht auf den Prozess der Verleihung des selbigen. Wer das missversteht, ist entweder selbst zu beschränkt im Umgang mit der deutschen Sprache, um es richtig zu verstehen oder er versteht es aus welchen Gründen auch immer vorsätzlich falsch. Danke also für deinen Hinweis!

[@volkerbecker4602]

Interessantes Video. Dennoch hätte Hitster ganz klar mindestens eine Nominierung verdient.

[@LassWasLernen]

Hab das Video bis jetzt noch nicht fertig angesehen. Denke die App-Anbindung war die Krux an der Sache. Sehe es aber so wie du. Ist ein tolles Spiel

[@gyrokite1624]

Das mit dem Spotify-Zwang stört mich auch etwas, vor allem, weil ich einer der wenigen bin, die keinen Spotify-Premium Account haben. Dass die Lieder dann nur 30 Sekunden abgespielt werden stört mich nicht, aber dass man dann sofort Titel und Jahr sieht, also ein Spieler nicht mitspielen kann um den dj spielen muss, finde ich blöd. Es gibt aber noch ein Problem bei hitster, das es für das Spiel des Jahres eigentlich ausschließt: es ist erst ab 16, und das zurecht weil jüngere die meisten Lieder gar nicht mehr kennen. Dadurch ist es eigentlich kein familienspiel!

[@LassWasLernen]

@@gyrokite1624 Das hatte ich nicht auf dem Schirm. Aber klar, ab 16 ists fürn Familienspiel raus.

[@CystiX]

280 Spiele, und man kann ja auch nicht nur einmal spielen um sich eine fundierte Meinung zu bilden, das ist schon krass.

[@schoko-fan4370]

Game Adventures finden wir auch richtig toll Wobei Unlock! uns auch super gut gefällt, sogar das Kinderspiel ohne App

[@tarek3624]

Mal ne dumme Frage: warum gibt es eigentlich kein Expertenspiel des Jahres?

[@NaughtyOddity]

ich schätze weil solche auszeichnungen sich halt einfach an die 'casual' spieler richten. sie sollen halt gewissermaßen auch den bedarf zur recherche nehmen; für alle, die vllt nur entfernt mit dem hobby in berührung sind. wer expertenspiele mag, wird seine kaufentscheidung im lebtag nicht von solchen nominierungen abhängig machen, zumindest kenne ich niemanden in meinem umfeld.. man ist eben auf bgg etc runterwegs. vllt liegts auch am erhöhten aufwand, der beim einarbeiten in solche spiele einhergeht. ich hab keine ahnung, wie da genau gearbeitet wird und wie viele kapazitäten zur verfügung stehen.

[@tarek3624]

Hört sich logisch an. Danke für die Ausführung 🙂

[@schoko-fan4370]

Genau, Ziel des Vereins ist es ja, Leute überhaupt zum Spielen zu kriegen und das sind dann ja oft erstmal Einsteiger, die 1x im Jahr ein Spiel unter den Weihnachtsbaum legen und da will man eben ein gutes Spiel für die ganze Familie empfehlen, dass man ohne viel vorherige Recherche kaufen kann und nicht enttäuscht wird

[@LassWasLernen]

Wäre spannend. Könnte mir gut vorstellen, dass man das Expertenspiel der Jahre, also vllt. Expertenspiele der letzten 3 Jahre / 3-Jahres-Turnus, auswählt.

[@entubatumahumasu4132]

Warum liegt es Herrn Schrapers so am Herzen, weibliche Autoren zu nominieren?

[@furchtbonbon]

Weil Frauen strukturell benachteiligt werden und es in der Spielelandschaft zu wenige Autor*innen gibt. Außerdem würde dadurch die Spielelandschaft bunter, diverser und schöner werden.

[@furchtbonbon]

Danke für die nicht konstruktiven Beiträge. Du hast eine ernste Frage gestellt und ich habe geantworet. Du ziehst meine Antwort ins Lächerliche und ich habe wenig Lust noch irgendetwas dazu zu sagen. Wir können gern in ein gutes Gespräch gehen, aber so nicht.

