Interview with Elfriede Jelinek (on Ingeborg Bachmann) Part 2

Interview with Elfriede Jelinek (on Ingeborg Bachmann)

[@wernersalzl1650]

Worüber man nicht reden kann, darüber muss man schreiben. Bachmann

[@TheNokturnalTimes]

Danke fürs hochladen!

[@apexxxx10]

Kiitos

[@jcmangan]

Nun, es gibt eine ganze Menge von Österreichern, die noch weitaus österreichischer als die Bachmann sind. Als erstes sollte man hier vielleicht Frau Jelinek erwähnen. :-) Mir fallen spontan noch ein Karl Kraus, Ernst Jandl, Thomas Bernhard, Werner Schwab, Jörg Haider, Helmuth Qualtinger, kurz gesagt: alle Österreicher, die was taugen, sind ausgewiesene Fanatiker. Das muss man bei ihren aussagen bedenken.

[@jcmangan]

Über die Verachtung, die dem weiblichen Werk entgegenschlägt, kann man leider nur noch lachen. Betrachtet man etwa die letzten 1o Veröffentlichungen von Gedichtbänden des Suhrkamp-Verlags, muss man feststellen, dass über 8o % von Frauen stammen. Es gibt Verlage, namhafte, die fast ausschließlich weibliche Autoren verlegen. Die Bachmann-Preisträger sind in der Mehrzahl Bachmann-Preisträgerinnen. Weit über 7o % aller Erstaufführungen an deutschen Theatern stammen von Frauen.

[@mapro3948]

Kann jemand erklären, wie das ganze mit Räumen gemeint ist? Ich habe nicht Literatur oder Soziologie studiert...

[@paulzendo6079]

Elfriede nennt sich selbst " Autorin der Negativität". Damit sind ihre ' Räume' , aus denen Elfriede trotz Nobelpreis nie mehr herauskam, klar und eindeutig definiert.

[@paulzendo6079]

......PHILOSOPHUS MANSISSES !

[@jcmangan]

Was Elfriede glaube ich Zeit ihres Lebens nicht ganz begriffen hat, ist, dass die meisten Männer von Frauen und meist rein von Frauen erzogen werden, mithin ein weibliches Produkt sind.

[@mapro3948]

Aber wir Männer haben seit Jahrtausenden die Gesellschaften und die Rolle der Frauen darin bestimmt, zumindest auf einem Großteil der Welt. Aber es ist natürlich eine gegenseitige Beeinflussung, quasi wie bei Differenzialgleichungen - wegen Einsichten wie dieser glaube ich weniger und weniger an alles nicht-naturwissenschaftliche, was mir aber im Herzen wehtut. Ich finde (zumindest geht es mir so), dass der Aufgabenbereich von Literatur heute unglaublich schwer zu bestimmen ist.

[@thhxxxx6455]

Sozialisation findet nicht nur durch die Mutter statt, sondern durch die Gesellschaft.

[@vratyadeleon1928]

Ich wundere mich schon seit Jahrzehnten, dass diese Tatsache unberücksichtigt bleibt. Ich hatte in den letzten Jahren Gelegenheit, zwei (weitgehend) alleinerziehende Mütter, beide mit Söhnen, zu beobachten. Ich war entsetzt. Außer Elias Canetti hat m.W. niemand auf die enorme Macht einer Mutter aufmerksam gemacht.