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Am Samstag stellte sich Bundeskanzler Olaf Scholz bei einem Bürgerdialog den Fragen der Menschen in seinem Potsdamer Wahlkreis. Dabei erzählte er auch, warum er weiterhin mit dem russischen Präsidenten telefonieren werde und auch, wie die Gespräche mit Wladimir Putin ablaufen:
„Also ich habe mich mit ihm ja vor dem Krieg auch in Moskau unterhalten, an diesem komischen langen Tisch da, vier Stunden, glaube ich ungefähr. Und seitdem mehrfach mit ihm telefoniert. Auch sehr lange immer. Was jetzt den Ablauf betrifft, kann ich jetzt, glaube ich, schon ausplaudern, dass es immer höflich bleibt. Also, da schreit auf der anderen Ecke, auf der anderen Seite des Telefons niemand rum und ich kann kein Russisch. Ich habe mal das versucht, so acht Stunden in der Volkshochschule zu lernen, aber außer dem Alphabet ist da nichts hängengeblieben. Er kann aber sehr gut Deutsch und deshalb wechselte er ab und zu auch ins Deutsche oder verzichtet darauf, meine Ausführungen übersetzen zu lassen.“
Scholz führte weiter aus, dass er es für wichtig halte miteinander zu sprechen, auch wenn man unterschiedlicher Meinung ist:
„Trotzdem werde ich weiter mit ihm reden. Weil ich ja den Moment erleben will, wo es möglich ist, rauszukommen aus der Situation. Und das geht nicht, wenn man sich nicht spricht. […] In der Sache, muss man aber sagen, hat sich seit dem Kriegsbeginn schon manches geändert von dem, was er sagt und erreichen will. Aber an der einen Sache, dass er einfach einen Teil des ukrainischen Territoriums erobern will, mit Gewalt, nix. Und das finde ich, ist auch das wirklich Bedrückende, dass das trotz der Tatsache, dass ja so viele Verluste auf russischer Seite da sind, sich daran nichts geändert hat. Ich meine, wir wissen nicht genau, wie viele Soldatinnen und Soldaten gestorben sind. Aber das kann schon sein, dass das 100.000 sind. Das ist ganz schön viel, wenn man das auch vergleicht mit anderen Kriegen.“
Scholz hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine immer wieder mit mehreren Wochen Abstand mit Putin telefoniert. Das letzte Gespräch Anfang Dezember war von gegenseitigen Vorwürfen geprägt. Scholz verurteilte die russischen Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur. Putin sprach von einer „zerstörerischen Linie westlicher Staaten, einschließlich Deutschlands“.