[@entubatumahumasu4132]

@@furchtbonbon Moment, mal - ICH habe eine Frage gestellt, nicht Mr. T, der aber meines Erachtens einen validen Punkt anspricht: Wie äußert sich die strukturelle Benachteiligung in der Spielelandschhaft? Denn wenn man, wie ich, nichts von struktureller Benachteiligung in der Spieldesignszene weiß, wirkt es fast ein bisschen willkürlich, auf dieses eine Merkmal Geschlecht so viel Wert zu legen. Alter, Hautfarbe, Haarfarbe, Wohnsituation, Genetik, Schulabschluss, Charaktereigenschaften, Herkunft, Religion - müssen die allee anteilig vorkommen oder sollte sowas nicht einfach unerheblich sein, solange jeder die Chance hat, sein Spiel veröffentlicht zu bekommen?

[@DynamiteStylez]

Wie ich es verstanden habe, geht es Herrn Schrapers und den anderen Vereinsmitgliedern weniger, um das Nominieren von Frauen an sich, sondern um das Motivieren und Unterstützen von Frauen, Spiele zu entwickeln. Mehr Autorinnen -> mehr Spiele -> mehr gute Spiele (=mehr Nominierungen/Empfehlungen/Preise). Es geht um mehr gute Spiele von Frauen. Frauen haben durchaus eine andere Sicht und Herangehensweise, andere Themen, Geschichten, Schwerpunkte, die die Spielewelt weiter bereichern werden. Das gleiche gilt natürlich auch für andere Menschen, die über viele Jahrzehnte eher seltener in der Brettspielszene anzutreffen waren oder immer noch sind.

[@LegioVIII]

Dieser Preis ist auch völlig veraltet irgendwie

[@jjo6259]

Da werden die Nominierungen von 2 älteren Herren vorgestellt, die sich dann darüber beklagen, dass es zu wenige Spielautorinnen gibt. Kannst Dir nicht ausdenken. Gleiches gilt für das Klagen über die redaktionelle Aufbereitung und dann laden die selbst ein Nominierungsvideo bei YT hoch, das den Charme eines "Guck mal, Opa macht jetzt Fernsehen"-Filmchen hat. Ich kann die Jury und deren Entscheidungen schon lange nicht mehr ernst nehmen. Von welchem der nun nominierten Spiele wird man wohl in 5 Jahren noch sprechen? Fun Facts? Next Station London? Wahrscheinlich nur Hitster. Wird wirklich Zeit, dass es einen entspaubten, neuen Preis gibt. Oder wenigstens eine neue, jüngere Jury.

[@hanseathl]

Eine sehr kritische Haltung, die Du da so zu fast allem einnimmst. Was würdest Du denn besser oder zumindest anders machen? Für mich heben der rote und der graue Pöppel die Welt jetzt auch nicht aus den Angeln aber ich finde es nach wie vor gut, dass es sowas gibt. Es haben sich ja mittlerweile auch zahlreiche andere Preise entwickelt. Welcher davon wäre Deiner Meinung nach denn am ehesten geeignet? Zur Präsentation hier: eine Interview bleibt ein Interview. Was wäre denn dazu Deine Erwartung?

[@jayhelle]

Das ist aber mal ein unfassbar arroganter Beitrag! Inhaltlich unterschiedliche Meinungen sind mir immer sehr willkommen. Aber eine Meinung mit "ältere Herren = keine Ahnung" zu begründen ist tatsächlich sehr arm. Und "Opa" ist für Dich ein Schimpfwort? Warte mal ab, auch Du wirst älter, und zwar schneller, als Du es Dir jetzt vorstellen kannst. Und irgendwann liegt ständig ein Opa in Deinem eigenen Bett :-) Was mich auch noch interessieren würde, welches Spiele hättest Du denn gewählt?

[@rafa_b85]

Die anderen Kommentare haben vieles wichtiges gesagt, nur eins ganz konkret. Ich sehe nicht, dass Interviewer und/oder Interviewter darüber "beschweren", es gäbe zu wenige weibliche AutorInnen

[@MichaelServos]

Wer ist denn in der Jury zu alt? Ich finde die 11 Personen zzgl. Beiräte für das Kinderspiel eigentlich recht passend, um alle Generationen abzubilden. Wer müsste Deiner Meinung nach ausgetauscht werden, weil er/sie zu alt ist? Gut finde ich übrigens, dass die Geschlechter ordentlich vertreten sind.

[@gyrokite1624]

​@@rafa_b85 Ja genau, sie haben sogar gesagt, dass sie eine quote nicht für sinnvoll halten. Sie finden es nur schade, dass es nicht mehr weibliche Autoren gibt. Verstehe nicht, wie man das nicht nachvollziehen kann.