Moral, Moralismus, Motzen: Die feinen Unterschiede | Philosophie | Bleisch & Bossart | SRF Kultur

[@ichispaceRomantic]

Tolles Format! :-) 😃Spannender Austausch, bitte weiter so liebes Sternstunden Team! :)

[@FC-hx6gk]

Moral lebt man selbst und ist so ein Vorbild, Moralismus verlangt es von Anderen.

[@geroelze7566]

Wenn das jeder machte gäbe es viele Romane und Journalisten nicht. Es gäbe den Friedensnobelpreis nicht. Irgendwann muss man rufen: Hallo hier bin ich und meine folgendes...! Ein Tucholsky, ein Kästner, eine Bertha von Suttner, ein Kermani. Sie alle hätten sich nicht zu Wort gemeldet.

[@Georgi1804]

Aber wie geht man damit um, wenn sich andere einem gegenüber moralistisch überheblich verhalten und man aber eine innere Ahnung hat, dass der/die Gegenüber Recht haben könnte?

[@Jinjukei]

Danke, dass ihr dieses Format der Diskussion ins Leben gerufen habt: Ich finde diese offene,tiefgehendere Diskussion über Themen sehr wertvoll in der heutigen Medienlandschaft. Bitte behaltet es bei.

[@rethinking2023]

die Scheinheiligkeit habt Ihr maximal gut erklärt und vorgeführt.MERCI

[@cordulastreck6044]

Sehr schönes Gespräch. Vielleicht noch eine Ergänzung: Sport und Kunst sind sehr heilsam. Es fehlt uns leider oft an der Wertschätzung dafür. Aber das ergänzt ihr sehr gut am Ende. Das Konzert so wie das Tennisspiel etc. brauchen wir zum Auftanken! Damit wir uns danach wieder unsere Gaben einsetzen können die im besten Fall auch allen dienen. ✨🙏🏽✨

[@tokem8073]

Wau, sehr schöner Dialog! Und das no uf Schwizerdütsch😊👍

[@berndbandit7739]

Ich kuck euch so gern! :)) Dankeschön! ♥

[@worschtebrot]

Super tolle Diskussion. Danke! Euer Kanal ist wirklich etwas besonderes. Was mich an den Vorwürfen zum Grandstanding irgendiwe immer stört, ist diese Unterscheidung zwischen anerkanntem und nicht anerkanntem Grandstanding, oder vielleicht sogar zwischen moralischem Grandstanding und unmoralischem Grandstanding. Beispiel: Hier wird speziell über das Nachtzugszenario gesprochen und das geht in die gleiche Richtung wie bei den meisten anderen Beispielen bei solchen Diskussionen. Aber ist das wirklich schlimmer als normale Urlaubsbilder auf Social Medi zu posten? Ist das Photo vor dem Flugzeug weniger verwerflich, weil es die anerkannte Form der Fortbewegung für Urlaubsreisen ist? Wie sieht es mit diesem neuen Trend der "Tradwife" Influencer oder Antifeministinnen aus? Manchmal fühlt sich diese Debatte doch sehr traditionalistisch an, indem sie speziell das Kritisieren des Status Quo kritisiert. Bitte nicht falsch verstehen. Es gibt ganz klar eine Übertreibung in dieser Richtung und leider durch Social Media auch sehr öffentlich. Aber ist das so prävalent, dass es der Standardstrohmann sein muss, gegen den immer wieder argumentiert werden muss? Diese Debatte scheint den eigentlichen zugrundeliegenden Problemen ganz oft die Aufmerksamkeit zu stehlen. Man köönte sich fragen, wem das hilft. Besonders in der Klimadebatte. Ich frage mich ja, inwieweit ihr beiden die gleichen Standpunkte aus der Diskussion auch privat habt, oder ob ihr vorher in der Produktion die beiden Seiten festlegt und sie dann vor der Kamera vertretet. Haha. Wäre das dann philosophisches Grandstanding?

