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Im Dialog - Fr. 22.04.16, 22.30 - 23.00 & Sa. 23.04.16, 00.00 - 00.30 Uhr & So. 24.04.16, 11.30 - 12.00 Uhr
Einst galt er in Deutschland als ausgerottet, nun ist er nach über hundert Jahren wieder zurückgekehrt: der Wolf. Viele Menschen fürchten Begegnungen mit ihm, andere sehen darin die Rückkehr der verdrängten Natur in unser Leben. Fast täglich gibt es in Deutschland Meldungen über tatsächliches oder scheinbares Auftreten des eigentlich scheuen Rudeltiers. Dies wirft jedoch neue Fragen über das Zusammenleben von Wolf und Mensch auf. Oft empfinden Menschen den „bösen Wolf“, den sie meist nur aus dem Märchen kennen, als Bedrohung. Sind die Sorgen berechtigt? Was können Menschen von dem pelzigen Gesellen lernen, gerade auch im Umgang mit dem beliebten Haustier Hund? Michael Krons spricht darüber mit dem Wolfsexperten Günther Bloch.
Bloch, ursprünglich gelernter Reisekaufmann aus Köln, lebt seit 25 Jahren in Kanada. Er erforscht dort seit 15 Jahren im Banff-Nationalpark das Verhalten der Wölfe. Der renommierte Verhaltensforscher und Hundeexperte kann die Verunsicherung der Menschen nachvollziehen, da sie keine „Beutegreifer“ mehr gewohnt seien. Er betont, der Wolf sei zwar ein hierarchisch lebendes Tier, aber auch sehr solidarisch und sozial. „Die Wölfe leben heute noch wie wir Menschen früher einmal, das heißt sie haben einen unheimlichen Familiensinn“, so Bloch. Auch in der Aufzucht und dem Umgang mit Hunden und speziell mit aggressiven Kampfhunden könne man viel vom Wolf lernen. Bloch kritisiert sowohl die Vermenschlichung des Hundes, als auch Hundehalter, die versuchen die Rolle eines Alphatieres einzunehmen. Seine Empfehlung: „Hunde brauchen Berechenbarkeit, Einschätzbarkeit und erwarten Fairness.“
Moderation: Michael Krons