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«Blue Skies» heisst der neue Roman von T.C. Boyle. «Blaue Himmel», das tönt harmlos. Es könnte den Himmel an einem Sommersonntag meinen, gepunktet von roten Luftballonen, hell und freundlich. «Blue Skies» ist alles andere als das. T.C. Boyle hat eine Klimagroteske geschrieben. Einen Roman, der lustig wäre, würde einem nicht ständig das Lachen im Hals stecken bleiben. Im Zentrum des Buchs stehen eine amerikanische Familie und der Klimawandel. Der Vater ist Arzt, die Mutter züchtet Insekten zum Essen, aber mehr aus Solidarität mit ihrem Sohn, der Entomologe ist. Sie leben in Kalifornien, bis auf die Tochter, die lebt in Florida und hat als Haustier eine Tigerpython. Dramatiker Friedrich Dürrenmatt hat einmal gesagt: «Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat.» So gesehen können wir sagen: T.C. Boyle hat «Blue Skies» zu Ende gedacht. In meinem 155. Buchtipp sage ich Ihnen diese Woche, inwiefern es sich lohnt, das Buch zu lesen und wann sie besser die Finger vom blauen Himmel lassen sollten.
T.C. Boyle: Blue Skies. Hanser, 400 Seiten, 39.50 Franken; ISBN 978-3-446-27689-5
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