[@ralfkieschnick1031]

Eigentlich könnte es sein, dass beide Seiten recht haben. Ein Sachverhalt kann von verschiedenen Standpunkten aus betrachtet werden. Die Kultur, die Persönlichkeit, die Lebenserfahrungen, die derzeitige Situation, unterschiedliche Ziele, unterschiedliche Moralvorstellungen, andere Religionen, andere Bildung, ein anderer Beruf, Krankheiten, ... Sachverhalte sind komplex und haben Graustufen. Es bedarf vieler Diskussionen für einen Kompromiss. Die Demokratie ist ansträngend und langsam. Das ertragen die ungeduldigen nicht und setzen die Brechstange an und verärgern den Diskussionspartner. Dann geht es leider noch langsamer. Oder China: Die sind rasend schnell, weil die Bevölkerung keinerlei Mitspracherecht hat. Die Diktatur haben wir in der DDR grade abgeschafft und wollen sie in der Ukraine verhindern. Wie auch immer wir es machen, die ungeduldigen sind immer unzufrieden!

[@MotzKopp]

die Sache mit der Ungeduld finde ich bemerkenswert. Kann nur hoffen, dass die momentanen Machthaber Geduld zu ihrer Tugend machen. Vielleicht haut sich diese Menschheit ja doch nicht so bald die unsägliche Atomkraft um die Ohren.

[@YZGF245]

Woher wissen Sie, dass das chinesische Volk keinerlei Mitsprachrecht hat? Haben Sie sich mit dem politischen System der Volksrepublik China beschäftigt?

[@ralfkieschnick1031]

@@YZGF245 Ja und ich war dort. Die Partei kümmert sich um die Politik, die Bürger um die Wirtschaft und Religionen werden unterschiedlich stark geduldet.

[@MotzKopp]

kann mich nicht erinnern, dass ich gesagt hätte, dass das chinesische Volk keinerlei Mitsprachrecht hat. Ich habe mich schon mit dem politischen System der Volksrepublik China beschäftigt, soweit das für Laien über z.B. Pressemitteilungen und Dokumentationen möglich ist. Einiges finde ich auch nachahmenswert. Dass Systemkritik allerdings gerade für das chinesischen Volk sehr risikobehaftet ist, sollte allerdings bekannt sein.@@YZGF245

[@ritadupre3578]

"Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst die niemand kann" (deutsches Sprichwort) Nicht einmal der liebe Gott (von mir)🥰🥰🥰

[@ceciecitrone674]

ich mag die schweizer Sprache so gerne 🤗💗 .... u danke für die Untertitel! liebe Grüße v einer Deutschen. 🙂

[@siegmars.450]

spannendes Thema, anregende Ausführungen! kleine Bitte: nicht so oft ins Wort fallen😮 diese Sendung war dermaßen auf high speed, dass ich kaum hinterkam 😅

[@christinemanna868]

Das ging mir auch so. Schade! Aber das Thema ist spannend ☺️👍

[@srfkultursternstunden]

Liebe Community, was meint ihr: Wie viel Moral muss sein?

[@thorblau7943]

So viel wie nötig, so wenig wie möglich. War die Antwort philosophisch genug? 😅 Im Ernst, schwieriges Thema, am besten ist wie immer im Leben ein gesundes Mittelmaß.

[@Waulmurfff]

