Diese Anordnung, so einfach sie ist, bietet Potential zu interessanten Überlegungen, die in Richtung unsymmetrische (orthogonale) Luftkern-Transformatoren gehen, deren Vater Nikola Tesla ist. Betrachten wir dazu den zentralen Linienleiter obigen Versuchs als Primärwicklung und eine bestimmungsgemäß angeordnete Rogowski-Spule als Sekundärwicklung. Wird diese durch einen Widerstand als Verbraucher von elektr. Leistung belastet, erzeugt sie nach der Lenz'schen Regel einen magn. Gegenfluss, der seine Ursache zu schwächen versucht. Die Frage ist nun, wie sich die vom Energie-Erhaltungssatz formal vorausgesagte Rückwirkung der Leistungsentnahme PHYSIKALISCH erklären lässt. Mit anderen Worten: WIE kann die primäre "Wicklung" mittels Faraday'scher Induktion in Lenz'scher Ausbildung "merken", dass elektrische Leistung an der Rogowski-Spule entnommen wird? Sollte sich keine Rückwirkung erklären lassen, so wäre diese Frage an die Natur direkt zu stellen, nämlich durch folgendes Experiment: Wir erzeugen in der Rogowski-Spule einen magn. Fluss und messen, ob sich in der primären "Wicklung", dem zentralen Leiter, in Faraday'scher Weise eine EMK induzieren lässt. Um die Messung nicht durch eine unerwünscht induzierende Mess-Leiterschleife zu verfälschen, verwenden wir kein Voltmeter als Messinstrument, sondern ein Galvano- oder Amperemeter, das in den zentralen Linienleiter eingefügt wird. Falls Skeptiker der Meinung sind, dass sich ein solcher Transformator deswegen nicht von einem klassischen, symmetrischen Transformator unterscheidet, weil die primäre Wicklung, also der zentrale Leiter in der Gesamtschau prinzipiell eine geschlossene Leiterschleife ist, so sei gesagt: Es gibt alternativ die sog. resonante Eindraht-Elektrizitätsleitung, bei der kein identischer Stromfluss in einer Rückleitung notwendig ist, die also ohne geschlossenen Stromkreis auskommt. Dazu verwenden wir z.B. einen bipolaren lambda/2-Resonator (Tesla-Sekundärspule), der im Resonanzfall an seinen äußeren, "heißen" Enden Strom-Knoten und in der Mitte einen Strom-Bauch ausbildet. Wir schleifen also den stromdurchflossenen Leiter, nämlich unsere primäre "Wicklung" in der Mitte des lambda/2-Resonators ein, wo sich der resonante Strombauch ausbilden wird. Im Fall der Messung sollte, sofern es eine Lenz`sche Rückwirkung gibt, die erregte Rogowski-Wicklung das Strom-Messinstrument ausschlagen lassen und den Resonator auf seiner Resonanzfrequenz anregen können. Die Erregung des lambda/2-Resonators im Transformatorbetrieb kann kapazitiv durch Flächen-Elektroden mit hochfrequenten Wechselspannungen entsprechender Höhe erfolgen, die an den Stirnflächen des lambda/2-Resonators mit dessen Spannungsbäuchen wechselwirken. Soviel zur denkbaren, elektrotechnischen Ausführung. Aber sind meine Überlegungen aus physikalischer Sichtweise realistisch, oder habe ich etwas elementares nicht beachtet? Dipl.-Ing. E-Technik