Für die Aufheizung muss man zusätzlich die Wärmekapazität der Wände/ Decken mit einbeziehen, wie Du schon am Ende angedeutet hast. Das ist ja der wichtigste Faktor, da bspw. Beton eine ca. 2.000-fache Wärmekapazität hat wie Luft. de.wikipedia.org/wiki/Massivabsorber Wie würde man das rechnen? Ist sicher etwas komplexer. Bei uns ist es jedenfalls so, dass die normale Luft-Luft-Wärmepumpe bei ca. 10 Grad Außentemperatur nur ca. 2 kW Heizleistung hat, ganz grob geschätzt, wodurch sich die Räume nur extrem langsam wieder aufwärmen, wenn sie abgekühlt waren. Pro Tag steigt die Temperatur so nur um ca. 1 Grad, wenn ich die Raumtemperatur zuvor auf 20 Grad "abgesenkt" hatte und eine Temperatur von ca. 23 Grad anstrebe. Solch eine lange Aufheizphase (3 Tage bei nur 3 Grad Differenz und bei 10 Grad Außentemperatur) ist ja sehr unkomfortabel. Wie kann man das vermeiden, bei der Planung/ Auslegung einer neuen Wärmepumpe? Die "Überdimensionierung" von Heizanlagen, wie sie oft heute verteufelt wird, ist vermutlich genau dafür gut, um die Aufheizphase möglichst kurzzuhalten, um einen hohen Komfort sicherzustellen. Aus dem Bauch raus würde ich einfach ca. 25-30 % auf die normale Heizlast im statischen Zustand draufschlagen, um die Rechnung etwas zu "vereinfachen". Ist das ein sinnvolles Vorgehen? Bin gerade dabei das mit unserer Wärmepumpenabteilung zu diskutieren. Vermutlich haben die das mit dem Aufheizen auch nicht so ganz richtig auf dem Schirm und legen die Anlage dadurch vermutlich tendenziell eher zu klein aus.
@JoernLoviscach Жыл бұрын
Oh, die Wärmespeicherkapazität, mit der ich die ganze Zeit rechne, ergibt sich _vor_ _allem_ aus dem Baumaterial, nicht aus der Luft. Vielleicht habe ich das nicht klar genug gemacht. Deshalb hat ja ein massives Gebäude eine viel längere Zeitkonstante (Formel im Video) als ein Leichtbau. - Weil Fußbodenheizungen so träge sind, darf man die Räume über Nacht nur wenig auskühlen lassen; ein modernes Gebäude sollte so isoliert sein, dass dass ok ist. Beim Nachrüsten einer Wärmepumpe im Altbau wirds allerdings schwierig. - Genau, die Überdimensionierung dient zum schnellen Aufheizen. Welche Überdimensionierung man wählen soll, sagt die Norm, siehe Ende des Videos. Ich kann diese Zahlen (wie vorgeführt) zwar nicht im Detail nachvollziehen; aber vor Gericht (Klage wegen zu kalter Wohnung?) kann man sagen, man habe sich doch bloß an den Stand der Technik gehalten.
@raviteza83 жыл бұрын
Super video. Ich denke grundsätzlich ist diese Heizlastberechnung nach Norm immer noch zu hoch für die dimensionierung der Heizung. Denn die Heizlast ist basierend auf dem schlimmsten Tag des Jahres und die ist nicht die erste Winter Tag im Oktober. Die Heizung schaltet man irgendwann im Oktober und hat man die schlechteste Tag irgendwann im Dezember oder Januar. Bedeutet das die Heizlast im grundgenommen wesentlich kleiner ist. Warum soll ich meine Heizung auf den schlimmsten Tagen des Jahres dimensionieren wenn das weniger als 5 Tage im Jahr vorkommt verstehe ich nicht. Wir haben sowieso die Wärmekapaziztät des Gebäudes um diese Kältesten Tagen zu überbrücken. Wegen diese Norm passieren viele Fehler in der Auslegung vor allem bei wärmepumpen, denn die schnell in Takten kommen und COP geht in Keller.
@DHoe-cn6bg2 жыл бұрын
Entspricht nicht (für x=1/8) das Ergebnis von e^x ca. die Hälfte von e^x (für x=1)? Dann passt doch die Tabelle mit der Formel überein.
@JoernLoviscach2 жыл бұрын
Es geht ja um 1/(e^(bla*T) - 1), was für kleine T etwa 1/(bla*T) wird, also etwa invers proportional zu T ist.