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Am nördlichen Rand von Hemer, in Niederhemer, steht die Pfarrkirche St. Peter und Paul. Sie steht in Nachbarschaft zum alten Herrensitz „Haus Hemer“. Die Geschichte von St. Peter und Paul ist verknüpft mit der Geschichte der ehemaligen Vituskirche, die nur wenige Schritte entfernt stand. Die Kirche wurde 1072 erstmals erwähnt und 1818 abgerissen.
Die romanische Vituskirche war die katholische Pfarrkirche und der älteste Kirchenbau in Hemer. Nach 1567 wurde die Vituskirche mehr und mehr von der evangelischen Gemeinde genutzt und so begannen Planungen für ein neues katholisches Gotteshaus, das nur wenige Meter entfernt gebaut wurde. Die Kirche wurde 1697 begonnen und 1700 vollendet. Es entstand ein einschiffiger barocker Saalbau mit Westturm, der zunächst zu Ehren der Gottesmutter erbaut wurde. Wann der Wechsel zum Patronat der Apostelfürsten erfolgte, ist bisher nicht bekannt. 1898 wurde im Osten ein neugotisches Querhaus mit einem Rechteckchor angebaut und um 1913 wurden Langhaus und Turm erhöht. 2006 wurde die bis dahin offene Steinfassade komplett saniert und verputzt, was vermutlich dem Aussehen des 18. Jahrhunderts entspricht. Heute ist St. Peter und Paul Pfarrkirche der Gesamtgemeinde St. Vitus Hemer im Dekanat Märkisches Sauerland.
Hervorzuheben ist das dreistimmige Bronzegeläut der Kirche. Es wurde 1699 von Bernhard Wilhelm Stule gegossen und hat sich bis heute erhalten. Damit darf das Geläut von St. Peter und Paul zu den bedeutenden historischen Gesamtgeläuten in Westfalen gezählt werden. Die Glocken im Einzelnen:
I. Marienglocke, Ton fis‘, Gewicht 456 kg; Durchmesser 938 mm
II. Josefs- und Jodokus-Glocke, Ton a‘, Gewicht 346 kg, Durchmesser 845 mm
III. Peter und Pauls-Glocke, Ton h‘, Gewicht 268 kg, Durchmesser 759 mm
Zu den Messen am Sonntag läuten alle drei Glocken 20 Minuten (Dauer 10 Minuten) und 5 Minuten vor Beginn (Dauer 3 Minuten).