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»Ich gehe erst, wenn es hier läuft.«
Jennys Geschichte beginnt mit einem Zufall. Im Winter 2007 entdeckt sie während einer Rumänienreise einen Slum in der Nähe von Sibiu-Herrmannstadt. Die Kinder sind unterernährt. Viele Babys schweben in Lebensgefahr. Es gibt keinen Strom, kein fließend Wasser, nur Hütten, Dreck und Krankheiten. Sie beschließt zu handeln.
Seit über zehn Jahren begleitet unser Filmteam die Arbeit und das Leben von Jenny Rasche. Die Dokumentation erzählt die Geschichte einer Frau, die unermüdlich kämpft: für ein besseres Leben der Roma-Kinder, für weniger Leid, für Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Was hat sie bisher geschafft und wo liegen immer noch Stolpersteine und Probleme?
Im Detail
Jenny Rasche, damals 23 Jahre, ist erschüttert. „Diese Begegnung hat mich nicht mehr losgelassen. Mitten in Europa solch ein Elend. Ich habe die Bilder dieser verhungerten Kinder nicht mehr aus dem Kopf bekommen.“ Zurück in Deutschland, gründet sie eine Hilfsorganisation und zieht kurz darauf mit ihrem Mann und ihren zwei kleinen Kindern nach Rumänien.
Jenny möchte vor Ort helfen. Sie beginnt mit dem Elementarsten und versorgt die Roma mit Essen und warmer Kleidung. Und sie übernimmt Verantwortung für die 40 Kinder im Slum. Mit Spendengeldern aus Deutschland und der Schweiz gründet sie ein Tageszentrum mit einer angegliederten Schule für Analphabeten.
Die ersten Jahre sind schwierig. Die Kinder, die bisher ein elendes Bettlerleben führten, sind traumatisiert. Und dennoch: Mit der Zeit fassen sie Vertrauen zu Jenny. Der 16-jährige Dani zum Beispiel wurde von seinem Vater nach dem Tod der Mutter verlassen.
Damit seine beiden jüngeren Schwestern nicht in ein Heim müssen, baut er mit anderen Jugendlichen aus der Siedlung ein kleines Haus und übernimmt Verantwortung für die Mädchen.
Mittlerweile besuchen viele der Kinder weiterführende Schulen oder erlernen einen Beruf.
Sie haben das Kommando in der Siedlung übernommen. Die erste Generation, die wieder Lust auf Leben entwickelt. Dank Jenny und ihrem unermüdlichen Einsatz.