Moral ist Moral, da gibt es glaube ich keine Meßlatte. Für einen unmoralischen Menschen ist Moral etwas schlimmes und für einen moralischen Menschen ist das fehlen von Moral etwas schlimmes. Interessant finde ich aber immer den Moment wenn es angesprochen wird. Auch hier hat ein Mensch dem Moral wichtig ist immer das Nachsehen, wenn es zur Konfrontation mit einem unmoralischen Menschen kommt. Ein moralisch denkender Mensch sieht oft das Unheil schon kommen, wenn es noch nicht passiert ist. Einem unmoralischen Menschen ist das egal. Wenn man es vorher anspricht und auf mögliche Folgen hinweist, dann benutzen unmoralische Menschen gerne Worte wie "Moralapostel" oder "Moralkeule". Das soll den Gegenüber bestimmt mundtot machen und klare Grenzen setzen, daß man sich das unmoralische Leben nicht verbieten lassen will und auch nicht über mögliche Konsequenzen nachdenken will. Dann ist ein Austausch sowieso nicht mehr möglich. Solange nichts passiert ist, geht die Rechnung auch immer auf. Wenn aber irgendwann doch ein Unglück passiert, dann ist es erstens zu spät und eh nicht mehr zu ändern. Spricht man es aber danach an, wenn das Unglück offensichtlich geworden ist, dann ist jemand dem Moral wichtig ist, wieder blöd daran, weil man es ihm dann nicht glaubt, daß er es besser gewußt hatte. Und wenn er es sowohl vorher und nachher abgesprochen hat, dann sagt man Besserwisser und Klugscheißer. Das Problem liegt aber bei den unmoralischen Menschen, die anderen ihre Meinung aufzwingen wollen. Man kann eben nichts dagegen tun, wenn Menschen in der breiten ihre Laster nicht aufgeben wollen. --_ Wenn man von Kindesmissbrauch und Vergewaltigung spricht, dann sind viele empört. Und trotzdem werden die Reize der Menschen weiterhin stimuliert, obwohl der Sexualtrieb ein sehr starker trieb ist.. Da ist man dann machtlos, weil immer wieder was passieren wird. Aber ändern wird sich leider nichts. 🤷 Bei jeder Weltwirtschaftskrise sieht man, wohin unmoralisches verhalten führen kann, und es wird danach trotzdem weiter gemacht wie vorher. Auf der einen Seite sieht man wie Menschen aus Armut Lehmkekse essen müssen. Und auf der anderen Seite ist so viel Geld bei so wenigen angehäuft. Dabei hätte es locker für alle gereicht, wenn man oben ein wenig abgeben würde. Oder ist es vertretbar, wenn Krankenschwestern und Pfleger auf einen Minimum an Plätze belegt werden und minimal dafür entlohnt werden, während Superreiche uns in jede Krise stürzen können? Könnte man das viele Geld nicht eher den Menschen geben, die es verdient haben oder hätten..? Unmoralische Menschen sehen sich vielleicht oft als frei, wenn sie ihren Lasten nachgehen. Ist es nicht eher ein Zwang statt Freiheit, der nur als Freiheit verkauft wird? Würde man plötzlich und über Nacht dafür sorgen können, daß es nirgends auf der Welt mehr ein Bier gibt, und auch kein neues Bier mehr hergestellt werden kann, und zwar NIEMALS mehr. Würde man dann nicht feststellen müssen, daß diese sog. Freiheit keine Freiheit war? Ich stelle mir wirkliche Freiheit anders vor. Man könnte noch so viele Beispiele aufzählen, aber das Ende wäre sicher immer das Gleiche.

[@kosdas]

Ethik ist der Wertekanon des einzelnen Menschen, der die Persönlichkeit formt. Jede Ethik ist einzigartig. Moral hingegen ist eine Reihe von Werten an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit. Das heißt, die ethischen Regeln, die von allen akzeptiert werden, um friedlich zusammenzuleben. Die Moral ändert sich von Ort zu Ort und sogar von Jahrzehnt zu Jahrzehnt. Ethik hingegen ist eine rein persönliche Angelegenheit, die für jeden anders ist, und es gibt keine gemeinsame Regel, um Gut und Böse objektiv zu definieren. Die Religionen haben es versucht, sind aber gescheitert, weil man die Menschen nicht ewig mit Märchen regieren kann. Die Menschen ändern ihre Ethik im Laufe ihres Lebens, je nach Entwicklung von Wissen und Intelligenz. Nichts ist statisch.

