Interessierst du dich eigentlich für mich, Mama?

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Ich bin Coach für Persönlichkeitspsychologie. Spezialisiert auf Persönlichkeitsstörungen und den Umgang mit ihnen. Ich helfe Menschen das Phänomen einer Persönlichkeitsstörung oder eines stark ausgeprägten Stils zu verstehen und was es für sie bedeutet, sei es als Betroffener oder als Angehöriger bzw. Beziehungspartner:in - und wie man damit umgehen kann.
Allerdings muss man nicht immer gleich eine Störung haben, um sich im Leben manchmal fabelhaft selbst im Weg zu stehen. Ich helfe Menschen, ihr Leben ein bisschen mutiger und selbstbestimmter zu leben als sie es vielleicht gerade tun. Ich helfe ihnen, Angst zu verlieren und ihre Herausforderungen aktiv anzugehen und zu meistern. Ich unterstütze sie dabei, innere Widerstände, schädliche oder überholte Glaubenssätze zu erkennen und zu entmachten. Und das bedeutet, dass meine Klient:innen letztlich ihr Leben verändern, sich anders verhalten, Dinge anders tun, anders reagieren, anders agieren als vorher und so ihr Leben aktiver und selbstbewusster in die Hand nehmen.
Methodisch arbeite ich angelehnt an die Gesprächs- und Verhaltenstherapie sowie die provokative Systemtherapie, allerdings sehr praktisch ausgerichtet mit dem Fokus darauf ins Handeln zu kommen und sich sein Leben (zurück) zu erobern.
Klient:innen fragen mich immer wieder ähnliche Dinge, deshalb habe ich angefangen zu all diesen Fragen Videos zu machen.
Mehr zu mir und meinem Angebot findest du auf meiner Website: bettercallcasy.de/
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[@BETTERCALLCASY]

Schwierig, oder? Was denkt ihr? Save the date, Live-Coaching on stage mit mir! Der Vorverkauf läuft: www.zakk.de/event-detail?event=13600

[@vonSemering]

Bei mir hat die Methode mit meinem Vater erschreckend gut funktioniert. Hab irgendwann mal aufgehört über mein Leben und meine Themen zu sprechen. Zum einen um mich vor der im Video beschriebenen Entäuschung zu bewahren und zum anderen um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Somit ging es bei unseren Treffen ausschließlich um ihn, sein Leben, seine Gedanken und Kümmernisse. Er hat von sich aus an mir gar kein Interesse gezeigt. Wenn es um mich ging, dann nur um seine Erwartungen an mich und seine Vorwürfe. Zum Glück fühle ich mich seit Monaten nicht mehr verantwortlich Kontakt zu ihm zu pflegen. Und sein Stolz erlaubt es ihm nicht auf mich zuzugehen. Fühlt sich aktuell echt befreiend an.

[@mondenscheina]

Ganz ähnlich erlebt,die letzten Jahre ohne Kontakt bis zu seinem Tod.Es ist stimmig bis heute für mich.Und war eine grosse Erleichterung.

[@MadameMimm82]

Ich würde gern mehr zu diesem Thema hören.

[@elvieraschnickenfittich7070]

Danke, liebe Casy, Du sprichst mir aus dem Herzen, denn das versuche ich gerade, erwartungsfrei in den Kontakt zu gehen - egal ob Mutter oder Kind. Denn jeder entwickelt sich ja immer weiter, auch ich. Und ich finde Robert Betz ' Hinweis gut,dass die Verstrickungen ja mit "der Mutter meiner Kindheit" entstanden sind, die damals jünger war, als ich heute. Wenn ich dann ihre Lebenssituation "altersgerecht" betrachte, sehe ich,dass sie in ihren Problemen gesteckt hat und für mich nachteilige Kompromisse geschlossen hat. Jetzt ist sie dement und hat ihre Härte abgelegt und freut sich ehrlich. Das genieße ich. Und auch mein Kind geht seinen eigenen ganz anderen Weg. Isso. Und ich habe da nicht reinzureden.

