Halle (Saale)/Böllberg (D-ST) - ev. Kirche St.Nikolaus - Einzel- und Vollgeläut (Turmaufnahme)

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JRorgel

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Күн бұрын

4:04 Vollgel.
5:20 Klangeindruck außen
5:43 Impressionen d. K.
Böllberg, südlich vor den Toren der ehem. Vorstadt Glaucha, direkt an der Saale gelegen, ist ein ehemaliges Fischerdorf, welches zusammen mit Wörmlitz heute zur Stadt Halle gehört, wobei Böllberg durch diverse, teilw. verfallene Industrieanlagen wie die ehem. Rauchfuß-Brauerei oder die ehem. Böllberger Mühle, stärker städtisch geprägt ist als Wörmlitz. Die Vermutung, dass Böllberg 1012 erstmals als bolboris erwähnt wurde, gilt mittlerweile als widerlegt, da Böllberg im Gegensatz zu dem genannten Ort nie zum Bistum Merseburg gehörte. 1272 ist der Ort als Belberge bekannt, genauere Ursprünge liegen, trotz der Nähe zur Stadt, relativ im Dunkeln, als sicher gilt nur, dass niederländische Kolonisten, die Flamen, Ort und die Kirche errichteten. 1680 kam Böllberg samt dem Nachbarort Wörmlitz zum preuß. Herzogtum Magdeburg, wurde samt dem Ort nach dem Wiener Kongress dem Saalkreis zugeordnet. 1920 wurden beide Orte zu einer Gemeinde vereinigt, die 1950 zur Stadt Halle eingemeindet und mit dieser u.a. durch eine vierspurige Straße sowie durch die Straßenbahn verbunden wird. Bemerkenswert im Ort sind die Industriegebäude der ehem. Rauchfuß-Brauerei, der markante, bergfriedartige Turm der ehem. Böllberger Mühle und die Böllberger Kirche.
Das kleine, turmlose Gotteshaus ist die älteste erhaltene Kirche der Stadt, und ist in seiner Form als kleine turmlose Kirche mit Apsis Teil der Straße der Romanik. Vermutlich Ende des 12.Jhds. errichtet, wird sie erstmals 1291 im Zusammenhang mit einem Kaplan in Bellberch uf der Sale erwähnt, 7 Jahre später findet sich die erstmalige Erwähnung des Patroziniums, in der Gegend häufig zu finden. 1307 erfolgte die Erhebung zur Pfarrkirche, vorher war das GHotteshaus Filiale des Georgenklosters in Glaucha. Nach der Reformation wurde Böllberg Filiale von Wörmlitz, später wurde der Innenraum erneuert, u.a. der Altar eingefügt, auch ein Hölzerner Dachreiter aufs Dach aufgesetzt, der 1825 wieder abgetragen und das Dach wieder verschlossen wurde. Die Glocke darin ging verloren. Wie durch einen glücklichen Zufall konnte die Kirche nach über 20jähriger Nicht-Nutzung im 19. Jahrhundert gerettet und saniert werden, 1930-31 erfolgte eine erneute Sanierung, bei der u.a. die Wäldner-Orgel von 1877 verloren ging. 1982/83 wurde der Glockenturm errichtet, 2005 das Bauwerk umfangreich saniert.
Das Gotteshaus zeigt sich als einschiffiger Saalbau mit romanischer Apsis sowie einigen im Kern romanischen Fenstern an der Nordwand, die an der Südwand wurden später vergrößert. Weiterhin bemerkenswert ist das aus dem 12. Jahrhundert stammende Tympanon mit schlichter Zier. Im Inneren dominiert zunächst die aus der Spätrenaissance stammende Kanzel mit Bildern verschiedener Apostel, sowie der in der Apsis befindliche Altar, der von zwei mit geschnitztem floralem Denkor umrankten Säulen flankiert wird. Das große Altarbild zeigt den betenden Christus, darunter sind in Fraktur Worte der Einsetzung des Abendmahls zu lesen. Die Seitenwangen, ebenfalls florales Schnitzwerk, tragen ebenfalls zwei kleine Zierkartuschen, in der Bekrönung des Altars ist der hebräische Gottesname zu lesen. Weiterhin sind bemerkenswert der kelchförmige Taufstein (12. Jhd.), die Lutherbüste über der Patronatsloge (1617) sowie das lebensgroße Kruzifix (um 1700). Herrausragend ist noch die vielfarbige Schablonenmalerei an der Kassettendecke, von der u.a. auch Schinkel sich Kopien anfertigen ließ, im 16. Jhd. entstanden, und u.a. Ranken- und Granatapfelmotive zeigend. Die Orgel schuf 1979 die merseburger Werkstatt Kühn mit I/P und 7 Registern auf mech. Schleifl. mit get. Schleifen. (s. Orgelvorst. 11 KOMPAKT auf diesem Kanal)
Der Glockenturm trägt zwei Glocken, eine von Ulrich/Apolda aus 1921 mit der typischen, herben, etwas trockenen Klanggebung. Bis 2016 hing diese Glocke allein in einem offenen Stahlglockenstuhl, 2016 wurde sie durch eine zweite von der Eifeler Glockengießerei ergänzt, im Zuge dessen wurden Schallfenster und ein komplett neuer Glockenstuhl eingebaut. Trotz des nicht ganz harmonischen Zusammenklangs ergibt sich ein nicht uninteressantes Klangbild. Ein herzlicher Dank sei der Gemeinde sowie Ulrich für die Genehmigung der Aufnahme und das Dabei sein gesagt!
0:09 Glocke 2
Heinrich Ulrich/Apolda, 1921
Durchm.: 62,1cm
Schlagton: dis''
an der Schulter drei Stege, auf der Flanke vorne großes Gießersiegel mit Jahreszahl 1921, am Wolm zwei Stege
2:22 Glocke 1
Eifeler Glockengießerei C.Mark-Maas/Brockscheid, 2016
Durchm.: 68,1cm
Schlagton: cis''
an der Schulter drei Stege, Flanke vorne Kreuzrelief mit Jahresangabe A D 1152, darunter Relief der Kirche, darunter: HALLE-BÖLLBERG, Flanke hinten Relief d. Hl.Nikolaus, Flanke links Abendmahlskelch, Fl. rechts Gießerzeichen und Jahreszahl, am Wolm zwei Stege, dazwischen Inschrift aus Lk.22
Video, Audio, Bild und Schnitt: JRorgel, 2021
Alle Verwendung von Bildern, Daten, Texten und Videos bedarf meiner Genehmigung!