[@juricakonsec2337]

Auf jeden Fall so viel, dass die Gewaltspirale unterbrochen werden kann. Stufen der Gewalt: 0a. Grundbedürfnisse der Nächsten werden ignoriert 0b. Ignorieren, Bedürfnisse und Bitten nicht beachten 0c. Ignoranz, (grobe) Fahrlässigkeit, Schleißigkeit / Nachlässigkeit, sich drücken, Versäumen 1a. Ausschluss aus der Kommunikation, nicht informieren 1b. Zumüllen mit Informationsüberfluss, mit Flut an negativen Nachrichten 1b. Manipulation, Angstmache 2a. Unterschwellige verbale Gewalt: "immer", "nie", "so bist du", Schauspielern 2b. nicht Grüßen, Verweigerung der erforderlichen Kommunikation 2c. Beleidigungen, Beschimpfungen, Gaslighting 3a. Falsch informieren, Belügen 3b. Tratsch, Nachrede, üble Nachrede 3c. Intrige 3d. Zwang sich zu Unwahrheiten bzw. gegen das eigene Gewissen zu bekennen 4. Drohungen mit Eskalation der Gewalt 5a. Wegnahme / Reduktion von Privilegien, Lebensqualität 5b. Wegnahme / Reduktion von Zugang, Sachen, Kommunikationsmöglichkeiten 6. Physischer Ausschluss, Einsperren 7. Physische Gewalt, Schläge, Folter 8a. Öffentliche Verleumdung, falsche Verdächtigungen und Anschuldigung, gestellte / politische Prozesse 8b. Entzug der Bürgerrechte / Menschenrechte, willkürliche Bestimmungen und Verbote 9a. Verbannung, Vertreibung 9b. Totschlag 10. Tötung der Kinder, der Familie, der Verwandschaft 11. Genozid

[@residentCJ]

Moral ist der Reichtum der Mittel-losen. Auf Social Media ist Moral ein wilkommenes Gegengewicht zu empathielosen Proleten. Tu gutes und sprich davon. 2 Sätze fand ich sehr gut im Video :" Der Ton macht die Musik" (motivation vor verbot) und "Mein Arbeitgeber will das ich kurzstrecke fliege um schneller da zu sein". Das würde ich schon verbieten. Schade das man das nicht in jedem Land verbieten kann.denn man hat sonst ja einen Wettbewerbsnachteil.

[@TereFrosch]

Ich finde es immer total schade, wenn es auf Schwitzerdütsch ist, weil ich es dann nicht verstehe. Aber ich kann es natürlich verstehen, dass Sie die Kultur pflegen möchten. Spricht wohl für das Format, wenn auch Menschen aus dem gesamten deutschen Sprachraum es sehen möchten.

[@AkiraKirisaki]

Es gibt gute Untertitel fals das was für dich ist.

[@Blackshark876]

Es dauert nicht so lange bis man Schweizerdeutsch versteht, schau es mit Untertiteln und bald wirst du keine mehr benötigen.

[@TereFrosch]

@@Blackshark876 Tatsächlich würde sich für Philosophie beinahe die dritte Fremdsprache lohnen

[@srfkultursternstunden]

Diese Antwort ist besonders schön, danke! @@TereFrosch

[@chacka1140]

Die erste Frage, die sich stellt, ist: Was ist moralisch? Und wenn man diese Frage beantwortet hat, ist nichts falsch daran, sich für diese richtige Moral auch einzusetzen. Für mich ist der primäre Prüfstein, ob etwas moralisch ist, Kants kategorischer Imperativ. Es ist auch nicht falsch, wenn man versucht, mit gutem Beispiel voranzugehen und darüber zu reden. Und wenn man nicht heilig ist, dann ist man noch lange nicht scheinheilig. Wichtig ist, ob man sich wenigstens in der Regel ehrlich bemüht, richtig zu handeln. Wir sind alle nur Menschen, und wenn die Versuchung bzw. der Druck groß genug ist, wird jeder schwach werden. Beispiel: Wenn jemand, der sehr wenig Geld hat, sich im Supermarkt das billigste Fleisch und die billigsten Eier kauft, obwohl er weiß, dass sehr wahrscheinlich Tiere bei der Produktion unnötig gequält wurden, ist das moralisch weit weniger verwerflich als wenn jemand solche Produkte kauft, der sehr gut verdient und sich locker das Produkt leisten könnte, das mit weit weniger Tierleid produziert wurde. Aber im Grunde müssten sich alle gemeinsam politisch dafür einsetzen dass es nur noch Produkte gibt bei denen das Tierleid möglichst begrenzt ist und sich jeder diese Produkte auch leisten kann und da zählt die Stimme des Armen und des Reichen gleichermaßen. Aber wie Immanuel Kant schon sagte, gut ist nur der gute Wille, der erste und wichtigste Schritt ist anzuerkennen dass auch andere Rechte haben die man achtet nicht nur weil man ansonsten bestraft wird.