[@club700produktion6]

Ich hatte vor langem den Kontakt zu meinen Eltern plus meiner älterer Schwester fast komplett eingestellt. Deren Art, miteinander umzugehen, empfand ich einfach als unerträglich. - Seit einigen Jahren sind meine Eltern tot und meine Schwester krank = "notgedrungen" habe ich nun Kontakt zu meiner Schwester (, die niemanden ausser mich hat). Und sie verhält sich mir gegenüber genauso, wie ich es in dieser Familie schon immer als schlimm empfinden habe. Puh, für mich ist das gerade eine ECHT üble Zerreissprobe. Danke für dein Video!

[@49ursa]

Mein Sohn kam vor ein paar Jahren mal mit Fragen und für mich seltsame Vorwürfe...Ich konnte auf seine Fragen eingehen und ihm auch einiges erklären warum und wie was so war. Er sagte zu meiner Überraschung " Das habe ich nicht gewusst" .Ich denke als Kinder aber auch später sieht man die Dinge mangels Reife oder wissen in einem falschen Licht....Aber über lange unausgesprochenes zu sprechen halte ich für wichtig. Es hat uns näher gebracht...Mit meiner Mutter ging gar nichts zu klären, dass fand ich auch furchtbar....

[@Gabrielachmidt]

So unangenehm es für Eltern sein mag, sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, darüber zu reden, damit "das Kind" Frieden findet bzw im Kopf zur Ruhe kommt.

[@caruso15]

schöner Gedanke, doch deren, vermeintlicher, eigener "Frieden" ist wichtiger!

[@elvieraschnickenfittich7070]

Ja, liebe Gabriele, Eltern empfinden ja womöglich, dass sie sich ausschließlich für ihre Kinder interessiert haben und trotzdem fühlten sich die Kinder nicht ausreichend gesehen. Es erfordert von beiden Seiten viel Toleranz und eben keine Erwartungen (was sicher auch Eltern ganz, ganz schwer fällt). Fazit: Entweder es sind beide Seiten erwacht und gehen neu auf einander zu (auf Erwachsenebene) oder es wird nix . 🤷🏼‍♀️

[@marikomiyahara1417]

Ich weiß nicht so recht... Wenn die Mutter / Eltern einen jahrzehntelang nicht vermissen, warum sollte man aus Schuldgefühlen heraus (denn mMn wäre es keine andere Motivation) im höheren Alter der Eltern doch wieder Kontakt halten? Kinder gehen nicht ohne Grund, im Gegenteil, es fällt ihnen sehr schwer den endgültigen Cut vorzunehmen, und dann soll man es, für die eigene Gesundheit, auch dabei belassen. Wenn die Eltern keine Versuche unternehmen, eine positive Verbindung herzustellen, dann wollen sie auch keine! Meine Erfahrung - und ich bleibe dabei. Was aufzuarbeiten war, habe ich alleine aufgearbeitet - und finde mich damit ab, dass es auf alle anderen Fragen nie eine Antwort geben wird.

[@sunfreakw]

Das ist total super für dich das du das so kannst... Jeder Mensch hat seine eigenen Prioritäten, je nach Lebenslage können sich Bedürfnisse verändern. Vielleicht war für die Person nicht der endgültige Cut mit dem Kontaktabbruch sondern erst einmal nur ein Schritt um Ruhe zu erlangen? Da kann es soviele Gründe für geben.

