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Onkel Wanja. Vier Bilder aus dem Landleben ist Anton Tschechows kürzestes, kleinstes, trockenstes, witzigstes Drama, in dem nichts wie in seinen anderen Stücken zwischen den Zeilen ungesagt bleibt, sondern alles offen ausgesprochen wird. In der Provinz auf dem Gut der ersten verstorbenen Frau des Professors versammelt sich eine Gruppe verzweifelter Episodenmenschen, die alle eine unendliche Sehnsucht zu leben im Kopf haben, aber an den schrecklichen Begrenzungen scheitern, die das Leben ihnen antut. Der Professor im Ruhestand hat als Wissenschaftler nichts erreicht, seine zweite junge Frau hätte lieber einen jungen als einen alten Mann geheiratet, Wanja fühlt sich mit Mitte vierzig schon uralt, der Arzt Astrow weiß, dass er
niemanden je heilen wird, das junge hässliche Mädchen Sonja liebt ihn, er aber liebt die Frau des Professors, die wiederum niemanden liebt. Tschechow beschreibt gnadenlos die Banalität des kleinen falschen Lebens und zeigt uns Menschen, die einen kurzen Sommer lang ihre Ordnung des Alltags durcheinanderwirbeln, bis dann von allen der Kompromiss der Gewohnheit wieder hergestellt wird: „Man muss nun mal leben, auch wenn mans gar nicht will...vielleicht gehts danach weiter. Ganz anders. So wie wir uns vorgestellt haben, dass es eigentlich sein müsste."
Es inszeniert Corinna von Rad, in Weimar bekannt durch ihre Inszenierungen von Shakespeares Sturm im Schauspiel und Alcina von Händel in der Oper. Zuletzt brachte sie am Theater Basel The Black Rider von Tom Waits heraus.