[@Georgi1804]

@@frozen8477Das würde ich bestreiten, kann dazu nur die Folge mit Hanno Sauer empfehlen, über den Ursprung der Moral.

[@martink.5449]

Schön das ihr dieses Thema aufgreift. Mal was grundsätzliches zur Moral. Ich habe die Auffassung, dass Moral die Frage zwischen Gut und Böse ist. Und das bei dieser Unterscheidung die Grenze bei uns Menschen unterschiedlich verlaufen können. Es gibt natürlich Dinge wie z.B. Mord, die schon die allermeisten als Böse empfinden. Aber es gibt auch andere gesellschaftliche Themen wo dieses Gut/Böse-Schema nicht so leicht drauf passt. Sorry falls ich Menschen hiermit Trigger aber mir fällt grad kein besseres Beispiel ein. Darf man/ich noch Rammstein hören? Z.B.. Keine Angst ich will hier keine Werbung oder so für die machen. Ist aber für mich ein gutes Beispiel um auszudrücken was ich meine. Denn worauf ich eigentlich hinaus will ist, dass wenn wir Menschen mitnehmen möchten, um die großen Probleme unserer Zeit zu bewältigen (Klimakrise, Wandel durch KI, Migration, Kriege usw.), sollten wir nicht mit der Moral argumentieren. Sondern, m.M. nach eigentlich auch einfach, mit der FAIRNESS! Mit der kann man in meinen Augen langfristig viel mehr Menschen überzeugen. Und Fairness kann man auch auf alles beziehen. Weil fair will doch irgendwie jeder behandelt werden. Sei es in der Familie, auf der Arbeit, vor Gericht aber auch im Zusammenleben im Gesamten. Klar wird es auch weiterhin unfaire Menschen und Taten geben. Aber je nach Grad der Unfairness, gehen diese dann fairerweise ins Gefängnis. ;-) Noch ein letzter Satz dazu. Vielleicht klappt es auch deshalb nicht mit der Moral, weil ein bisschen gut und böse doch in uns allen drinsteckt, oder irre ich mich?

[@Friedus94]

Vielen Dank für den Kommentar! Nachdem ich festellen musste, dass mein Schweizerdeutsch nicht ausreicht ist, um auch noch mitdenken zu können, habe ich mir zumindest noch die Kommetare durchgelesen. Das Austauschen von "Moral" gegen "Fairness" ist wirklich etwas, dass ich bei meinem nächsten Gespräch mit Querdenkenden ausprobieren kann (möge dieser Tag niemals kommen). Eventuell wird dabei folgendes zum Problem: die Welt ist nun mal nicht fair. Allein mit der Familie - in die man hineingeboren wird - kann man mehr oder weniger Glück haben. Auch läd die Frage "finden Sie es etwa fair, dass ..." gerade dazu ein, dass "xy war in meinem Leben auch nicht fair" geantwortet wird (also eine Form des What-about-tism). Sich fehlende Fairness einzugestehen ist viel einfach, als eigene Übertretungen der eigenen, moralischen Grundsätze. Auch ein Grund dafür ist m.M. nach, dass "Fairness" wunderbar externalisiert werden kann und "Moral" eher intrinsisch verortet wird. Ich freue mich über weitere Anregungen und über Widerspruch.