Пікірлер: 13
@JRorgel
@JRorgel 3 жыл бұрын
ZUSATZ ZUR GESCHICHTE DER GLOCKEN (laut Aushang in der Kirrche): 1735 wird der Turm (aus Holz) , der damals schon eine Glocke trug, neu gedeckt. Woher diese Glocke kam, ist nicht bekannt, desgl. der Gießer. 1788 wird diese Glocke abgenommen, die Kirche ist bis 1931 ohne Glocke. 1931 Aufsatz eines Dachreiters mit zwei Glocken auf die alte Friedhofskapelle (1975/76 für den Neubau des Böllberger Wegs als Verkehrsader abgerissen), die Ulrich-Glocke hing eventuell schon dort, wo diese vorher hing, ist unbekannt, Die weitere Geschichte ist in der Videobeschreibung angegeben, ein Foto der alten Kapelle samt Dachreiter stellt der Verfasser auf Wunsch per Mail zu.
@doreenmehlgarten558
@doreenmehlgarten558 8 ай бұрын
Die schönsten Glocken Halles
@JRorgel
@JRorgel 7 ай бұрын
Das ist unter manchen Gesichtspunkten sicherlich wahr.
@campanaro31
@campanaro31 3 жыл бұрын
sehr schöne Glocken!
@JRorgel
@JRorgel 3 жыл бұрын
Man kann sie mögen, oder eben nicht. Die alte ist deutlich schöner, finde ich.
@sandrosommerfeld7524
@sandrosommerfeld7524 3 жыл бұрын
traūmhaft💜
@JRorgel
@JRorgel 3 жыл бұрын
Vielen Dank für das Kompliment!
@Glockenfampf
@Glockenfampf 3 жыл бұрын
Dieses "ich hänge den Klöppel nur in die Klöppelöse, weil man das früher schon so gemacht hat" ist wirklich nicht mein Fall. Das hat früher sicher ganz gut funktioniert, als jemand mit mehr oder weniger Gefühl unten am Seil stand. Aber dem Motor ist das halt egal und so wirklich toll sehen die Glocken im Schlagringbereich hier jetzt auch nicht aus, weil es eben dann doch zu der typischen 8 kommt.
@JRorgel
@JRorgel 3 жыл бұрын
Ja, das stimmt. Ich habe es der Gemeinde auch schon weiter gegeben. Die Lederschlaufe sollte halt schon die gesamte Breite der Öse einnehmen - warum man das hier nicht geschafft hat, weiß ich auch nicht - jedenfalls leidet vor allem die kleine Glocke sehr unter dieser "Achterei"...
@bellspotter
@bellspotter 3 жыл бұрын
Au weia, die Klöppel (insb. der der kleinen) rühren ja wie sonst was... Den Glocken an sich kann ich nicht allzu viel abgewinnen, wenn, dann noch eher der kleinen.
@JRorgel
@JRorgel 3 жыл бұрын
Ja, die rühren ganz böse, weil die Lederschlaufen nicht breit genug sind - ich habe das der Gemeinde aber schon mitgeteilt. Ich bin halt weder für das Motiv, noch für die neue Glocke wirklich zu haben - die Ulrich-Glocke ist da deutlich reizvoller.
@GlockenERZ
@GlockenERZ 3 жыл бұрын
Schönes Duo, aber die Klöppel kann ich gar nicht leiden
@JRorgel
@JRorgel 3 жыл бұрын
Naja, als schön würde ich es nicht bezeichnen, aber ja, die Klöppel und ihre Aufhängung sind kritisch.
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