Рет қаралды 1,999
Teilgeläut der St. Petri Kirche in Thale (Harz) zum Einläuten des Sonntags. Vorher hört man noch den Abendangelus der Herz-Jesu-Kirche.
1: Auferstehungsglocke, 1958, 1300 kg, Eisen, f
„O Land, Land, Land , höre des Herrn Wort"
2: Angelusglocke, 1927, 650 kg, Bronze, g
„Der Herr ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennet, die so auf ihn trauen"
3: Sterbeglocke, 1958 , 550 kg, Eisen, b
„Wir glauben, durch die Gnade des Herrn Jesu Christi selig zu werden"
4:Vater-unser-Glocke, 1958, 360 kg, Eisen, c
„Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder"
Das Ausläuten geschieht ungebremst.
Die Glocken stammen alle von Schilling & Lattermann in Apolda.
Motiv: Gloria
Die erste Spur eigener Gottesdienste für die Bewohner des Oberdorfes von Thale geht bis auf den 4. Mai 1756 zurück. An diesem Tage wurde der Antrag des Bergverwalters Herbig auf Abhaltung einer jährlichen Predigt für die Knappschaft des Eisenhüttenwerkes, die ab diesem Tage „Bergpredigt" hieß, durch die Halberstädter Regierung genehmigt.
Durch den Aufschwung des Eisenhüttenwerkes um 1900 reichten die Kirchenbänke der Pfarrkirche St. Andreas im ehemaligen Unterdorf von Thale nicht mehr aus. Die Einwohnerzahl des Ortes stieg sprunghaft von etwa 4.000 auf 14.000 an. Dies machte den Bau einer zweiten evangelischen Kirche für Thale unumgänglich.
Am 5. September 1897 wurde auf der Provinzialversammlung in Thale eigens zu diesem Zweck ein Kirchbaukomitee gegründet. Durch die bei fast jedem Bauvorhaben auftretenden Finanzierungsschwierigkeiten stagnierte der Baubeginn, bis sich 1902 die deutsche Kaiserin Auguste Victoria bereit erklärte, die Schutzherrschaft über den Kirchenneubau zu übernehmen. In den folgenden Jahren konnte das Bauvorhaben mit großen Schritten verwirklicht werden. 1904 wurde der Grundstein für die Kirche gelegt. Auf Erlass der Kaiserin sollte sie den Heiligen Petrus als Schutzpatron bekommen, um damit die enge Beziehung zu der dem Heiligen Andreas geweihten alten Dorfkirche zu symbolisieren.
1905 konnte das Richtfest gefeiert werden. 1906 fand die feierliche Einweihung der St. Petri-Kirche statt. Die Kaiserin stiftete der Kirche eine Altarbibel mit eigenhändiger Inschrift und Unterschrift:
„Der evangelischen St. Petri-Kirche zu Thale zur Erinnerung an den 19. Juli 1906. Mt. 16, 18: Du bist Petrus, auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwinden."
Die Ausstattung der Kirche gleicht in ihrer Schlichtheit den damaligen Verhältnissen in dem sich von einem Bauerndorf zur einer Arbeiterstadt entwickelnden Ort Thale.
Video: T