[@martink.5449]

@@Friedus94 Danke für die nette Rückmeldung. Wenn ich es richtig verstanden habe, haben Sie im letzten Absatz das zusammengefasst, was ich meine. Es ist leichter den Menschen etwas mit Fairness also im deutschen Gerechtigkeit (benutze das Wort aber nicht so gerne, weil mir Gerecht zu schicksalhaft klingt) zu vermitteln als mit Moral. Wie schrieb hier schon wieder einer: "Aber mögen doch diese Moralapostel sich bitte daran halten, sonst wäre es ja Doppelmoral." Würde mit Gerechtigkeit schon sehr viel weniger bis gar nicht funktionieren. Es sei denn derjenige würde zugeben kein Problem damit zu haben ungerecht behandelt zu werden. Wie sie schon gesagt haben. Es ist intrinsisch motiviert nicht beschi**en zu werden. ;-) Und ihr erster Absatz in dem Sie sagen, dass die Welt nun mal nicht fair ist stimmt m.M. zu 100%. Und gerade deswegen sehe ich da, die Anknüpfungspunkte um den Menschen zu vermitteln, dass wir durch faires Handeln miteinander diese Startdefizite ausgleichen können. Ich gehe da mit den "Ärzten": "Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt."

[@srfkultursternstunden]

Danke für die Ausführungen! Fairness hat eine gewisse Nähe zur Gerechtigkeit, und dieser Begriff ist ja sehr zentral für unser Zusammenleben. Und ja, mit dem Ausdruck "Böse" sollte man sehr zurückhaltend sein, wegen der Gefahr von Dämonisierung von Menschen.

[@motortschunke]

Das Wort Böse finde ich einfach sehr religiös angehaucht. Ist ein Mensch, der schlechte Taten begeht, nicht einfach dysfunktional in gewissen Bereichen? Aber dies ist eh nur Wortspielerei am Ende. Rein sujektive Ansicht. Zum Thema Fairness: Es kommt am Schluss auf das genau Gleiche hinaus. Das Thema ist, dass einfach ganz viele Menschen nicht kritikfähig sind. Zudem ist mittlerweile jedes gesellschaftsbezogene Thema politisch aufgeladen. Frau Bleisch hat ein wundervolles Beispiel gebracht vom Mittagstisch, bei dem sich Leute angegriffen gefühlt haben, als sie gesagt, dass sie auf Flugzeugreisen verzichten möchte. Ich habe dies leider auch schon erlebt!

[@astralreiseburo279]

Mit der Moral klappt es deswegen nicht, weil wir viel zu hohe Ansprüche an sie haben und sie zu einer objektiven Grösse machen, um ihren Gesetzen gemeinsam hinterherlaufen und allen, die da nicht mitmachen amoralisches Verhalten vorwerfen zu können. Im Kern ist dieser Missbrauch der Moral ein unmoralischer Akt. Gruppenbildung durch Moralisieren. An Hässlichkeit nicht zu überbieten.

[@florianmeier3186]

Endlich einmal eine Diskussion im gepflegten Schwitzerdütsch. Das macht das Gespräch flüssiger und lässt es weniger abgehoben wirken und kompetent sind die Diskutanten sowieso.

[@oOrEdNaXeLaOo]

Moral predigen fällt leicht, Moral begründen umso schwerer.

[@FishingParrot]

Wer keine Bildung hat, dem bleibt nur die Moral.

[@nizaniza171]

Moralapostel*innen bitte

[@elmarwolters2751]

Es gibt immer nur den nächsten Moment , in dem wir agieren können. Ich möchte mir wünschen, dass wir alle so handeln, daß bei unserem Agieren eine moralische Dimension mitschwingt . Ethisch moralische Erwägungen sollten die Grundlage unseres Handelns sein . Eigentlich ganz einfach . Und wir alle wissen , wenn wir uns , nach unserer eigenen Einschätzung , moralisch verhalten .

[@motortschunke]

Das ist eine schöne Vorstellung, die den Faktor der menschlichen Schwächen nicht berücksichtigt. Darum bleibt diese Idee nur ideologisch Geprägten oder Menschen mit hohen moralischen Werten vorbehalten. Trotzdem unterstütze ich die Aussage zu 100%!

