Mann über Bord Manöver - Gefahrenhalse

Heute starten wir mit dem ersten Mann über Bord Manöver, der Gefahrenhalse. Christian erklärt euch erst mit einem Modellschiff, wie es geht und anschließend auf dem Köhlfleet.
Video 1 - Intro: studio.youtube...

[@s.schaffhausen9967]

Sensationell 👍🏻

[@PeterSchenck]

Schöne Demonstration. 👍 Lieben Gruß an Oskar. 😁

[@petermuller4779]

supi, danke. nur die lange Leine am Oskar finde ich jetzt nicht so realistisch...

[@aquatic-fun1669]

ich statte meine Crew-Mitglieder immer mit Berge-Leinen aus. Das ist eine Dyneema-Leine, die an dem Lift-Gurtband in der Rettungsweste befestigt wird und so in einem kleinen Täschchen innerhalb der Rettungsweste verstaut wird, dass in der Nähe des Ventils eine Schlaufe liegt, die mit dem Bootshaken gegriffen werden kann. Dann muss niemand ins Wasser, um die verunfallte Person mit dem Fall zu verbinden. So hat jeder im Notfall eine solche lange Leine, wie es hier der Oskar hat. Also doch realistisch - wenn man sich denn vorbereitet.

[@JaneandJohnDow]

Moin Moin, ich hätte da mal eine ganz andere Frage: Welche Taktik gibt es für Einhandsegler die während der Fahrt ins Wasser fallen um wieder an Bord kommen zu können während das Bötchen weiter schnurstracks unter Segel weitergleitet? Vor langer Zeit hatte ich mal ein Testvideo auf KZbin gesehen wo dieser Fall simuliert wurde. Wenn ich mich noch richtig erinnere war der Segler mit der Pinne verbunden. Als er von Bord ging drehte sich das Boot entsprechend so das die Geschwindigkeit gegen Null ging. So konnte er das Boot schwimmend erreichen. Nur weiss ich nicht mehr wie er die hohe Bordwand erklommen hat. Hat jemand diese Video auch gesehen und weiss noch den Titel davon?

[@joergmaass]

Das einzig Sinnvolle, meiner Meinung nach, ist: nicht erst ins Wasser fallen, also IMMER eingepickt im Cockpit und auf Deck unterwegs sein, egal wie das Wetter ist. Was eventuell auch helfen kann, ist, eine lange Leine nachzuschleppen, aber das hat andere Nachteile (Steuerbarkeit des Bootes, Geschwindigkeit). Daher: Solo IMMER einpicken! Wenn Du schwimmen gehen willst: Nur mit Leiter und einer Leine um den Körper, so dass Du immer ans und ins Boot gelangen kannst.

[@christophkania]

Sehr schön erklärt. Eine Frage habe ich aber noch. Wenn ich beim Abfallen den Wind von querab habe und dieser stark weht und das Groß dicht geholt ist: Krängt das Boot dann nicht extrem und es geht eventuell in der Aufregung noch jemand über Bord?

[@christianyachtschuleeichle6820]

Hallo, kommt sehr aufs Boot an. Eine Jolle würde bei mehr Wind während des Abfallens krängen. Wenn das auch nicht unbedingt immer gleich zur Kenterung führen muss, wird sie jedenfalls enorm luvgierig und ist schlecht bis gar nicht zu weiterem Abfallen zu bewegen. Auf Fahrtenyachten klappt es auch bei viel Wind erstaunlich gut und komfortabel. Ausprobieren!

[@human_marco]

warum bleibt der Motor aus?

[@christianyachtschuleeichle6820]

Stimmt. Wenn's nicht allzu umständlich ist, sollte im Ernstfall der Motor gestartet werden, um eine weitere Korrekturmöglichkeit nutzen zu können.

[@michib8808]

Sehr schön erklärt und demonstriert, aber ich möchte dieses Manöver gerne nochmal bei sieben Bft und ein bis zwei Meter Welle sehen und nicht bei schwachwind auf dem " Ententeich".

[@christianyachtschuleeichle6820]

Ja, das kommt ganz sicher noch! An dem Drehtag war nun mal wenig Wind - was übrigens den Vorteil hat, dass die Manöver schön nachzuvollziehen sind. Aber den Wunsch nach Starkwindmanövern haben wir im Hinterkopf.

[@BlondeQtie]

oh ja das wäre schön. rettungsmanöver im „ententeich“ sind ja auch eigentlich selten nötig, da kann man einfach die badeleiter runterlassen und der nasse pudel kommt selber hochgeklettert 😂 zumal man bei so schönem entspannten wetter selten über bord geht.

[@peterkoch4366]

Super erklärt Zwei Fragen: warum habt ihr den Motor nicht auf Standby laufen um zB das Aufstoppen zu unterstützen? Warum nutzt ihr den Spifall ohne Rettungstalje? (Duncan Wells empfiehlt hier eine Rettungstalje zu verwenden)? Liebe Grüße Peter

[@christianyachtschuleeichle6820]

Hallo, ja, den Motor zu starten ist fast immer sinnvoll - das gibt einfach ein Plus an Handlungsoptionen. Irgendwo in dieser Serie ist das auch mal angesprochen, aber nicht bei jedem Manöver. Warum wir ihn hier im konkreten Fall nicht gestartet haben? Vielleicht, um nicht zu sehr vom Segelmanöver abzulenken. Rettungstaljen können sehr nützlich sein, insbesondere bei 2-Personen-Crews spart sich die oder der noch an Bord befindliche die Platzwechsel. Ich habe gut funktionierende Rettungstaljen gesehen und auch schon traurige Verzettelung. Wir neigen dazu, möglichst die ohnehin verfügbaren Hilfsmittel wie Fall und Winsch benutzen. Je spezieller die Vorrichtungen, umso unwahrscheinlicher, dass alle unsere Kunden sie im Ernstfall dabeihaben. Natürlich ist es toll, wenn jemand eine Talje o.ä. anschafft UND DAMIT ÜBT. Btw, Duncan Wells legt auch Wert auf supersichere Karabiner. Das ist natürlich noch ein bisschen toller. Gelobt sei, wer sich vor dem Ernstfall Gedanken macht (und auf Praxistauglichkeit überprüft).