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Singen und Musizieren sind wundervolle Beschäftigungen, die viele Menschen erfreuen, aber wann und unter welchen Umständen darf der kulturelle Betrieb wieder aufgenommen werden? Fakt ist, dass das Tragen von Atemschutzmasken beim Singen und Musizieren mit Blasinstrumenten nicht möglich ist. Der Schutz vor einer Tröpfcheninfektion muss daher über Sicherheitsabstände erfolgen. Solange aber keine verlässlichen Informationen darüber vorliegen, wie stark Sängerinnen und Sänger oder Bläser im Falle einer Infektion die Viren in ihrer Umgebung verteilen und welchen Einfluss Raumluftströmungen bei dem Transport der Viren spielen, können auch Abstandsregeln nicht sinnvoll festgelegt werden. Prof. Christian Kähler und Dr. Rainer Hain haben zur Klärung der Fragen Experimente mit einer professionellen Sängerin und Gesangsdozentin vom Mozarteum in Salzburg und Berufsmusikern vom Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München durchgeführt. Das Ziel der Untersuchung bestand darin, sowohl die spuckartige Ausbreitung von größeren Tröpfchen als auch die strömungsbedingte Ausbreitung von kleinen Tröpfchen (Aerosol) beim Musizieren zu ermitteln. Die Experimente zeigen eindeutig, dass die Luft beim Singen nur im Bereich bis 0,5 m vor dem Mund in Bewegung versetzt wird, unabhängig davon wie laut der Ton war und welche Tonhöhe gesungen wurde. Eine Virusausbreitung über die beim Singen erzeugte Luftströmung ist daher über diese Grenze hinaus äußerst unwahrscheinlich.