[@frankneudecker4100]

Ganz wunderbar, auf den Punkt gebracht 🌹

[@emhome924]

Ich kürze die Diskussion mal ab: Solange sich die Moralapostel nach ihren Moralvorstellungen konsequent leben und das andere nicht zu negativ tangiert.. warum nicht? Alles andere wäre ja Doppelmoral.

[@siegmars.450]

Moral ist letztlich eine Balance zwischen der Verwirklichung eigener Interessen gegen die aller anderen Lebewesen. Sie läßt sich losgelöst extrem leicht und in erstaunlicher Härte fordern, ohne dass derjenige selbst etwas leisten müßte. Aber das ist ein Irrtum: niemand kann von anderen mehr Moral fordern, als er selbst abliefert.

[@helenakangur1389]

für die physische orientierung brauche ich den kompass und eine landkarte, für die geistige orientierung brauche ich philosophische auseinandersetzungen durch bücher, gespräche, vorträge etc. wenn ich für meine lebengestaltung entscheidungen treffe, bleibt die herauforderung in der begegnung mit ander personen: entweder denken eden\handeln ähnlich oder anders. ähnlich = wenige konflikte, anders = mehr konflikte. spätestens beim konsens-suchen, kompromisse erarbeiten wirds schwierig. echte verhandlungsbereitschaft ist hilfreich > win-win-situationen schaffen ...(anstatt moralkämpfe durchzustieren!)

[@user-rl8pn4jj1w]

Vielen Dank für die deutschen Untertitel. Aber lasst das bitte in der Originalsprache. Da bleibt die Dynamik erhalten. Moral und moralisierend sind zwei verschiedene Dinge. Entscheidend ist doch, wie kann ich zufrieden leben. Wenn ich den Weg gefunden habe, heißt das nicht, dass es bei anderen klappt. Ich bin Vegetarier, weil mein Körper mit dem Fleischverzicht besser funktioniert, auch der Kopf. Ich fliege nicht, weil ich extreme Flugangst habe. Aber aufgrund meines Empfinden drücke ich das moralisch niemanden auf. Aber ich sehe auch nirgendwo jemanden der mir sagt, wie ich mein Leben zu leben habe. Ich komme aus dem deutschen Rheinland. Da sagt man: jeder Jeck ist anders. Gut so.

[@kosdas]

Ethik ist der Wertekanon des einzelnen Menschen, der die Persönlichkeit formt. Jede Ethik ist einzigartig. Moral hingegen ist eine Reihe von Werten an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit. Das heißt, die ethischen Regeln, die von allen akzeptiert werden, um friedlich zusammenzuleben. Die Moral ändert sich von Ort zu Ort und sogar von Jahrzehnt zu Jahrzehnt. Ethik hingegen ist eine rein persönliche Angelegenheit, die für jeden anders ist, und es gibt keine gemeinsame Regel, um Gut und Böse objektiv zu definieren. Die Religionen haben es versucht, sind aber gescheitert, weil man die Menschen nicht ewig mit Märchen regieren kann. Die Menschen ändern ihre Ethik im Laufe ihres Lebens, je nach Entwicklung von Wissen und Intelligenz. Nichts ist statisch.

[@louisderfert9484]

Ist nicht Ethik vielmehr die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den verschiedenen Moralen und moralischen Themen? So habe ich es zumindest gelernt

[@jurgenwandel3946]

Erfrischend" B&B haben mich zum Nachdenken über eigene moralistische Tendenzen angeregt, weil sie nicht moralisiert haben

[@malikaslan4817]

Mahnen ist das Eine ，umsetzen ist das andere.

[@A.Montgomery]

Schön gesagt Frau Bleisch, eine ganze Bewegung zu diskreditieren in dem man sich wenige negative Einzelbespiele herauspickt, um sich aus der Verantwortung zu ziehen, ist schwach.

