Krupp und Krause - Die Münchner Songgruppe - (1970)

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Krupp und Krause - Die Münchner Songgruppe - (1970)
Durch Deutschland geht ein tiefer Riß
Der spaltet die Nation
'Ne Neuheit ist das nicht, gewiß
Doch von Int'resse schon
Das Beispiel Krupp und Krause klärt
Den wirklichen Verlauf
Der deutschen Spaltung - zugehört! -
Als Klassenfrage auf
Refrain:
Denn Krupp ist
Monopolherr
Und Krause
Ist Prolet
Das ist der Klassengegensatz
Den jedermann versteht
Herr Krupp, der Boß der Industrie
Im Klub der reichsten Herrn
Besitzt Fabriken, Zechen die
Vieltausend Mann ernähr'n
Als einer von zigtausend Mann
Steht Krause Tag für Tag
In Krupps Fabrik zur Arbeit an
Sein Stundenlohn: fünf Mark!
Refrain:
Denn Krupp ist
Monopolherr
Und Krause
Ist Prolet
Das ist der Klassengegensatz
Den jedermann versteht
Was Krause stündlich produziert
Ist mehr als fünf Mark wert
Der Mehrwert wird von Krupp kassiert
Weil dem das Werk gehört
Und tausenden Kollegen geht's
Wie Krause jeden Tag
Herr Krupp nimmt sich
Den Mehrwert stets
Als Kapitalertrag
Refrain:
Denn Krupp ist
Monopolherr
Und Krause
Ist Prolet
Das ist der Klassengegensatz
Den jedermann versteht
Ist Konjunktur und angespannt
Der Arbeitsstellenmarkt
Wird Krause Partner Krupps genannt
Denn dann ist er gefragt
Doch ist der Wirtschaftshimmel trüb
Die Auftragslage flau
Dann droht den Krauses im Betrieb
Entlassung, Lohnabbau
Refrain:
Denn Krupp ist
Monopolherr
Und Krause
Ist Prolet
Das ist der Klassengegensatz
Den jedermann versteht
Die Spaltung hier in diesem Staat
Erklärt sich folglich so:
Was Krupp an Macht und Reichtum hat
Ist Krauses Risiko
Im ander'n deutschen Staate da
Gibt es die Krupps nicht mehr
Da sind die Krauses selbst - fürwahr! -
Die Herr'n der DDR
Damit sich
Krupp nie wieder
Dort etablieren kann
Strebt Krause für
Die DDR
Die Anerkennung an!
Text und Musik: Die Münchner Songgruppe
Label: Verlag "pläne" GmbH, Dortmund
Jahr: 1970
Die Münchner Songgruppe:
Erwin Jedamus
Eleonore Voß
Günter Paul
Siglinde Ludewig
Barbara Nerenz
Silvia Oettinger
Ernst Stiller
Wolf Brannasky
Ursula Steinbichler
Georg Steinbichler

[@uwek3457]

... oh man(n) ich ab es als junger Kerl nicht als wahr gehalten, heute alt und ich sage so ist es

[@sleepy0]

es ist nie zu spät für einsicht, genosse! hoffen wir nur, dass der rest der klasse noch drauf kommt!

[@cneu5635]

@@sleepy0 Der "Rest der Klasse" wird sich sicherlich nicht an der DDR orientieren wollen. Und das ist durchaus bedauerlich, denn die DDR hätte tatsächlich der bessere Staat sein können, der sie immer sein wollte, aber nie war. In der DDR hat kaum jemand davon profitiert, dass ihm/ihr der Betrieb "gehört" hat. Wenn diejenigen, denen in der DDR die Wirtschaft "gehört" hat, in der Wirtschaft und in der Politik hätten mitbestimmen können, statt sich dem ideologischen Diktat ihrer Parteigenossen fügen zu müssen, dann wäre auch wirtschaftlicher Erfolg möglich gewesen, weil die DDR der bessere und sozialere Staat hätte sein können. Schade, dass es die DDR-Oberen aus Machtinteresse versäumt haben, diese gesellschaftliche, kulturelle und letztlich vielleicht auch wirtschaftliche Überlegenheit zu nutzen, um ihren Bürgern eine wirkliche Alternative zum menschenverachtenden Kapitalismus zu schaffen! Drum wiederhole ich mal, was ich schon an anderer Stelle geschrieben habe: Bei der nächsten Revolution wird alles besser. Ganz bestimmt! Noch schlechter kann es ja nicht mehr werden.