NAGRA DH

Sound Check

[@deutscheshygiene-institut8091]

Die drei wichtigsten Nagras: Nagra III, Nagra 4.2 und Nagra 4.2 S[tereo], wie bei Herrn Geidies kaum anders zu erwarten, wie gerade von Herrn Kudelski übernommen. Man sieht: die Nagra III kann ganz gut mithalten. Das Netzgerät könnte man gut weglassen, - die Nagras laufen eigentlich "lieber" über 12 gute Mono D 10.000 mAh-Akkus, die man elegant über das Ladegerät laden, also immer drinlassen kann. Die Nagra wurde für den Betrieb mit Akkus gebaut - bei Betrieb der Nagra III über das ATN sollte man den fetten Kondensator austauschen, denn der ist nach 50 Jahren meist hinüber, wodurch man sich bei der alten III ein leichtes Brummen einhandeln kann, wohlgemerkt, natürlich nur bei Netzbetrieb. Kudelski konzipierte alle seine Nagras für den Feldeinsatz, also als mobile Reportagegeräte, mit Schwerpunkt Filmindustrie - in den 60iger Jahren war es d a s Standardgerät für die prof. Aufzeichnung der Film-Tonspur. Den wirklichen Könnern in der Filmvertonung war es gerade recht, daß die Nagra nur eine Spur hatte (ganz am Schluß dann eben auch zwei): auf die Weise war dann alles in Granit gemeißelt, man konnte sicher sein, daß dann nicht später jemand an dem Ton noch herummischte, den Pegel der einen oder andren Stimme anhob oder absenkte. Kudelski war hinsichtlich der Tonqualität seiner Zeit nicht nur 20 Jahre voraus - in der Art, w i e er die Dinge umsetzte, wurde er nie erreicht, nur Stellavox zog gleichauf, allerdings limitiert auf die 13cm-Spulen. Daß seine Nagras dann später sogar zum Mastering von Konzerten verwendet werden sollten, als die 4.2 S herauskam, damit hatte Kudeslki nicht gerechnet - die Toningenieure hatten aber ihre Ohren nicht nur für den Alltag bekommen, sondern hatten die Ohren dann auch aufgemacht, gemerkt, daß eine Nagra 4.2 S z. B. einer Telefunken M15 durchaus das Wasser reichen konnte. "Ein Fall für Zwei", mit Claus-Theo Gärtner und Günter Strack - die Serieo wurde von der Odeon Anfang der 80iger Jahre vertont mit einer Nagra 4.2, in Mono, in 19 cm/sec (!). Die Nagra 4.2 kann ja, wie ja auch die anderen beiden hier zu sehenden Modelle, 18 cm-Spulen aufnehmen. Die Masterbänder der genannten Odeon-Produktion: 13cm-Spulen! Und auf einer Spule i.d.R. nur zwei, drei Filmsequenzen von je ca. zwei bis drei Minuten, die dann mindestens zwei Mal, meistens aber fünf und sechs Mal wiederholt wurden, bis der Toningenieur dann zufrieden war.