[@albertmartin9720]

Schön und gut. Aber die Dimensionierung sollte schon stimmen. Die Sklavenbefreiung hat doch wohl eine andere Qualität als die Forderung Bücher auf die Moral der Zeit zu heben (z.B. die Bücher von Roald Dahl umzuschreiben). Und die Rechthaberei? Was vorderhand so moralisch (und selbstgerecht) daherkommt, ist, genauer betrachtet, doch oft alles andere. Im Übrigen hört sich das Argument zum Moralismus - Kulturfortschritt fehlschlüssig an, richtig: (a->b & a) -> b, falsch: (a->b & b) -> a (Affirmation der Konsequenz). Also, dass kultureller Fortschritt (a) mit Moralisieren (b) einhergeht ist ok (kann man jedenfalls so sehen), dass Moralisieren aber zu kulturellem Forschritt führt, ist kein logisch gültiges Argument.

[@karlamsterdam983]

eine hochdeutsch vertonte version fände ich super, würde ich sogar zahlen dafür 😀. ich finde schwyzerdeutsch schwieriger als englisch ehrlich gesagt.

[@Luke-Nukem]

des kann a nur a piefke sagen 😉

[@astralreiseburo279]

Die Grenze der Moral ist immer das, was du dir selbst nicht verzeihen kannst.

[@srfkultursternstunden]

... dann wäre sie aber gänzlich subjektiv und individuell, oder?

[@astralreiseburo279]

@@srfkultursternstunden Natürlich ist sie das. Der Aushandlungsprozess einer Gruppe macht sie nicht zu einer objektiven Grösse. Am Ende stehst du immer allein mit deinen auch nur vermeintlich moralischen Überzeugungen da und musst die Grenzen und Schwächen deiner Menschlichkeit akzeptieren. Ein Kollektiv ist dazu nie in der Lage. PS Auch wenn oft der moralische Imperativ als Messlatte für das eigene Handeln hergenommen wird darf er nicht dazu missbraucht werden, die Komplexität subjektiver Motivationen in den Hintergrund zu rücken. Letztlich ist nämlich alles subjektiv. Nur in der Subjektivität jedes Einzelnen sind wir alle gleich.

[@andreashirt9424]

fahre gerne nacht zug muenchen rom bzw, wo man noch die fenster oeffnen konnte zuege ohne klimaanlage

[@Banefane]

Trivial!

[@nakituncel9641]

Hallo İhr lieben! Bitte wieder in Hochdeutsch, damit ich es nicht ständig nachlesen muss 😅 Ansonsten seid İhr super!

[@rolandweitbrecht3860]

Schwieriges Thema......schon immer gewesen!!!!

[@KESKESOR]

Ihr seid wie immer wunderbar, aber bitte Hochdeutsch!

[@simonl.6338]

Lass die Leute doch ihre Muttersprache sprechen auf einem Schweizer Sender. Gibt doch Untertitel und die Hälfte verstehe ich auch ohne Schweizerdeutsch zu sprechen.

[@martink.5449]

@@simonl.6338 Finde es auch sehr zumutbar. Auch schon wegen der Untertitel. Und gleichzeitig kann man seine Hirnwindungen trainieren. ;-)

[@srfkultursternstunden]

Zum besseren Verständnis kannst du gern die Untertitel des Videos aktivieren. :)

[@ritadupre3578]

"Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst die niemand kann" (deutsches Sprichwort) Nicht einmal der liebe Gott (von mir)😂😂😂

[@jurkozero2454]

Wieso sollten die Schweizer in ihrem Schweizer Fernsehen zugunsten bundesdeutscher oder Österreichischer Zuschauer ihre Sprache ändern? Sie sind sogar so gnädig und tun extra Untertitel dazu. Finde diese meist bindesdeutschen Forderung nach Sprachanpassung an das süddeutsche Sprachgebiet sehr anmaßend. Nur weil die ihre Dialekte weitgehend ausgemerzt und die sprachliche Vielfalt des Deutschen bei sich zerstört haben, müssen wir im Süden das nicht auch so machen.

[@erikschroder7919]

die moral macht mich zu einem schlechten menschen