Gott schenkt uns Geborgenheit im Advent

Theologische Betrachtung der Adventszeit unter dem Gesichtspunkt der Barmherzigkeit Gottes, von Schwester Dr. Theresia Mende OP, Priorin der Dominikanerinnen vom Kloster Wettenhausen, im Rahmen des wöchentlichen Rosenkranzgebets.
Der Mensch strebt nach Geborgenheit in dieser unheilen Welt. Wir müssen allerdings die Botschaft des Advents auch richtig verstehen, der Advent ist die Vorbereitungszeit auf das Kommen Jesu Christi in unsere Welt.
„Als tiefes Schweigen das All umfing und die Nacht bis zur Mitte gelangt war, da sprang dein allmächtiges Wort vom Himmel, vom königlichen Thron herab als harter Krieger mitten in das dem Verderben geweihte Land.“ (Weish 18,14-15)
Mit dem „Wort das vom Himmel sprang“ ist rückblickend die Geburt Jesu Christi gemeint:
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“ (Joh 1,1)
„Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.“ (Joh 1,14)
Gott kommt „vom königlichen Thron herab als harter Krieger mitten in das dem Verderben geweihte Land“ (Weish 18,15 2.Hs). Dieser Halbsatz im Alten Testament bedeutet, dass mit dem Kommen Gottes in unsere Welt immer auch eine Konfrontation verbunden ist. Es ist die Konfrontation des absolut Heiligen mit dem sündigen Menschen. Erst dann können wir das Glück des Advent wirklich erfassen. Jesus Christus kommt an Weihnachten zu uns, um uns Heimat und Geborgenheit zu geben, er ist kein Krieger mehr, sondern er wohnt mitten unter uns. Er macht die Welt zu unserer Heimat mit ihm als Mittelpunkt.
Um der Gerechtigkeit Gottes für unsere Sünden genüge zu tun, nimmt Jesus Christus das Gericht im Kreuzestod auf sich und schenkt uns Vergebung und seine Barmherzigkeit.
Jesus Christus ist nicht in die Welt gekommen, um uns zu richten:
„Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten.“ (Joh 12,47)
„Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.“ (Joh 3,17)
Der Impuls von Schwester Dr. Theresia Mende OP mit dem Titel „Gott schenkt uns Geborgenheit im Advent“ ist ein bearbeiteter Zoom-Live-Mitschnitt aus dem Mittwochsgebetsabend am 4. Dezember 2024.
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