[@caruso15]

Auf diesen Nenner komme ich nun auch fast! Nach Stiefvaters, bester Papa, Tod vor viereinhalb Jahren, ist der Kontakt gänzlich abgebrochen. Hatte ihm die Hand gehalten bis zum Schluß, er signalisierte es deutlich, meine Mutter konnte das nicht, und war mir spinnefeind deshalb, weil ja ihr Mann. Ein halbes Jahr später trennte ich mich mit 58J. und zog vom Land in die Stadt, ihre Nähe, vieleicht ja auch mal praktisch . . . Ein paar zufällige Begegnungen und Anrufe konnten keine Entspannung bringen. Immer die gleiche Leier, Gejammer, hat ja noch nie gepasst und dein Bruder und du, du wirst dich nie ändern. Sie hat meinen Bruder und mich immer gegeneinander ausgespielt, vieles gänzlich unterschiedlich gehandhabt. Bin so das "schwarze Schaf", schon immer, unpassende in der Familie. Meinen Geburtstag, genau eine Woche nach ihr, "vergisst" sie auch längst. Vorwürfe, derart schlechte Laune, aggressiv, einhängen, zurückrufen meinerseits. Bei meinem Sohn und Neffen, dreht sie alles genau um. Projektion. Ich kann noch so freundlich sein, nettes von früher erzählen, es hilft nicht, sie will einfach nicht. Ja deutlicher konnt ichs nich spüren, wie letztes mal. So dann haben wir ja wieder mal miteinander telefoniert, sagte sie, wie wenn sies über sich ergehen lassen musste! Sie einladen, was mein Ansinnen war, mit den Enkeln, blieb mir im Halse stecken. Es dreht sich einfach alles stets um sie, und den Verlust des Partners, über den sie sich doch so oft beklagte! Hätte so gerne, dem Sohn und Neffe zuliebe, die sich das so sehr wünschen, ab und zu ein gemeinsames schönes Essen, beisammensein. Wie damals mit Opa, als er noch da war, und dieses zubereitete. Erst in den letzten 3 Jahren bemerke ich, daß wohl er es war, der das Familienleben, an ein paar Tagen im Jahr, vortrefflich pflegte! Nun ja, das erste Essen fand nun vor zwei Tagen statt, mit meinem Sohn und Neffen, dann machen wirs eben alleine, alle freuten sich, und fühlten sich sichtlich wohl, nach soviel Jahren Pause. Schade, hätten sich alle gewünscht, wenigstens auch noch, Oma und Mutti dabei zu haben, das soll einfach nicht sein. Was für ein langer Kommentar!

[@Yuki-hj2kw]

Ich kann da gut anknüpfen, da ich auch ein Scheidungskind war und obwohl beide Elternteile bemüht waren, auch nicht alles optimal gelaufen ist. Im Moment bin gerade mitten im Auszug aus meinem Elternhaus und damit auch mit der Aufgabe konfrontiert, den Kontakt zu meinem Vater neu zu gestalten. Ich habe mit den Jahren erkannt, dass er wahrscheinlich selbst ein Mensch mit einigen Problemen ist und er in vielen Situationen nicht anders handeln kann. Und auch wenn ich den Kontakt nie abbrechen würde, bin ich bei einigen Dingen gut damit beraten, in Zukunft mehr auf Abstand zu gehen und zu lernen, dass ich in der Lage bin mein Leben in meine eigenen Hände zu nehmen und such Grenzen ziehen darf.

[@sanja4320]

danke für das video! Sehr wertvoll!

[@MsYippeh]

Wenn man in einer Beziehung nichts zu erwarten hat, schon gar nicht etwas das einem wichtig ist, dann ist es schlicht keine Beziehung. Vor allem, wenn es dann wieder zu Verletzungen kommt und es einem schlechter geht.

[@elvieraschnickenfittich7070]

Aber scheitern nicht unsere Beziehungen,weil wir vom Anderen immer irgendetwas erwarten und den Anderen nicht so sein lassen und trotzdem unsere Vorstellungen klar ausdrücken?

[@MsYippeh]

@@elvieraschnickenfittich7070 Vorstellungen von was? Die Vorstellung von dem anderen, wie er zu sein hat? Das nennt sich, jemandem zum Objekt machen. Auch das ist keine Beziehung. Eine Erklärung zu erwarten, also warum meine Mutter mich so behandelt hat, kann sehr wohl auf Augenhöhe erfolgen. Klärung (Sicherheit, Orientierung) ist ein Grundbedürfnis. Wird dies verweigert, dürfte klar sein, dass es mir dann nicht gut tut. Und nein, man erwartet allgemein nicht immer irgendetwas. Auch das spricht gegen Beziehung.

