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Auf dem Weg zum Gipfel des Großen Rachel, dem höchsten Berg im Nationalpark Bayerischer Wald, begegnet dem Wanderer, oberhalb des Rachelsees, die Rachelkapelle. Das malerisch an den Hängen des Berges gelegene kleine Gotteshaus wurde erstmals 1885, bereits damals vollständig aus Holz, errichtet. Der Legende nach geht der Bau auf einem Forstmeister Leythäuser zurück, der ihn aus Dankbarkeit errichtete, weil ihn sein Pferd vor dem Absturz über die nebelverhangene Rachelseewand bewahrt hatte.
Im Laufe der Jahrzehnte wurde ein Neubau der sich inzwischen im Verfallen befindlichen Kapelle notwendig, welchem sich 1951 der Bayerische Waldverein annahm. Der Spiegelauer Herrgottschnitzers Lentner fertigte anlässlich der Wiedererrichtung drei plastische Schnitzwerke der Hl. Familie, der Kreuzigung Christi und der Madonna mit dem Kind. 1972 wurde die Kapelle bei einem Brand nahezu vollständig zerstört, konnte allerdings noch im selben Jahr wiederaufgebaut werden. Die Holzschnitzereien wurden neu gefertigt. Der starke Einfluss der Witterung an der Rachelseewand machte trotz verschiedener Reparaturarbeiten bereits 1999 eine aufwändige Außenrestaurierung mitsamt Teilneubau der Kapelle notwendig. Mit der Weihe der Kapelle am 24. Juni 2000 konnten die Arbeiten abgeschlossen werden.
Bereits 1971 wurde in der Passauer Glockengießerei Perner eine kleine Glocke für die Rachelkapelle gefertigt. Sie trägt neben je zwei Stegen um die Schulter und den Wolm sowie dem Gießerzeichen als einziges Zierelement ein schlichtes Kreuz als Relief auf der Flanke. Die Glocke ist an zwei der Deckenbalken im Inneren der Kapelle an einem verkröpften Stahljoch aufgehängt und wird per Hand geläutet. Läutearm und Gegengewicht zeigten sich beim Besuch vor Ort allerdings als nicht ausreichend befestigt - vermutlich ist die Anlage noch auf dem Stand der Neueindeckung des Kapellendaches im Jahr 2016.
Technische Daten der Glocke
Schlagton: cis'''+4, Gewicht: 35 kg, Durchmesser: 380 mm
Gießer: Rudolf (II.) Perner, Passau (1971)
Quellen:
Zur Geschichte der Kapelle:
Tafel vor Ort sowie wald-verein-sp..., Stand: 01.07.2024.
Zur Glocke:
Inventarisation am 31.05.2024.
Text, Ton, Bild: Ben Schröder. #Glocken