[@ann18o96]

Ich habe grob mit meiner Mutter über "die alten Geschichten" mal gesprochen. Sie versteht jetzt ansatzweise, wie es mir ging. Und ich weiß, wie viel sie nicht weiß und nicht versteht und sich auch nie so richtig dafür interessiert hat. Und ich weiß auch dass es keine Absicht ist, ich mich aber trotzdem davor schützen muss. Das ist natürlich ein Fall, wo es nicht ganz so schlimm war wie das Beispiel im Video, und wo es keine aktive Verletzung gab (eher emotional neglect), und ihnen das wirklich nicht bewusst ist. In solchen Fällen kann ich empfehlen, die Sichtweise der Eltern zu erfragen. Man wird vermutlich auch hier keine große Entschuldigung bekommen, kann aber selbst ein wenig reflektieren warum alles wie gelaufen ist. Diese halbherzige Entschuldigung hab ich nämlich auch bekommen, und ich halte sie ebenso für wertlos.

[@kinderblutsaufenderreptiloide]

Ich sehe in meinem Fall keinen Klärungs- bzw. Aufarbeitungsbedarf. In den wenigen Fällen wo ich mit meiner Mutter kommuniziere, spreche ich die Geschehnisse auch nicht an. Wenn meine Mutter darüber spricht und sich immer als wehrloses Opfer inszeniert, stelle ich das sofort ab, ich fühle mich verarscht wenn sie das macht. Als ich sie, als sie wieder mal jammerte, fragte, warum sie sich nicht von meinem tyrannischen Vater hat scheiden lassen, meinte sie, sie wollte ihre Eltern nicht enttäuschen. Wenn ihr das wirklich wichtiger war als das Wohl ihrer Kinder dann erübrigt sich jede weitere Diskussion. Auch habe ich sie einmal gefragt, ob sie in all den Jahren versucht hat etwas zu ändern. Sie sagte, sie hätte meinen Vater mehrfach betrogen, worauf sie stolz sei, das wäre ihre Rache gewesen. Was will man mit jemandem klären, der so tickt?! Es ist mehr der Umgang damit, als die tatsächlichen Ereignisse in meiner Kindheit, was mich stört.

[@sunnyseecamp8640]

Bonjour, Casy, während ich Deinem Video mitsamt den beratenden Hilfestellungen lauschte, schwitzte ich mächtig vor mich hin, riss meine Kladde an mich heran und schmetterte emotionsgeladene Gedanken dazu aufs Papier. Puh. Diese Wut kommt aus meiner Geschichte, die ich, wenn sie, wie jetzt, anklopft. Aber statt dorthin zurück zu gehen, erinnere ich mich, dass es Altes Zeugs ist, das da klopft, Vergangenes. Dumm gelaufen bei der Formatierung der Festplatte. Aber da ist dann nach Jahrzehnten auch der Punkt. Ende. Dieser Gedanke fußt auf der Frage "was ist das Ziel!?". Ja, ich bin ein großer Fan von Fokussierung und Entscheidungen. Beides bereitet mir mehr Entlastung von dem Zeug, als das Zurückgehen. Ich betrachte diese Vergangenheit als nämlich genau das: Vergangenheit. Und ich sorge dafür, dass es Vergangenheit bleibt, es sei denn es ist zielführend. Ich habe für mich klar gemacht, dass ich in der Vergangenheit wandelnd nicht dorthin gelange, wo ich hinzugelangen wünsche. Und so betrachte ich diesen Pfad als Sackgasse, als Karussell, Einbahnstraße, ziellos, wenn das Ziel nicht definiert ist. "Dead end" Meine "Mutter" versucht auf diversen Wegen regelmäßig Kontakt aufzunehmen (sie verfolgte mich sogar bis nach Portugal, obwohl ich ihr dies unmissverständlich "verbot".) Kurz: Den Kontakt habe ich vor Jahrzehnten komplett abgebrochen und wehre ihn mittlerweile gerichtlich ab. Ich nehme diese unfreiwillige Verstrickung wie eine Krankheit. Bein ab, ist ab. Ob ich wühle, oder nicht, es wächst nicht nach und ich erwarte auch nicht, dass die Vergangenheit und sogar die selben Protagonisten das kitten könnten, oder gar wollten. Ich muss trotzdem Gehen lernen. Als erstes aus der Sackgasse heraus und dann Vorwärts. Deinem Kätzchen in der Sonne, das flämend die Umgebung wahrnimmt, habe ich sehr dankbar zugesehen. (und habe Nachsicht, falls sie für das Wortspiel "Katze-Kotze" auf Deinem Instagram-Kanal verantwortlich war...😅) Diesen Dank gebe ich jetzt an Dich weiter und wünsche Dir einen tollen Sonntag

[@BETTERCALLCASY]

Danke für deine offene Schilderung. Und ja, es ist dieselbe Katze 😉

[@user-rz9oj3nv2w]

Bei mir ist es fast andersrum. Ich habe mich fast damit abgefunden, das ich keine Emotionen, Verständnis etc. bekomme. Aber, meine Mutter hat Erwartungen an mich, die ich nicht erfüllen kann und will. Und da habe ich große Probleme und Schuldgefühle.

[@TinyMoon-qc6oy]

Meine ma war immer für mich da konnte aber nicht mit mir sprechen und ich muss mich immer entschuldigen nie die Eltern und mein Vater war bis heute bin jetzt 26 Jahre passiv wenn wir uns sehen ist es wie einen Onkel zu treffen als ich ihn drauf ansprach das wir nie eine Bindung aufgebaut haben war das Gespräch erstmal normal bis es zu viel Schuld für ihn war und er meinte ich sei respektlos und ich solle mich verpissen... Ein kleines es ist doof gelaufen tut mir leid hätte mir gereicht, ein ich liebe dich das wäre nie möglich gewesen denke ich.. Aber bei meiner Mutter schon 😊

[@soulovelee_2433]

Schwierig.. die Tochter hat kein Problem damit 15 Jahre keinen Kontakt zu ihren Eltern zu haben, (was ich echt traurig finde, wenn nichts "Gravierendes" vorgefallen ist. Klingt hier zumindest so bei "Kontakt einschlafen lassen") diese haben das scheinbar akzeptiert und jetzt müsste sie es eigentlich auch akzeptieren, das die Mutter nicht über die Trennung sprechen möchte nach all den Jahren. Aber mit 12 Jahren hat das natürlich einen Einfluss auf die eigene Psyche, man ist den Eltern ja "ausgeliefert" Vll kann sie konkrete Dinge erfragen und ihrer Mutter erläutern, wieso diese Aufarbeitung für sie wichtig ist und was die damalige Situation mit ihr gemacht hat. Vll in Briefform. Oder sie fragt einfach mal bei ihrem Vater nach.Aber aus Erfahrung weiß ich, dass das sehr widersprüchliche Aussagen bei rauskommen können..

[@lisa8564]

Dein Input hier, war mal wieder (nicht zum ersten Mal) ein Weckruf für mich im Umgang mit meiner Mutter. Leider vergesse ich immer wieder, wie ich sie zu nehmen habe und lasse sie versehentlich zu nah an mich ran. Sie bemüht sich immer sehr um Nähe und manchmal erweckt sie den Eindruck ein normaler/ehrlicher Austausch sei möglich. Ich habe den Eindruck es ist eher ihr Bedürfnis von mir Anerkennung und Absolution zu bekommen, dem ich dann irgendwann versuche nachzukommen als dass ich einem eigenen Bedürfnis danach nachgehen würde (das passiert dann eher sekundär).

[@m.p.655]

Und dann halten wir unsere "Beziehungen"... immer schön oberflächlich, damit ja nicht das wahre und echte zum Vorschein kommt, was unter der Oberfläche brodelt und uns innerlich vergiftet. Echte Beziehung kann nur auf Vertrauen und Tiefe aufgebaut werden, ist Beides nicht vorhanden, weil Vieles nicht sein darf, erfülle ich mir mit dem oberflächlichen Kontakt wohl eher einen eigenen Ego-Wunsch, das man doch mit den Eltern zu tun hat, einfach weil man es selber möchte, weil man sich alleine fühlt, oder sonst was, aber sicher nicht der Beziehung willen, und nicht der Person willen... Nichts Gesundes, trotzdem überall vorhanden, schade.

[@lisa8564]

Ich kann deinen Einwand gut nachvollziehen und tue mich auch schwer Oberflächlichkeit als Konfliktlösungsansatz anzunehmen. Aber vielleicht ist es zu zweidimensional gedacht- als „entweder - oder“. Eine tiefe und funktionierende Beziehung ist ja geradezu ein Ideal, welches als solches sicherlich erstrebenswert ist aber zu einer perfekten Beziehung gehören ja auch irgendwie perfekte Menschen. Ist es also nicht viel wertschätzender den Menschen und die Beziehung zunächst so zunehmen, wie sie ist - also nicht perfekt und mit Abstrichen- anstatt sie anhand des Maßstabs eines Ideals zu opfern?

[@m.p.655]

@@lisa8564 Das ist eine gute Frage finde ich, danke dafür :). Das Problem dabei ist ja, das sich dann einfach Grenzen verschieben bei den Betroffenen. Und das hat dann Auswirkungen auf ihr gesamtes Leben. Man ist nicht wirklich ehrlich zu sich selber und nicht mehr zu anderen, man lebt dann meistens grundsätzlich eine Oberflächlichkeit, weil man sich gegen Ungesundes nicht abgrenzt und das auch nicht lernt. Von daher würde ich hier mit einem klaren "Nein", antworten. Wer aus destruktiven Familien kommt, erkennt oft erst sehr spät (bis gar nicht) diese ungesunden Abläufe und Muster, womit solche Menschen sich in ihrem eigenen Leben zum Opfer machen, oft ohne es sich bewußt zu sein. Ich bin für klare Abgrenzung bei Unrecht und Ungesundem, sowie Benennung und Aussprache dessen - nur dann kann eine positive Entwicklung des eigenen Selbstwertes statt finden, alles andere ist eine Selbstlüge und bleibt es auch. Es geht nicht um Pefektion, sondern um die Anerkennung des eigenen Wertes, der zu schützen ist. Dieser Wert wird eben meistens nicht anerkannt in solchen Konstrukten. Akzeptiert man das, verliert man seine eigene Würde - meistens in jedem Bereich seines Lebens. Auch für die nächste Generation eine sehr ungesunde Sache. Meine Meinung ;) LG

[@lisa8564]

@@m.p.655 Hey, hab‘ vielen Dank für Deine Antwort! Ich glaube, gut nachfühlen zu können, was Du über mögliche negative Folgen von oberflächlichen Beziehung (mit all zu großen Kompromissen) schreibst. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass man es lernen kann sich emotional abzugrenzen ohne dabei auf das Verständnis des Gegenübers angewiesen zu sein- natürlich auf Kosten von emotionaler Nähe. Die eigenen Grenzen zudem deutlich zu kommunizieren, so wie du vorschlägst, kann aber auf keinen Fall schaden bzw. eher unterstützen -so lange man nicht vergebens auf das Verständnis des Gegenübers hofft und immer wieder aufs Neue enttäuscht wird. Deine Worte nehme ich aber auf jeden Fall mit in meine Überlegungen und zukünftigen Erfahrungen. Vielen Dank noch einmal dafür 🙏

[@user-ic3gk8xx8v]

😮😦😳